Neben Aktien und Anleihen sind auch Rohstoffe für viele Anleger eine beliebte Anlageklasse. Zu den klassischen Rohstoffen gehören in der Regel Energie, Vieh, Edelmetalle, Industriemetalle und landwirtschaftliche Produkte.
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Da sich Rohstoffe im Wert öfter einmal in eine andere Richtung bewegen als Aktienindizes, bieten sie eine Möglichkeit, ein Portfolio zu diversifizieren. Rohstoffe bieten auch eine Absicherung gegen Inflation, da die Rohstoffpreise in der Regel mit der Inflation steigen.
In inflationären Zeiten kann der Besitz von Rohstoffen also nicht nur ein Portfolio breiter aufstellen, sondern auch hohe Renditen erzielen, wie unsere Liste unten zeigt.
Forbes Advisor hat fünf der besten Rohstoff-ETFs ermittelt, die ihre Konkurrenten in den letzten Jahren übertroffen haben. Die Liste enthält Rohstoff-ETFs, die in Bezug auf Rendite, Größe, Diversifizierung, Absicherung und geringe Schwankungsbreite (Volatilität) zu den besten ihrer Klasse gehören.
Unsere Liste der besten Rohstoff-ETFs haben wir anhand der folgenden Kriterien erstellt:
Anhand dieser Kriterien haben wir eine Liste mit 13 ETFs erstellt. Die ETFs auf der Liste haben wir ausgewählt nach
Alle Daten stammen von JustETF.
Beachte: Die Wertentwicklung kann sich im Laufe der Zeit ändern. Die ETFs, die in der Vergangenheit am besten abgeschnitten haben, müssen nicht unbedingt auch in der Zukunft am besten abschneiden.
Bitte beachte, dass die oben genannten ETFs von einem erfahrenen Finanzanalysten ausgewählt wurden. Sie sind dennoch vielleicht nicht die richtigen für Dein Portfolio. Bevor Du Dich für einen dieser ETFs entscheidest, solltest Du Dich informieren und sicherstellen, dass die ETFs zu Deinen finanziellen Zielen und Deiner Risikobereitschaft passen.
Öl und Gas, Gold und Silber oder Getreide und Kakao: Rohstoffe sind bei Anlegern beliebt. Bei Edelmetallen wie Gold oder Silber kannst Du die Ware physisch erwerben und etwa im Safe zu Hause lagern. Lies dazu auch unseren Ratgeber Gold kaufen.
Bei Öl, Gas, Getreide oder Kakao ist das schon schwieriger. Beziehungsweise: Du willst die Utensilien ja gar nicht (etwa zur Wertsicherung) im Keller liegen haben, sondern nur an deren Wertentwicklung teilhaben. Denn: Wenn ein Rohstoff stark nachgefragt ist, steigt er normalerweise im Preis.
Willst Du in Rohstoffe investieren, ohne Dir physische Rohstoffe zuzulegen, sind Rohstoff-Fonds eine Möglichkeit. Insbesondere über sog. ETFs (Exchange Traded Funds) kannst Du günstig am Marktgeschehen teilhaben.
Häufig bilden ETFs (Exchange Traded Funds, börsengehandelte Indexfonds) die Wertentwicklung eines bestehenden Aktienindex (wie dem Dax oder dem S&P 500) oder eines Anleiheindex ab.
Der Vorteil: Du musst Du nicht alle Wertpapiere einzeln kaufen, sondern Du erwirbst einen ETF-Anteil. Weil die Auswahl der Wertpapiere im ETF durch den Index vorgegeben ist, kostet Dich der ETF wenig Verwaltungsgebühren. Mehr dazu gibt’s im Artikel zu den ETF-Kosten.
Bei Rohstoff-ETFs gibt es aber einige Besonderheiten. Denn welcher ist der Index, der hier abgebildet wird? Man unterscheidet zwischen Rohstoff-ETFs als klassischen Aktien-ETFs und sogenannten Future-ETFs. Schauen wir genauer rein.
Ein Rohstoff-ETF als Aktien-ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung eines einzelnen Rohstoffs oder eines Korbes an Rohstoffen nachzuzeichnen.
Dies tut er, indem er Aktien von Unternehmen bündelt, die Rohstoffe anbauen oder (im Falle von Öl, Gas oder Gold) fördern. Wenn es bei diesen Unternehmen gut läuft, sie ihren Gewinn steigern können, steigt oft der Aktienkurs und Du profitierst.
Beachte aber: Du erwirbst nicht den Rohstoff selbst. Bei einem „Gold-ETF“ etwa würdest Du in Unternehmen investieren, die Gold schürfen. Du profitierst, wenn die Firmen Gewinne einfahren. Die Aufs- und Abs im Wert sind wahrscheinlich korreliert mit dem Goldpreis, spiegeln diesen aber nicht 1:1 wider.
Die meisten Rohstoff-ETFs sind aber darauf ausgerichtet, die Preisbewegungen der eigentlichen Rohstoffe nachzubilden. Dazu gehen sie den Umweg über sog. Futures.
Futures sind Wertpapiere, die den Kauf eines Rohstoffes zu einem vereinbarten Zeitpunkt in der Zukunft zu einem festen Preis festschreiben. Sie sind also eine gute Annäherung an den eigentlichen Rohstoffpreis.
Es gibt Indizes, die Futures von verschiedenen Rohstoffen zusammenstellen; diesen Index kann der ETF dann auf zwei Arten nachbilden.
Alle ETFs aus unserer Bestenliste sind Rohstoff-Future-ETFs.
Um in Deutschland als Rohstoff-(Future)-ETFs zugelassen zu werden, müssen mindestens fünf verschiedene Rohstoffe abgedeckt sein – zum Beispiel Öl oder Gas, Gold oder Silber, Getreide oder Rinder.
Bei einem ETF ist das von Dir investierte Geld Sondervermögen; bei einer Pleite des ETF-Anbieters gehören die Wertpapiere weiterhin Dir und werden nicht Teil der Insolvenzmasse.
Investmentprodukte, die nur einen Rohstoff abdecken, zählen hingegen zu den Schuldverschreibungen. Dein Geld ist im Falle einer Insolvenz des Emittenten womöglich weg.
Ein bekanntes Beispiel sind Gold-ETCs. ETC steht dabei für börsengehandelten Rohstoff (Exchange Traded Commodity).
Future-ETFs sind eine kostengünstige Alternative zur Direktinvestition in Rohstoffe. Bei Rohstoff-Future-ETFs entstehen aber auch sogenannte Rolleffekte, die auf den Unterschieden zwischen kurz- und langfristigen Futures beruhen. Diese Effekte können die ETF-Performance negativ beeinflussen. Gegenüber dem direkten Preis des Rohstoffes kommt es so zu Verzerrungen.
Um die Frage zu beantworten, müssen wir kurz ins Detail gehen: also zurück zu den Rohstoff-Futures. Sie sind Kontrakte über die Bereitstellung eines Rohstoffes zu einem bestimmten Lieferzeitpunkt. Dazu verpflichtet sich der Emittent des Futures. Der Besitzer des Futures zahlt den vereinbarten Preis und bekommt die Lieferung.
Wenn ein ETF-Anbieter also ein Future bis zum Stichtag hält, bekommt er den Rohstoff. Das gilt es aber zu vermeiden. ETFs zielen nicht auf physische Werte, sondern auf die gehandelten Werte der Rohstoffe ab. Und deswegen verkaufen sie ihre Future-Kontrakte vor dem Tag der Fälligkeit an der Börse. Der ETF-Anbieter kauft also einen neuen Future mit einem späteren Stichtag und setzt das Prozedere fort. Diesen Mechanismus, die Futures vor Ablauf der Frist auszutauschen, nennt man „rollen“.
Aber Vorsicht: Der Preis für Rohstoffe verändert sich im Laufe der Zeit – und mit ihm der Wert der Futures. Das kann zum Problem werden. Wenn der Preis des kurzfristigen Kontrakts niedriger ist als der langfristige, kann „das Rollen“ Verluste verursachen. Und das ist gar nicht so selten.
Rollverluste treten also auf, wenn die Kosten des Verkaufs des ablaufenden Futures und des Kaufs eines neuen, länger laufenden Futures höher sind als der erzielte Gewinn. Für solch eine Situation gibt es sogar einen eigenen Namen: „Contango“. Aber es kann auch der umgekehrte Fall eintreten, ein Rollgewinn sozusagen – zum Beispiel, wenn der Preis des Futures mit dem früheren Liefertermin höher ist als der mit dem späteren. Das wird im Fachjargon auch „Backwardation“ genannt.
Rohstoffe können sich unter Umständen als Beimischung im Portfolio lohnen.
Für die Anlageklasse spricht, dass sie sich in der Vergangenheit als ein guter Inflationsschutz zeigte. Seit 2021, als sich die Inflation beschleunigte, entwickelten sich viele Rohstoffe (gemessen an den Preisen für Futures) positiv – entgegen der steigenden Verbraucherpreise.
Dennoch sind Rohstoff-ETFs mit Risiken verbunden. Zum Beispiel sind Rohstoffe normalerweise schwankungsanfälliger als traditionelle Anlageklassen. Nach guten Jahren 2021 und 2022 verlieren viele Rohstoff-ETFs aktuell eher an Wert.
Hinzu kommen die Risiken bei Futures. Rollverluste können die ETF-Performance negativ beeinflussen. Außerdem können Rohstoffe in stabilen wirtschaftlichen Zeiten meist nur unterdurchschnittliche Renditen erzielen.
Fernab von Risiken und Nutzen und bekannten Rohstoffen wie Gold und Silber lohnt aber ein Blick auf Rohstoffe, die weniger im Rampenlicht stehen – zum Beispiel Metalle und Seltene Erden. Sie sind für die anstehende Energiewende unverzichtbar und werden in Anlagen für saubere Energien sowie in E-Autos verbaut.
Und aufgrund der globalen Klimaschutz-Verpflichtungen gehen manche Experten davon aus, dass die Nachfrage nach Lithium für Elektrofahrzeuge, Kobalt für die Energiespeicherung oder Mangan für Windturbinen voraussichtlich steigen wird.
Grundsätzlich gilt: Branchen-ETFs sind schwankungsanfälliger als ETFs, die über Branchen streuen. Wenn es der gesamten Branche schlecht geht, leidet der Wert Deines ETFs vergleichsweise mehr, als wenn Du zum Beispiel in den Weltaktienindex investiert hättest. Investiere also nur einen geringen Teil Deines Geldes in einen Branchen-ETF. Mehr dazu gibt es im Ratgeber zur Diversifikation.
Das Risiko einer Investition in Rohstoff-ETFs hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der gewählten Rohstoffe, der Anlagestrategie des ETFs und der allgemeinen Marktsituation. Rohstoffe sind anfällig für Angebot und Nachfrage, geopolitische Ereignisse und Wetterbedingungen. Der Kurs von Rohstoff-ETFs kann stärker schwanken als bei ETFs, die über Branchen, Länder und Währungen hinweg streuen.
+ Diversifikation: einfache Diversifikation, ohne physischen Besitz oder Futures-Handel
+ Inflationsschutz: Rohstoffe können in Zeiten steigender Inflation an Wert zulegen
+ Erfolgspotenzial: Metalle und Seltene Erden könnten künftig eine größere Rolle spielen
− Volatilität: Rohstoffe sind in der Regel volatiler als traditionelle Anlageklassen
− Risiken bei Futures: Rollverluste können die ETF-Performance beeinträchtigen
− Begrenzter Nutzen: Rohstoffe können unterdurchschnittliche Renditen erzielen
Wer in Rohstoff-ETFs investieren möchte, sollte sich über ihre Vor- und Nachteile im Klaren sein, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Schließlich müssen die Anlageklassen zu Deinen Zielen und zu Deiner Risikobereitschaft passen. Auch eine professionelle Beratung kann Dich bei der Entscheidungsfindung unterstützen.
