In Aktien investieren: Was Du wissen solltest

Freie Mitarbeiterin,  Redakteurin

Aktualisiert: 20. Dezember 2022, 15:45 Uhr

Forbes Advisor erhält möglicherweise Geld von Werbepartnern, die auf dieser Seite verlinkt sind. Dies hat keinerlei Einfluss auf redaktionelle Inhalte. Die Redaktion arbeitet stets unabhängig. Mehr zu unseren redaktionellen Standards und unserem Geschäftsmodell findest Du hier.

Aktien für Altersvorsorge, Bildung, Eigenheim? Viele Anleger scheuen das Risiko. Doch bei niedrigen Zinsen und hoher Inflation bieten Aktien eine Anlagealternative, in der Deine Ersparnisse langfristig wachsen können.

Historisch gesehen haben kapitalmarkt-basierte Anlagen in Aktien und Aktienfonds andere Geldanlagen normalerweise überflügelt. Wer in den vergangenen 10 Jahren Geld in den MSCI World Aktienindex investiert hat, der die 1.500 größten und innovativsten Aktien der Welt umfasst, erzielte eine Rendite von gut 10,5 Prozent pro Jahr.

Zum Jahresende zeichnet sich eine Zinserhöhung ab, aber voraussichtlich weit unter der Inflationsrate, die für 2022 auf etwa 6,1 % prognostiziert wird. Damit frisst die Inflation Deine Zinserträge auf. 

Aktien können Renditen erzielen, die über der Inflation liegen. Wir erklären, was Du für Dein Aktien-Investment wissen musst.

Was sind Aktien?

Aktien sind Wertpapiere, die Eigentumsanteile an einem Unternehmen dokumentieren. Unternehmen geben Aktien aus, um Geld zu beschaffen. Wenn Du Aktien kaufst, wirst Du Miteigentümer des Unternehmens.

Die Rechtsform dieser Unternehmen in Deutschland ist die Aktiengesellschaft oder AG. Nicht alle AGs sind börsennotiert, aber nur die Aktien börsennotierter Unternehmen kannst Du auf dem Aktienmarkt kaufen.

Welche Arten von Investment solltest Du kennen?

Direkt oder indirekt? 

Du kannst direkt in individuelle Aktien investieren oder indirekt in Aktienfonds. Deine Entscheidung hängt von Deinen Sparzielen ab und davon, ob Du Dein Portfolio – die Zusammenstellung Deiner Aktien – selbst verwalten willst oder einen professionellen Fondsmanager damit beauftragst. 

  • Direkt in einzelne Aktien investieren: Der Kauf von Aktien einzelner Unternehmen ist eine gute Option, wenn Du bereit bist, zu recherchieren und Dich auf dem Laufenden zu halten. Es ist jedoch riskant, alles auf eine Karte zu setzen. Falls sich Dein ausgewähltes Unternehmen nicht gut entwickelt, kannst Du Geld verlieren.
  • Indirekt in Aktienfonds investieren: Professionelle Fondsmanager bündeln und verwalten das Geld vieler Anleger und investieren in Aktienfonds, in denen die Aktien vieler Unternehmen zusammengefasst sind. Mit dieser Aufteilung streuen sie das Risiko.
    Manche Fonds konzentrieren sich auf bestimmte Branchen, zum Beispiel Bergbau, erneuerbare Energien oder Gesundheitswesen. Fonds können länderspezifisch oder global angelegt sein. Börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds), bilden einen Aktienindex wie den Dax oder MSCI World nach und bieten gute Möglichkeiten für Sparpläne von Privatanlegern.

Offen oder geschlossen?

Aktienfonds können grundsätzlich offen oder geschlossen organisiert sein:

  • Offene Investmentfonds: Hier wird das Kapital gesammelt und nach bestimmten Strategien und Kriterien in diverse Anlagen investiert. Offen bedeutet, dass diese Fonds für alle Anleger zugänglich sind; sie können beliebig wachsen und es kann jederzeit gehandelt werden.
  • Geschlossene Investmentfonds: Investmentgesellschaften werben eine feststehende Kapitalsumme über einen festgelegten Zeitraum ein. Danach wird der Fonds geschlossen. Diese Form heißt auch “Alternativer Investmentfonds”, kurz AIF, und dient zum Beispiel zur Kapitalbeschaffung bestimmter Großprojekte wie Film- und Fernsehproduktionen oder Schiffsfinanzierungen.

Aktiv oder passiv verwaltet? 

Das Management eines Fonds erfolgt je nach Investment-Auftrag aktiv oder passiv:

  • Aktiv gemanagte Fonds: Diese werden von einem Fondsmanager mit einem bestimmten Anlageziel verwaltet, zum Beispiel einen Aktienindex wie den Dax zu übertreffen. Die Gebühren für aktiv verwaltete Fonds sind in der Regel höher als bei passiven Fonds.
  • Passiv gemanagte Fonds: Diese sind auch als ‘Tracker’ oder Indexfonds bekannt. Sie replizieren den Verlauf eines Indexes, das heißt, sie bilden den Handel in einem Index nach, zum Beispiel im Dax. Die meisten ETFs (Exchange Traded Funds), also börsengehandelte kollektive Fonds, werden passiv gemanagt. 

Was ist Dein Anlageziel: Einkommenssteigerung oder Vermögensbildung?

Mehr Einkommen: Wenn Du mit Aktien Einkommen erzielen möchtest, sind Unternehmen für Dich interessant, die hohe Dividenden ausschütten. In der Regel geschieht dies jährlich oder halbjährlich. Neben regelmäßigen Dividenden zahlen Unternehmen manchmal einmalige Dividenden, beispielsweise nach einem Verkauf von Vermögenswerten.

Die Dividendenrendite gibt die Verzinsung einer Aktie an. Sie errechnet sich aus der Dividende pro Aktie geteilt durch den aktuellen Kurs pro Aktie. Als Beispiel: Wenn ein Unternehmen eine Dividende von 50 Cent bei einem Aktienkurs von 10 Euro zahlt, beträgt die Dividendenrendite 5 Prozent (0,50 Euro geteilt durch 10 Euro = 5 Prozent).

Für Dividenden gibt es keine Garantien. Einige wachstumsstarke Aktien wie Tesla, Amazon und Alphabet reinvestieren außerdem überschüssige Mittel lieber, als Dividenden auszuzahlen.

Vermögensaufbau: Wenn es Dir um Vermögensbildung geht, ist das Wachstumspotenzial eines Unternehmens wichtiger. Du solltest Unternehmen bevorzugen, bei denen mittel- bis langfristig (drei bis fünf Jahre oder länger) ein nachhaltiges Wachstum zu erwarten ist.

Technologie, Umwelt und Pharmazie sind hierfür interessante Branchen. Aber Du solltest Dich vor Deiner Entscheidung gut informieren.

Wie kannst Du in Aktien investieren?

Je nachdem, ob Du Deine Geldanlage selbst in die Hand nehmen willst, oder Dir helfen lassen willst, hast Du unterschiedliche Möglichkeiten. 

Grundsätzlich brauchst Du zunächst ein Depot, was so viel heißt wie Lagerort. In Deinem Aktien- oder Wertpapierdepot werden Deine Aktien und Fonds aufbewahrt. Das kannst Du Dir ähnlich wie Dein Bankkonto vorstellen.

Du kannst bei fast jeder Privatkundenbank ein Aktiendepot anlegen und mit dem Aktienkauf beginnen. Du kannst aber auch ein Aktiendepot bei einem Online-Broker eröffnen. 

Online-Broker, Finanzberater und Robo-Advisors bieten noch weitere Orientierung und Dienstleistungen.

Online-Broker

Diese Online-Plattformen für den Aktienhandel sind ein beliebter Zugang zum Aktienmarkt. Neben etablierten Online-Brokern sorgen seit 2019 auch Neo-Broker für Wettbewerb. Markenzeichen insbesondere der Neo-Broker ist der komfortable Handel per App auf dem Smartphone oder Tablet. Einige Anbieter konzentrieren sich gänzlich auf solche Trading-Apps.

Forbes Advisor Deutschland hat im März 2022 zahlreiche Online-Broker verglichen

Achte außerdem auf die Höhe der Gebühren. Im Wesentlichen fallen zwei Arten von Brokergebühren an: Ordergebühren und Depotgebühren. (Daneben erheben manche Börsen Handelsplatzgebühren. In Deutschland sind das in der Regel nur wenige Euro.)

Ordergebühren werden für den Kauf und Verkauf von Aktien erhoben. Sie betragen meist zwischen 1 und 10 Euro. Allerdings gibt es auch Broker (z.B. Finanzen Zero Broker, Just Trade oder Etoro), die provisionsfreien Handel anbieten. Achte dann aber auf andere Fixgebühren, wie etwa die Auszahlungsgebühren (Withdrawal-Fee) bei Etoro. Für den Handel in Gemeinschaftsdepots fallen in der Regel niedrigere Gebühren als bei Einzeldepots an.

Nicht alle Broker erheben Depotgebühren; sie finanzieren dann ihre Dienste über Rückvergütungen von Handelspartnern. Wenn Depotführungsgebühren erhoben werden, bemessen sie sich oft am jährlichen Depotwert Deiner Aktien, zum Beispiel 0,3 Prozent des Depotwerts. Einige Broker kappen die jährliche Obergrenze für Depotgebühren.

Du solltest Dir über die Auswahl Deiner Geldanlagen Gedanken machen. Zum Beispiel musst Du entscheiden, ob Du ausschließlich deutsche Aktien kaufen willst, oder auch an internationalen Anlagen interessiert bist. Eine Reihe von Online-Brokern bieten ausländische Aktien an. Dafür können Fremdwährungsgebühren anfallen, und möglicherweise müssen zusätzliche Regeln beachtet werden. Beim Handel mit US-Aktien beispielsweise muss zur Vermeidung von Doppelbesteuerung das W-8BEN-Formular ausgefüllt werden. Dein Online-Broker sollte Dich bei solchen Transaktionen unterstützen. Du hast natürlich auch die Alternative, ausländische Aktien an deutschen Börsen zu kaufen.

Finanzberater

Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf und Verkauf von Aktien über einen persönlichen Finanzberater oder Vermögensverwalter. Etliche Online-Plattformen bieten solche Vermögensverwaltungsdienste für Kunden mit größeren Portfolios an.

Ein qualifizierter Finanzberater (in der Regel mit einem kaufmännischen oder betriebswirtschaftlichen Abschluss) sollte in der Lage sein, Dir entsprechend Deiner Anlageziele Aktien zu empfehlen und Transaktionen für Dich durchzuführen. Hierfür fallen jedoch deutlich höhere Gebühren an als bei einem Online-Broker. Achte darauf, dass Dir die Gebührenstruktur transparent zur Verfügung gestellt wird.

Auf der Website WhoFinance, zum Beispiel, kannst Du aus über 100.000 Anbietern nach Postleitzahl und Beratungsthema gefiltert einen Finanzberater suchen. Der Bundesverband unabhängige Honorarberater gemeinnütziger e. V. liefert Dir auf seiner Website ein Verzeichnis staatlich geprüfter Honorarberater. Diese arbeiten selbständig, ohne Weisung eines Arbeitgebers und müssen Dir kein bestimmtes Produkt empfehlen.

Robo-Advisors

Als Mischform zwischen selbständiger Geldanlage und Finanzberater erfreuen sich Robo-Advisors zunehmender Beliebtheit. Sie sind eine einfache, kostengünstige Möglichkeit, in Aktien zu investieren.

Robo-Advisors investieren vorzugsweise in ETFs und Indexfonds und eher nicht in individuelle Aktien. Auf der Grundlage eines Fragebogens zu Deinen Anlagenzielen schlagen sie automatisiert und Algorithmen-basiert einen Korb von Aktien vor und verwalten Dein Portfolio für Dich.

In Deutschland tätige Robo-Trade-Anbieter findest Du nach Anlagesumme gestaffelt zum Beispiel im Vergleich des Anlegerportals extraETF.

Wie ein Aktienkauf ganz praktisch abläuft

Womit bezahlst Du Deine Aktienkäufe?

Für einmalige Investments verlangen die meisten Broker eine Einzahlung auf Dein Depot, bevor Du Aktien kaufen kannst. Hierfür sind in der Regel die üblichen Zahlungsmittel möglich, also Banküberweisung, Kreditkarten oder Zahlungsdienste wie PayPal.

Neben einmaligen Investments bieten manche Broker auch Sparpläne über regelmäßigen monatlichen Aktienkauf an. Hierfür kannst Du üblicherweise einen monatlichen Lastschrifteinzug einrichten. Der Broker kauft dann für Dich an einem bestimmten Tag im Monat Aktien.

Bei monatlichen Anlagen fallen in der Regel geringere Gebühren für den Aktienhandel an, weil Du dann vom sogenannten Durchschnittskosteneffekt profitierst. Mit dieser Börsentechnik können Anleger die Kosten für den Kauf von Aktien über einen längeren Zeitraum verteilen.

Wann und wie kaufst Du Aktien?

Grundsätzlich raten wir, nur bei offenen Börsen zu handeln. Denn dann handelt der Großteil der Investoren, was zu besseren Preisen führt. Die Börse Frankfurt ist von Montag bis Freitag von 8.00 bis 22.00 Uhr geöffnet, die Nasdaq beispielsweise von 9.30 bis 16.00 Uhr (Eastern Time) und die Londoner Börse von 8.00 bis 16.30 Uhr (GMT). 

Wenn Du Deine Aktien selbst über einen Online-Broker managst, führt Dich Deine Plattform durch die notwendigen Schritte, mit denen Du Deine Transaktionen vornimmst. Wenn Du eingeloggt bist und die Aktien gefunden hast, die Du kaufen willst, hast Du verschiedene Möglichkeiten:

Aktien live kaufen und verkaufen

Jede Aktie hat im Live-Kauf und -Verkauf einen sogenannten Spread. Über diese Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis verdienen Broker beim Aktienhandel Geld. Ein Spread von 1 liegt zum Beispiel vor, wenn Du 100 Euro beim Kauf einer Aktie zahlst und 99 Euro beim Verkauf bekommst.

Du solltest den Spread im Auge haben, da er erheblich schwanken kann. Ein großer Spread wirkt sich negativ auf die Rendite aus.

Bei Deinen Transaktionen hast Du normalerweise die Wahl, entweder einen Betrag anzugeben, den Du investieren möchtest, oder die Anzahl der Aktien zu beziffern, die du kaufen möchtest.

Wenn Du mit dem Kurs einverstanden bist, klicke auf die Option zum Handeln. Das Angebot, das Du bekommst, gilt normalerweise für etwa 10 bis 20 Sekunden. Du kannst entweder die Order zum angebotenen Preis bestätigen, oder Du lässt das Angebot verfallen – und kannst dann ein neues Angebot einholen, falls gewünscht. 

Beim Kauf werden die anfallenden Gebühren berechnet. Als Bestätigung für die Transaktion solltest Du in Deinem Nutzerkonto, per E-Mail oder per Post eine Ausführungsanzeige erhalten. Die Aktien werden dann in Deinem Depot hinterlegt. 

Bei vielen der gängigen Broker kannst Du oft nur ganze Aktien, jedoch keine Teilaktien kaufen. Wenn Du nur einen kleinen Betrag hast, aber in ein Unternehmen mit einem hohen Aktienkurs investieren möchtest, wie beispielsweise Apple, ist ein Sparplan eine gute Möglichkeit. Hier kannst Du monatlich ab Summen von 25 Euro ansparen.

Festlegen eines Kauflimits

Alternativ kannst Du ein Kauflimit festlegen. Damit wird der Kauf einer Aktie ausgelöst, sobald das Angebot auf oder unter einen von Dir festgelegten Kurs fällt. Dies ist sinnvoll, wenn Du die Aktienkurse nicht in Echtzeit verfolgen willst oder wenn Du nur zu einem bestimmten Kurs kaufen willst.

Wenn Du zum Beispiel Aktien eines Unternehmens kaufen willst, für die der Kurs aktuell 10 Euro beträgt, kannst Du Dein Limit auf 9,50 Euro setzen. Sobald der Kurs auf 9,50 Euro oder darunter fällt, wird die Aktie automatisch für Dein Depot gekauft.

Ähnlich funktioniert der Verkauf bei Erreichen eines bestimmten Kurses über ein “Stop-Loss-Limit”, also eine Verlustbegrenzung (siehe unten).

Was passiert nach der Kaufaktion?

Sobald Dein Kauf ausgeführt wurde, werden die Aktien in Deinem Depot hinterlegt. Danach gibt es meistens drei Möglichkeiten, wie Dividendenerträge an Dich gezahlt werden:

  • als Auszahlung auf Dein Bankkonto,
  • als Gutschrift für Dein Aktiendepot,
  • als Dividenden-Reinvestition zum Kauf weiterer Aktien (für Reinvestitionen fallen in der Regel niedrigere Gebühren an). 

Aktienkurs im Blick behalten

Viele Plattformen bieten eine App an, mit der Du den Wert Deiner Aktien in Echtzeit verfolgen kannst. Alternativ gibt es Finanzwebsites, auf denen Du ein virtuelles Portfolio einrichten kannst. Damit kannst Du die Kursentwicklung Deiner Aktien verfolgen.

Welche Steuern fallen beim Aktienhandel an?

Dividenden und Kursgewinne unterliegen in Deutschland der Abgeltungssteuer, auch Kapitalertragssteuer genannt. Das sind 26,375 Prozent Deines Gewinns, zzgl. Kirchensteuer. Allerdings gibt es einen Freibetrag. Für Singles sind das aktuell 801 Euro, für Ehepaare 1.602 Euro. Diesen Gewinn kannst Du erzielen, ohne dass Du dafür Steuern zahlen musst.      

Stellst Du bei Deiner Bank oder dem Broker einen Freistellungsauftrag, werden beim Verkauf Deiner Aktien mit Gewinn bis zu 801 Euro gar keine Steuern abgeführt. Hast Du keinen Freistellungsauftrag gestellt, werden Steuern zuerst abgezogen, Du kannst Sie aber über die Steuererklärung in der Anlage KAP zurückholen.

Im internationalen Aktienhandel sind außerdem zwischenstaatliche Regelungen und Verträge zu beachten, zum Beispiel Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung. Oft ist es kompliziert doppelte Steuern zurückzuverlangen. Der Fall tritt aber nur ein, wenn Du Aktien an ausländischen Börsen kaufst.

Wann solltest Du Deine Aktien verkaufen?

Generell solltest Du Aktien als langfristige Anlage betrachten. Zehn, besser 15 oder 20 Jahre Anlagehorizont sind keine Seltenheit. Aber einen solchen Zeitraum können die Auswirkungen zeitweiliger Börsenabschwünge abgefedert werden.

Wenn jedoch der Aktienkurs eines Unternehmens plötzlich sinkt, insbesondere bei ansonsten steigenden Kursen, solltest Du genau hinschauen. Die Gründe hierfür können schlechte Unternehmensergebnisse sein, der Verlust eines Großkunden, rechtliche Probleme oder Änderungen im Management. Anstatt auf eine Kurserholung zu hoffen, könnte es günstiger sein, Dein Verlustrisiko abzuwenden.

Mit einem “Stop-Loss-Limit” kannst Du Verluste bei Aktienanlagen begrenzen. Über dieses Instrument gibst Du den Auftrag, Aktien zu verkaufen, sobald sie auf oder unter einen von Dir festgelegten Kurs fallen.

Wenn Du zum Beispiel Aktien eines Unternehmens zum Kurs von 10 Euro gekauft hast und das Stop-Loss-Limit auf 9 Euro setzt, begrenzt Du Dein Verlustrisiko auf 10 Prozent des Kaufpreises.

Wie ausgewogen ist Dein Portfolio?

Wenn sich ein Unternehmen gut entwickelt hat und dessen Aktie nun einen Großteil Deines Portfolios ausmacht – also mehr als 10 bis 20 % – kann es sinnvoll sein, Deine Abhängigkeit von diesem Unternehmen zu verringern. Dafür solltest Du Deine Aktienbestände gleichmäßiger aufteilen. (Stichwort: Diversifikation).    

Deine Anlageziele können sich im Laufe der Zeit ändern, je nachdem, ob Du Vermögensbildung, Einkommen oder beides anstrebst. Außerdem kann die Wirtschafts- und Marktlage Dein Investment beeinflussen. In solchen Situationen solltest Du Deine Anlagestrategie überprüfen und eventuell neu ausrichten.

Und niemals vergessen: Garantien gibt es am Aktienmarkt keine!

Was Du aus dem Artikel mitnehmen kannst

Ein Aktien-Investment kann eine gute Möglichkeit sein, um eine höhere Rendite zu erzielen als mit Sparanlagen. Allerdings kann der Wert Deiner Aktien sowohl steigen als auch fallen, und möglicherweise verlierst Du sogar Geld.

Du kannst die Abhängigkeit von einem einzelnen Unternehmen verringern, indem Du das Risiko streust und in ein diversifiziertes Portfolio investierst. Dazu eignen sich insbesondere Aktienfonds oder ETFs. Du kannst Deine Aktien selbst verwalten oder Dich von Online-Brokern und automatisierten Robo-Tradern unterstützen lassen. Wenn Du Dich nicht selbst um Deine Anlage kümmern willst oder Du nicht sicher bist, was für Dich der richtige Weg ist, solltest Du Dich an einen persönlichen Finanzberater wenden.

Weitere Artikel zum Thema Geldanlage

Die auf Forbes Advisor bereitgestellten Informationen dienen der Bildung der Verbraucher. Deine finanzielle Situation ist individuell und die Produkte und Dienstleistungen, die wir vorstellen, können nicht in jedem Fall für Deine Situation geeignet sein. Wir sind weder Finanzberatung, noch Makler oder Broker und empfehlen Dir keine konkreten Aktien oder Wertpapiere. Kursentwicklungen von Wertpapieren können sich seit der Veröffentlichung des Artikels geändert haben. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Forbes Advisor folgt strengen journalistischen Standards. Alle Angebote sind nach bestem Wissen so dargestellt, wie sie zum Stichtag der Analyse vorlagen. Möglicherweise sind manche Angebote nicht mehr verfügbar, wenn Du den Artikel später aufrufst. Für die Inhalte sind ausschließlich die Autoren verantwortlich. Insbesondere wurden Inhalte nicht von Werbepartnern zur Verfügung gestellt, genehmigt oder anderweitig beeinflusst.