Strom wird immer teurer. Die von der Bundesregierung geplante Strompreisbremse soll Dir zwar helfen, die Kosten überschaubar zu halten – allerdings nur für 80 Prozent Deines bisherigen Verbrauchs. Für die restlichen 20 Prozent zahlst Du den normalen Preis, und der kann je nach Anbieter sehr hoch sein. Alternativ kannst Du Dir aber auch überlegen, zum Teil auf Strom vom Dach oder Balkon umzusteigen. So sparst Du nicht nur während der Laufzeit der Preisbremse Stromkosten, sondern auch langfristig.
In unserem Ratgeber erklären wir Dir, wie Photovoltaik funktioniert, wie viel eine solche Anlage kostet und worauf Du sonst noch achten solltest.
Wie funktioniert Photovoltaik?
Trifft Sonnenlicht auf ein Solarmodul, dann wird die Energie von den Solarzellen absorbiert und in Gleichstrom umgewandelt. Ein sogenannter Wechselrichter wandelt den Strom dann in Wechselstrom um, den Du dann einfach aus der Steckdose nutzen kannst.
Welche Solarmodul-Arten gibt es?
Derzeit kannst Du im privaten Sektor zwischen drei verschiedenen Solarmodul-Arten wählen:
- Monokristalline Module
- Polykristalline Module
- Dünnschicht-Module
Jede Modul-Art hat Vor- und Nachteile. Monokristalline Module gelten als besonders effizient (ca. 300-400 Watt pro Modul), sind dafür aber auch teurer. Polykristalline Module sind in der Herstellung günstiger, allerdings auch weniger effizient (ca. 250 Watt pro Modul). Beide Modularten haben, je nach Marke, eine ungefähre Lebensdauer von 25 Jahren.
Dünnschicht-Module sind noch günstiger in der Herstellung als polykristalline Module und einfacher zu installieren, da sie wenig wiegen und verformbar sind. Allerdings sind sie teils weniger effizient und haben, je nach Material und Marke, eine geringere Lebensdauer von 10-20 Jahren.
Wenn Du mehr über Solarmodule wissen möchtest, lies im Artikel zu den verschiedenen Solarmodulen-Arten weiter.
Wie viele Solarmodule brauche ich?
Wie viele Solarmodule Du brauchst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise wie viel Energie Du verbrauchst, wie viele Sonnenstunden Dein Haus hat, wie Dein Haus ausgerichtet ist oder wie viel Platz Du auf Deinem Dach hast.
Investierst Du mehr Geld in die Module und kaufst welche mit hoher Leistung, benötigst Du in der Regel weniger Module für Deinen Bedarf. Du kannst aber auch auf günstigere Module mit weniger Leistung setzen, musst dann aber mehr Module kaufen.
In der Regel berechnet ein Fachunternehmen die Anzahl für Dich und berät, welche Modularten für Dich in Frage kommen.
Willst Du selbst ausrechnen, wie viele Solarmodule Du benötigst, dann lies in unserem Ratgeber zur Solarmodul-Anzahl weiter.
Kann ich eine Photovoltaikanlage selbst installieren?
Theoretisch darfst Du eine Photovoltaikanlage selbst auf Deinem Dach installieren. Davon raten Fachleute und die Verbraucherzentrale aber ab. Die Garantie der Hersteller auf Deine Anlage hängt unter anderem auch von einer fachgerechten Montage ab. Das bedeutet: Installierst Du die Anlage selbst und ein Garantiefall tritt ein, dann kann der Hersteller ablehnen, die Anlage zu reparieren. Für den Anschluss an die Hauselektrik und ans Stromnetz musst Du ohnehin einen Elektrofachbetrieb engagieren.
Einfacher ist es, die Planung und Installation von einer auf Photovoltaikanlagen spezialisierten Fachfirma durchführen zu lassen. Beantragst Du einen Kfw-Kredit, dann kannst Du die Kosten für die Fachfirma auch mit dem Kredit bezahlen.
Hol Dir von verschiedenen Firmen Angebote ein und vergleiche. Neben großen Solarfirmen wie Zolar oder Solarwatt gibt es auch kleinere, lokale Betriebe. Hat ein Nachbar bereits Photovoltaik auf dem Dach, kannst Du bei ihm nachfragen, welche Firma die Planung und Installation übernommen hat und ob er zufrieden war.
Eine Ausnahme sind steckerfertige Mini-Solaranlagen für Balkon oder Terrasse bis 600 Watt-Peak Leistung. Diese sogenannten Balkonkraftwerke lassen sich meist einfach aufbauen und anschließen – auch von Laien.
Achte auf hochwertige Solarmodule
Wer billig kauft, der kauft oft doppelt – gerade bei einer Photovoltaikanlage kann das nachträglich teuer werden. Achte also darauf, dass die Fachfirma, die Dir die Anlage aufs Dach baut, hochwertige und zertifizierte Module verwendet. Lasse es Dir auch schriftlich nachweisen.
Wie viel kostet eine Photovoltaikanlage?
Je größer die Anlage auf Deinem Dach sein soll, desto höher sind die Anschaffungskosten. Eine größere Anlage erzeugt aber auch mehr Strom – Du sparst also möglicherweise Stromkosten ein. Überlege, wie viel die Anlage leisten soll und auch, wie viel Platz Du auf dem Dach hast.
Die Leistung einer PV-Anlage wird in Kilowatt-Peak gemessen. 1 kWp bedeutet, dass die Anlage unter optimalen Bedingungen 1.000 Kilowatt pro Jahr liefert. Verbrauchst Du im Jahr 4.000 Kilowatt, benötigst Du eine Photovoltaikanlage mit 4 kWp. Die Tabelle liefert Dir eine Einordnung, wie viel eine Anlage mit unterschiedlichen kWp kostet und wie viel Platz sie auf dem Dach benötigt.
Welche weiteren Kosten beim Kauf einer Photovoltaikanlage auf Dich zukommen können und worauf Du achten solltest, liest Du im Artikel, ob sich Solarstrom vom eigenen Dach lohnt.
Wie lang ist die Amortisationszeit?
Je mehr Strom Deine Anlage erzeugt, desto schneller hast Du die Kosten wieder raus. Im Schnitt geht man von einer Amortisationszeit von 9 bis 16 Jahren aus, bei Balkon-Solaranlagen sind es 5 bis 10 Jahre. Danach verdienst Du mit Deiner Anlage Geld.
Lies in unserem Ratgeber zur Photovoltaikanlage, welche Faktoren im Detail dafür sorgen, dass Deine Anlage sich schnell amortisiert.
Wird die Anschaffung einer Photovoltaikanlage gefördert?
Bund, Länder, Kommunen und Energieversorger bieten verschiedene Möglichkeiten an, die Anschaffung einer PV-Anlage zu fördern. Du kannst Beispielsweise bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den sogenannten KfW-Kredit beantragen. Du erhältst den Kredit mit geringen Zinsen, musst aber auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Manche Bundesländer oder Städte bezuschussen den Kauf einer Anlage mit mehreren hundert Euro. Energieversorger stellen ihren Kunden Fördermittel bereit, diese sind jedoch oftmals an Bedingungen, wie das Werben von Neukunden, geknüpft.
Mehr zu Förderungen liest Du in unserem Ratgeber zur Photovoltaikanlage.
Häufige Fragen zur Photovoltaikanlage
Was ist die Einspeisevergütung?
Nutzt Du den erzeugten Strom Deiner Photovoltaikanlage nicht komplett selbst, kannst Du den Stromüberschuss ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Dafür zahlt Dir der zuständige Netzbetreiber eine Vergütung. Hat Deine Anlage weniger als 10 kWp, bekommst Du pro Kilowattstunde Strom 8,6 Cent. Für Balkonkraftwerke bis 0,6 kWp gibt es allerdings keine Einspeisevergütung.
Alternativ kannst Du auch den kompletten Strom einspeisen und nichts selbst nutzen. Dann bekommst Du einen Zuschlag von 4,8 Cent pro kWh (bei einer Anlage mit weniger als 10 kWp) auf die Einspeisevergütung. Das heißt, für die Volleinspeisung bekommst Du 13,4 Cent je kWh.