Was sind Sparanlagen?

Redakteurin

Aktualisiert: 28. November 2022, 16:38 Uhr

Daniel Pöhler
Redakteur

überprüft von

Forbes Advisor erhält möglicherweise Geld von Werbepartnern, die auf dieser Seite verlinkt sind. Dies hat keinerlei Einfluss auf redaktionelle Inhalte. Die Redaktion arbeitet stets unabhängig. Mehr zu unseren redaktionellen Standards und unserem Geschäftsmodell findest Du hier.

Die Deutschen bezeichnet man oft als Sparweltmeister. Wir haben gern unser Geld verfügbar, gehen ungern Risiken ein. Mehr als 1,1 Billionen Euro parkten im Juli 2022 bei deutschen Banken – mehr als doppelt so viel wie noch zu Beginn 2020.

Aktien kaufen mit eToro

Investiere in Aktien mit 0% Provision

Jetzt Aktien kaufen

Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees (Anzeige)

Welche Arten von Sparanlagen es gibt und welche sich für Dich eignen, beschreiben wir im Artikel. 

Was versteht man unter Sparanlagen?

Als Sparanlage bezeichnet man eine sichere Geldanlage, etwa auf dem Sparbuch, Girokonto, Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto. Diese Anlagen haben gemeinsam, dass sie nicht im Wert schwanken, sondern nominal immer der gleiche Betrag auf dem Konto bereit steht. Früher beim Sparbuch, heute beim Tagesgeld- oder Festgeldkonto zahlen Dir Banken einen Zins dafür, dass Du ihnen Geld überlässt.

Girokonto und Tagesgeld haben gemeinsam, dass Du jederzeit darauf zugreifen kannst. Beim Sparbuch (sofern Du noch eines hast) und bei Festgeldkonten überlässt Du der Bank für einen etwas längeren Zeitraum Geld. Manchmal musst Du einen solchen Sparvertrag sogar extra kündigen. Dafür gibt es dann oft etwas höhere Zinsen. 

Tagesgeldzinsen berechnen

Erfahre in unserem Rechner, wo Du aktuell die besten Angebote im Bereich Tagesgeld findest. Achte darauf, dass die Bank, bei der Du ein Tagesgeld abschließt, in einem Land mit sehr guter Finanzkraft (sog. Triple-A-Rating) ansässig ist. Dazu zählen aktuell etwa Schweden, Norwegen, die Niederlande, Frankreich und Deutschland. 



*Transparenz: Der Vergleichsrechner enthält „Werbe-Links” (Affiliate-Links), bei Vertragsabschluss können wir eine Provision erhalten. Mehr dazu, wie wir uns finanzieren, liest Du hier. Der Rechner enthält ggf. nicht alle Anbieter.


Welche sind die klassischen Sparanlagen?

Wir stellen Sparbuch, Sparbrief, Tages- und Festgeld vor.

Sparbuch

Des Deutschen liebstes Sparbuch: Lange Zeit war es das Instrument für Groß und Klein, um langfristig anzusparen. Das kleine Heft existiert bereits seit mehr als 200 Jahren. Statistisch gesehen hat angeblich mindestens jeder zweite Deutsche (auch heute noch) ein Sparbuch. Weit verbreitet sind Sparbücher bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken – denjenigen Banken, die auch im ländlichen Raum Niederlassungen haben. 

In der Vergangenheit war die Zinssituation in Deutschland allerdings eine andere. Banken zahlten auch mal 3, 4 oder mehr Prozent Zinsen auf Sparbuchguthaben. Heute gibt es quasi keine Zinsen mehr darauf. Zuletzt zahlte die Sparkasse Berlin – als Beispiel – 0,001 Prozent Zinsen pro Jahr. 

Heute existieren Sparbücher immer noch. Jedoch nicht unbedingt mehr als kleines Büchlein auf Papier, sondern auch digital. Man kann seinen Sparbuch-Kontostand online oder am Automaten einsehen, am Schalter oder Automaten Geld einzahlen und abheben. Oft gibt es ein Abhebelimit, bei den Sparkassen zum Beispiel 2.000 Euro pro Monat. 

Möchtest Du Dein Sparbuch auflösen, weil Du zum Beispiel das gesamte Geld abrufen willst, beträgt die Kündigungsfrist in der Regel drei Monate.

Sparbrief

„Der Sparbrief ist eine Einmalanlage bei einem Kreditinstitut, mit der man einen Geldbetrag für eine vorab festgelegte Laufzeit von 1 bis 10 Jahren zu einem fest vereinbarten Zinssatz anlegt“, bringt es die Finanzaufsicht Bafin auf den Punkt. Der Sparbrief war also früher das, was heute „Festgeld“ heißt. 

Der Sparbrief war lange Zeit die Alternative zum Sparbuch. Banken boten ihn unter unterschiedlichen Namen an, etwa „Wachstumssparen“ oder „Zielsparen“. Man legte fest, für wie viele Jahre man einer Bank eine bestimmte (meist größere, 4 oder 5-stellige) Summe überließ. Jedes Jahr gab es darauf Zinsen, beim Wachstumssparen stiegen sie mit der Zeit an. 

Wie beim Festgeld heute, gab es bei Sparbriefen keine Möglichkeit der frühzeitigen Kündigung. Man musste also abwarten, bis das Geld wieder „frei“ war. Der Sparbrief ist heute kaum mehr verbreitet. 

Tagesgeld

Ein Tagesgeldkonto könnte man auch das „bessere Girokonto“ nennen – zumindest, was die Zinsen angeht. Denn während das Girokonto in der Regel unverzinst bleibt, bieten die ersten Banken jetzt – mit den jüngst steigenden EZB-Einlagenzinsen – seit Jahren wieder spürbare Zinsen fürs Tagesgeldkonto an. Wie beim Girokonto ist Dein gesamtes Guthaben stets für Dich verfügbar. 

Wir empfehlen ein Tagesgeldkonto als Konto, auf dem Du Deine Notreserve parkst, zum Beispiel drei Mal Dein Nettogehalt. Das Geld ist da, wenn einmal etwas kaputt geht, was Du im Alltag brauchst, etwa die Waschmaschine oder das Auto. 

Tagesgeld kannst Du nicht direkt mit der Girocard abheben, sondern musst die Summe zuerst aufs Girokonto übertragen. Du kommt also jederzeit an Dein Geld heran, wenn Du vorher einen kleinen Zwischenschritt gehst – die kleine „psychologische Hürde“ überwindest. 

Seit Juli 2022 beobachten wir leicht positive Zinsen fürs Tagesgeld, vielleicht 0,5 Prozent pro Jahr. Das ist gut, denn lange Zeit gab es gar nichts. Auch wenn diese Zinsen die aktuell hohe Inflation längst nicht ausgleichen, ist es doch ein erster Schritt, sich ein paar Zinsen zu sichern. 

Festgeld

Festgeld ist der Sparbrief der heutigen Zeit. Banken oder Unternehmen, die z.B. zwischenfinanzieren wollen oder investieren, holen sich auch über Sparer (nicht nur über Banken) Geld. Sie möchten allerdings etwas damit kalkulieren und nicht befürchten, dass jemand morgen plötzlich alles abhebt. 

Daher ist der Anlagehorizont von Vornherein festgeschrieben. In der Regel gibt es Festgeld ab 6 Monaten, bis hin zu 5 Jahren. Mit der Anlagedauer steigt oft der Zins. Achte bei den Banken auf gute Länderratings (sog. Triple-A-Rating) und darauf, dass die europäische Einlagensicherung greift. Eine Übersicht guter Angebote findest Du in unserem Festgeld-Ratgeber und mithilfe unseres Rechners. 

Welche Alternativen zu Sparanlagen gibt es?

Statt Geld sicher, aber vergleichsweise niedrig verzinst anzulegen, kannst Du auch etwas mehr Risiko eingehen (also eine gewisse Wertschwankung in Kauf nehmen) – und dafür höhere Zinsen einsammeln. Wir zählen die gängigsten Anlagealternativen auf.

Festverzinsliche Wertpapiere

Mit sogenannten festverzinslichen Wertpapieren sind in aller Regel Staats- oder Unternehmensanleihen gemeint. Mit einer Anleihe nimmt ein Staat oder Unternehmen einen Kredit bei Anlegern – also zum Beispiel bei Dir – auf, zahlt Dir dafür jährlich Zinsen und nach einer festgelegten Dauer auch Dein Geld zurück.

Solange der Staat oder das Unternehmen eine gute Kreditwürdigkeit hat, solltest Du Dein Geld relativ sicher wiederbekommen. Je sicherer das ist, umso weniger Zinsen bekommst Du. 

Festverzinsliche Wertpapiere haben gegenüber Festgeld den Nachteil, dass sie zwischendurch im Wert schwanken können. Denn je nach Zinssituation kommen neue Anleihen auf den Markt, ggf. mit ähnlichem Risiko aber besseren Zinsen. In dem Fall fällt der Wert Deines Papiers. 

Deine Rendite kann zwischendurch also einmal negativ sein: Du verlierst Geld, wenn Du die Anleihe in dem Moment verkaufst. Behältst Du sie dagegen bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit, bekommst Du die von Vornherein vereinbarte Rückzahlung samt Zinsen, also die erwartete Rendite. 

Es ist für den Laien oft schwer, die aktuell attraktiven Anleihen selbst herauszusuchen. Daher bieten Fondsgesellschaften und auch Herausgeber günstiger ETFs auch Anleihefonds bzw. Anleihe-ETFs an. Sie mischen viele Anleihen unterschiedlicher Laufzeit meist einer Risikoklasse und tauschen Anleihen auch aus, um das Risiko-Rendite-Verhältnis konstant zu halten. 

Diese Fonds haben den Vorteil, dass sie in Deinem Depot neben anderen (Aktien-)fonds oder Aktienbeständen aufgelistet sind, Du also stets einen Überblick über Dein gesamtes Portfolio hast. Sie können „psychologisch gut“ sein, weil sie oft den Verlust dämpfen, wenn es am Aktienmarkt mal so richtig nach unten geht. 

Immobilien

Mit Immobilien ist das immer so eine Sache. Sie gelten als Sachwerte, die einen gewissen Werterhalt – und damit Sicherheit – suggerieren. Viele Immobilienbesitzer wünschen sich im Alter ein Dach über dem Kopf, ohne die Sorge, genügend Geld für Miete übrig zu haben. 

Jedoch zeigte sich der Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren schwierig. Immer mehr Häuser und Wohnungen stiegen im Preis, zunächst in den Großstädten, später auch im ländlichen Bereich. Ein Grund dafür waren die ultraniedrigen Kreditzinsen, die eine Finanzierung „quasi zum Nulltarif“ ermöglichten. 

Die Niedrigzinsen wurden jedoch nur durch die EZB mit  ihrer  lockeren Geldpolitik verursacht und sind spätestens seit dem Frühjahr 2022 Geschichte. Das Problem liegt aktuell darin, dass viele Immobilien überpreist sind und angesichts der hohen Kreditzinsen (im Bundesdurchschnitt etwa 3 Prozent pro Jahr) auch für viele nicht mehr zu finanzieren sind. Erst langsam scheinen die Häuserpreise nachzugeben. 

Schließlich kann auch der Wert einer Immobilie schwanken, je nach Lage und Nachfrage. In diesem Sinne ist es zum aktuellen Zeitpunkt nicht einfach, ein rentables Objekt zu finden. Wer sich für den Kauf einer Immobilie interessiert, sollte sich gut beraten lassen. Eine Immobilie zur Eigennutzung kann sich tendenziell mehr lohnen, als eine Immobilie zu vermieten. 

ETFs

ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Fund, also börsengehandelter (Index)Fonds. ETFs sind passiv gemanagte Fonds, die einen bereits existierenden Aktienindex wie den Dax40 oder den MSCI World Index nachbilden. 

Dafür kauft der Fonds den Großteil der Aktien nach und garantiert Anlegern die Wertentwicklung. Der Vorteil für Dich: Du kannst Anteile bereits ab Beträgen zwischen grob 50 und 200 Euro kaufen und bist so dennoch an Hunderten von Unternehmen beteiligt. 

ETFs sind gegenüber traditionellen Fonds mit Fondsmanager extrem günstig. In Deutschland liegen die Kosten oft zwischen 0,2 und 0,5 Prozent pro Jahr. Also ein Zehntel bis ein Viertel dessen, was aktive Fonds bisweilen noch kosten.

Wir raten, wie viele weitere Experten dazu, eine kleinere Summe, 100, vielleicht 200 Euro, im Monat in weltweit ausgerichteten ETFs anzulegen – mit einem sog. Sparplan. Oder auch eine größere Summe auf einmal zu investieren. So nimmst Du langfristig am Erfolg der größten und innovativsten Unternehmen der Welt teil.  

Je länger Du dabei bleibst, umso eher gleichen sich kurzfristige Wertschwankungen aus und umso eher besteht die Chance auf eine positive durchschnittliche Wertentwicklung Deiner Anlage. 

P2P-Kredite

Eine etwas unkonventionelle Art, sein Geld „anzulegen“, ist es, an andere Verbraucher Kredite zu vergeben und sich diese samt Zinsen über eine bestimmte Laufzeit zurückzahlen zu lassen. Man spricht auch vom Kredit von Privat zu Privat oder „Peer to Peer“ (P2P). 

Es gibt Verbraucher, insbesondere Selbstständige oder andere Personen ohne regelmäßigen Gehaltseingang oder gar mit Schufa-Eintrag, die dennoch einen Kredit im privaten Rahmen möchten. Über spezielle Plattformen wie Smava oder Auxmoney, kannst Du Dich als „Kreditgeber“ registrieren und solchen Verbrauchern Geld gegen Zinsen anbieten.

Natürlich riskierst Du immer ein Stück weit, Dein Geld nicht zurückzubekommen. In dem Sinne ist diese Art der „Geldanlage“ eher unsicher. Was Du jedoch tun kannst, ist, diversifizieren: Das bedeutet, Du bietest die Summe, die Du als Kredit vergeben willst, nicht einem einzigen Kreditnehmer an, sondern gleich einer ganzen Gruppe.

So kannst Du Dein durchschnittliches Risiko senken. Vielleicht zahlt der ein oder andere nicht zurück. Aber diejenigen, die den Kredit wie vorgesehen tilgen, machen Deine Ausfälle im besten Fall wett. Du siehst, es handelt sich um eine nicht ganz einfache Risikoabwägung, was für Privatanleger schwierig sein kann. 

Falls Dich dieses Konzept interessiert, lass Dich von Experten dazu beraten und mach Dir stets bewusst, dass Du auch Geld verlieren kannst.

Weltsparen

Weltsparen ist der größte Vermittler von Tages- und Festgeldkonten in Deutschland. Die Marke, die zur Raisin-Gruppe gehört, sucht regelmäßig insbesondere im Ausland nach Anlagemöglichkeiten bei Banken, die höhere Zinsen bieten als Banken hierzulande. Ende September 2022 stehen laut Webseite Angebote von gut 390 Banken aus 30 Ländern zur Verfügung. 

Der Vorteil: Du selbst musst in der Regel kein Konto bei den Banken im Ausland eröffnen, sondern hast ein Konto bei Weltsparen, über das Du Deine Anlage abwickeln kannst. 

In der Regel kannst Du keinen Freistellungsauftrag stellen, sondern musst in der Steuererklärung Deine Kapitalerträge angeben. Weltsparen betont aber, dass es Dir die dafür notwendigen Unterlagen zur Verfügung stellt. 

Unter den Banken, die Du bei Weltsparen wählen kannst, sind in der Regel Institute aus Europa, auch aus Ländern mit schwächerer Kreditwürdigkeit, wie manche ost- und südeuropäische Staaten. Hier bekommst Du höhere Zinsen auf Tagesgeld- oder Festgeld-Guthaben. Dafür ist das Risiko höher, dass die Bank pleitegeht und der dahinterstehende Staat nicht für Einlagen bis 100.000 Euro aufkommen kann. 

Wir empfehlen daher, Tages- und Festgelder nur bei Banken mit Top-Länderrating (Triple-A) zu halten. Das sind momentan neben Deutschland etwa Frankreich, die Niederlande, Schweden oder Norwegen. Hier sind Guthaben bis zu (umgerechnet) 100.000 Euro über die europäische Einlagensicherung recht sicher abgedeckt. 

Beste Festgeldanlagen über Weltsparen im September 2022

Wir betrachten eine Anlage von 5.000 Euro für 12 Monate

Name der BankLand (Rating)Zins pro Jahr, in %Zinsertrag pro Jahr, in €
ItaúPortugal (BBB)2,15107 €
Sme BankLitauen (A+)2,1105 €
Banca CF+Italien (BBB)2,1105 €
IllimityItalien (BBB)2,1105 €
In BankEstland (AA-)2100 €
Nordax Bank Schweden (AAA)1,7186 €
Quelle: Weltsparen.de, 28. September 2022

Die Top-5 Banken bei Weltsparen, die ein einjähriges Festgeld, Anlagesumme 5.000 Euro anbieten, stammen derzeit aus Ländern mit einer niedrigeren Kreditwürdigkeit als AAA. 

Die erste Bank mit einem Top-Länderrating ist die Nordax Bank aus Schweden an Position 12. Im Vergleich zu „Platz 1“, der Itaú Bank aus Portugal mit BBB-Rating, verzichtest Du bei 5.000 Euro Einsatz auf 21 Euro Zinsertrag pro Jahr. 

Die Unterschiede der Zinserträge werden umso größer, je mehr Geld Du 12 Monate aus der Hand gibt. So ist es wohl stets eine individuelle Abwägung, ob jemandem Sicherheit oder Zinsertrag wichtiger sind. 

Festgeld oder Tagesgeld: Was ist die bessere Sparanlage?

Das eine ist nicht besser als das andere. Es kommt vielmehr darauf an, was Du mit Deinem Geld in der nahen Zukunft vorhast und wie Du die Verfügbarkeit gegen den Zinsertrag abwägst. 

Wie unterscheiden sich Festgeld und Tagesgeld?

Während Du im Grunde jederzeit auf Dein Tagesgeld-Guthaben zugreifen kannst, liegt Festgeld für eine vorab vereinbarte Zeit – zwischen 6 Monaten und 5 Jahren – quasi „verschlossen“ auf einem Konto. 

Dafür, dass die Bank oder das Unternehmen, das das Festgeld anbietet, in diesem Zeitraum sicher auf Dein Geld zugreifen und damit arbeiten kann, bekommst Du quasi „als Belohnung“ etwas höhere Zinsen. 

Auf Tagesgeld bekommst Du in der Regel deutlich weniger Zinsen fürs gleiche Geld. Dafür muss die Bank aber direkt Dein Geld rausrücken, wenn Du es haben möchtest, hat also keinerlei Planungssicherheit.

Derzeit unterscheiden sich Tages- und Festgeldzinsen bei Banken aus finanzstarken Ländern um nahezu einen Prozentpunkt.

  • Ende September bekommen Anleger bei der Deutschen Pfandbriefbank auf 10.000 Euro Tagesgeld 0,75 Prozent Zinsen pro Jahr
  • Das beste Festgeldangebot für 10.000 Euro und einen Anlagezeitraum von 1 Jahr hat die schwedische Nordax Bank. Sie bietet 1,71 Prozent

Wer sein Geld also ein Jahr entbehren kann, ist beim Festgeld besser aufgehoben, büßt aber Flexibilität ein.

Was ist die beste Sparanlage für die eigenen Kinder?

Wer für seine Kinder Geld ansparen wollte, hatte in den vergangenen Jahren nicht wirklich viel Auswahl. Einige ausgewählte Banken boten zwischendurch Sparbriefe für Kinder an, die im besten Fall ein gutes Prozent Zinsen brachten. 

Die Sparkasse informiert auf ihrer Webseite über Ratensparen ab 25 Euro oder sogenanntes Bildungssparen für einen späteren Auslandsaufenthalt des Kindes. Konkrete Konditionen haben wir allerdings nicht gefunden. 

Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) den für Sparer relevanten Einlagenzins weiter anheben, könnte es möglicherweise bald wieder bessere Sparangebote für Kinder geben. 

Möchten Eltern mit Hilfe von Wertpapieren für ihre Kinder sparen, ist das schon einfacher. Viele Banken, die auch Wertpapierdepots anbieten, erlauben es den Eltern, ein Depot fürs Kind zu eröffnen und dort regelmäßig Geld einzuzahlen (Sparplan). Das Kind übernimmt in der Regel das Depot, sobald es 18 Jahre alt wird. 

Möchten Großeltern für ihre Enkel sparen, ist dies schwieriger. Denn für die Depoteröffnung braucht es die gesetzlichen Vertreter – und das sind in aller Regel die Eltern. Eine Möglichkeit kann sein, dass die Großeltern den Eltern Geld überlassen und diese die Summe für das Kind monatlich einzahlen (oder abbuchen lassen).  

Wie sicher sind Sparanlagen?

Egal ob Girokonto, Sparbuch, Sparbrief, Tagesgeld- oder Festgeld: Es handelt sich immer um Einlagen auf Sparkonten. Für diese gilt die sog. Einlagensicherung, die EU-weit greift. Bis zu 100.000 Euro Guthaben pro Bank sind für Privatanleger abgesichert.

Dafür müssen alle (privaten) Banken jedes Jahr Beiträge in die sog. Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) einzahlen. Die EdB springt ein, wenn eine Bank zahlungsunfähig ist und Dein Guthaben nicht mehr auszahlen kann. Mehr Details findest Du im Ratgeber „Wie sicher ist mein Geld?“

Worauf solltest Du bei der Auswahl der richtigen Sparanlage achten?

Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Geldanlage Du wählen sollst, kannst Du die folgenden Punkte noch einmal durchgehen. 

Lohnt sich die Sparanlage für Dich?

Sichere Geldanlagen bringen vergleichsweise wenig Rendite. 

  • Auf Girokonten gibt es derzeit keine Zinsen, ebenso wenig auf Sparbücher. 
  • Auf Tagesgeldkonten bekommst Du Ende September 2022 bestenfalls 0,75 Prozent Zinsen pro Jahr, 
  • auf einjähriges Festgeld bestenfalls 1,71 Prozent pro Jahr. 

All das gleicht die derzeit hohe Inflation nicht aus. Und bei kleinen Anlagebeträgen ist der Zinsertrag auch eher klein. Legst Du zum Beispiel 2.000 Euro für ein Jahr fest an, bringt Dir das Ende September bestenfalls etwa 34 Euro Ertrag. Allerdings: Natürlich macht auch Kleinvieh Mist. 

Beim Tagesgeld können sich die Zinsen auch verändern. Legst Du heute etwa ein wenig Geld zu 0,75 Prozent Zinsen an und erhöht die EZB die Einlagenzinsen weiter, steigen vermutlich auch Deine Zinsen fürs Tagesgeld. Insofern lohnt es ggf., heute ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und ein wenig dabeizubleiben.

Womöglich kannst Du Dein Tagesgeldkonto auch wechseln, wenn eine andere Bank mit etwas besseren Konditionen wirbt. Dann musst Du Dir überlegen, ob Dir das „Kontohopping“ Spaß macht oder Dich doch zu viel Zeit kostet. 

Wie flexibel ist die Sparanlage?

Frage Dich, wie schnell Du auf das Geld zugreifen willst oder musst, das Du anlegst. Je länger Du auf Geld verzichten kannst, umso eher lohnt sich Festgeld: Die Zinsen steigen, je länger Du Dein Geld der Bank überlässt. 

Bist Du Dir nicht sicher, wann Du das Geld wieder brauchst, kannst Du Festgeld auch „staffeln“, das heißt, einen Teil kannst Du für vielleicht drei Jahre anlegen, einen anderen Teil für zwei oder nur ein Jahr. So profitierst Du von höheren Zinsen fürs dreijährige Festgeld, hast nach einem Jahr aber Mittel frei. 

Wenn Du diese dann nicht brauchst, kannst Du die Summe erneut für ein Jahr (und dann vielleicht zu besseren Konditionen) fest anlegen. 

Der berühmte Notgroschen sollte dagegen flexibel zur Hand sein. Wir empfehlen drei Nettogehälter auf einem vergleichbar „gut“ verzinsten Tagesgeldkonto zu parken. 

Die psychologische Hürde steht, das Geld nicht einfach auszugeben. Du müsstest es zuerst aufs Girokonto überweisen. Dennoch ist das Tagesgeld schnell, oft noch am gleichen Tag, verfügbar. 

Gibt es eine Kündigungsfrist?

Beim Tagesgeld gibt es keine Kündigungsfrist, Du kannst immer darauf zugreifen. Festgeld lässt sich normalerweise nicht kündigen. Und wenn doch, dann nur mit großen Abschlägen auf den Zins. Besitzt Du ein Sparbuch und möchtest auf den gesamten Betrag (mehr als 2.000 Euro) zugreifen, musst Du mit einer Frist von drei Monaten kündigen. 

Was Du aus dem Text mitnehmen kannst

Klassische Sparanlagen sind sicher. Das heißt, sie schwanken nicht im Wert und Du bekommst Dein eingezahltes Geld wieder heraus, vielleicht mit einigen – allerdings eher niedrigen – Zinserträgen. 

Einst gab es das Sparbuch, von dem Du monatlich bis zu einem gewissen Ertrag Geld abheben konntest (eine Art „Tagesgeld“) und den Sparbrief, in dem Du Geld für eine gewisse Zeit anlegen konntest, gegen etwas höhere Zinsen (eine Art „Festgeld“).

Diese beiden Sparformen sind heute nahezu verschwunden, bzw. wurden durch Tages- und Festgeld ersetzt. Ein gutes Tages- und Festgeld findest Du bspw. ganz einfach mit Hilfe unserer Vergleichsrechner. 

Tagesgeldzinsen können sich im Zeitverlauf ändern (also ggf. weiter steigen), Festgeldzinsen sind für eine vorab vereinbarte Zeit eingeloggt. 

Wir empfehlen, den Notgroschen (drei Nettogehälter) auf einem Tagesgeldkonto zu parken und Geld, das Du erst in einem Jahr oder später brauchst, fest anzulegen. So sammelst Du zumindest ein paar Zinsen ein – auch wenn diese die aktuell hohe Inflation mitnichten ausgleichen können. 

Eines haben alle Sparanlagen gemeinsam: Bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Bank sind sie durch die sog. Einlagensicherung geschützt. Im Falle der Insolvenz einer Bank springt die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) ein. 

Häufige Fragen zu Sparanlagen

Was ist eine Spareinlage?

Eine Sparanlage ist eine sichere Geldanlage, etwa auf dem Sparbuch, Girokonto, Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto. Diese Anlagen schwanken nicht im Wert. Früher beim Sparbuch, heute beim Tagesgeld- oder Festgeldkonto zahlen Dir Banken einen Zins dafür, dass Du ihnen Geld überlässt. Guthaben sind bis 100.000 Euro pro Bank über die Einlagensicherung geschützt.

Welche Sparanlagen lohnen sich?

Wo kann ich Geld für meine Kinder anlegen?

Kann ich als Oma oder Opa ein Sparbuch für Enkel eröffnen?

Weitere Artikel zum Thema Geldanlage

Die auf Forbes Advisor bereitgestellten Informationen dienen der Bildung der Verbraucher. Deine finanzielle Situation ist individuell und die Produkte und Dienstleistungen, die wir vorstellen, können nicht in jedem Fall für Deine Situation geeignet sein. Wir sind weder Finanzberatung, noch Makler oder Broker und empfehlen Dir keine konkreten Aktien oder Wertpapiere. Kursentwicklungen von Wertpapieren können sich seit der Veröffentlichung des Artikels geändert haben. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Forbes Advisor folgt strengen journalistischen Standards. Alle Angebote sind nach bestem Wissen so dargestellt, wie sie zum Stichtag der Analyse vorlagen. Möglicherweise sind manche Angebote nicht mehr verfügbar, wenn Du den Artikel später aufrufst. Für die Inhalte sind ausschließlich die Autoren verantwortlich. Insbesondere wurden Inhalte nicht von Werbepartnern zur Verfügung gestellt, genehmigt oder anderweitig beeinflusst.