Der spanische Mobilfunkanbieter Telefónica – mit Deutschland-Sitz in München – betreibt eines von derzeit drei aktiven Handynetzen in Deutschland. Lange Zeit war die O2-Netzabdeckung recht deutlich abgeschlagen hinter Vodafone und der Telekom. In den vergangenen Jahren konnten die Münchner jedoch ein gutes Stück aufholen – auch wenn Tester das O2-Netz nach wie vor auf Platz 3 sehen, wird es heute als „gut“ bezeichnet.
In diesem Artikel gehen wir die O2-Netzabdeckung durch und beleuchten auch den Stand beim LTE- und 5G-Ausbau.
O2-Netz landet in Netzabdeckungs-Tests auf Platz 3
Tester von Mobilfunknetzen sehen das O2-Netz auf dem dritten Platz hinter Telekom und Vodafone: Die Ergebnisse der Fachmedien „Connect“ und „Chip“, der „Computer Bild“ sowie der Stiftung Warentest zeigen, dass das Mobilfunknetz von Telefónica in Deutschland das „drittbeste“ Netz mit der „drittbesten“ Netzabdeckung ist. Der Begriff „letzter Platz“ passt nicht so ganz – dazu später mehr.
Im Dezember 2022 haben die Fachmedien ihre jährlichen Tests der Handynetze in Deutschland veröffentlicht. Die Ergebnisse des jährlichen Netztests der „Computer Bild“ wurden ebenfalls Ende 2022 bekanntgegeben. Die „Stiftung Warentest“ testet die Netzabdeckung jedoch in unregelmäßigen Abständen – zuletzt im April 2022 und zuvor im Jahr 2017.
In den Vergleichstests stellte sich heraus: Alle drei Handynetze sind besser geworden. Besonders beeindruckt hat uns, wie sehr O2 in den vergangenen Jahren zu den beiden sogenannten D-Netzen aufgeschlossen hat. In manchen Teilbereichen konnte O2 sogar an Vodafone vorbeiziehen (nicht jedoch in der Gesamtplatzierung).
Wenn es um Datenverbindungen geht, liegen O2 und Vodafone in den Großstädten denkbar knapp beieinander (die Telekom auf Platz Eins ist aber deutlich vorne). In Kleinstädten hingegen liegt Vodafone laut „Connect“ bei den Datenverbindungen spürbar vor O2.
Bei Sprachverbindungen (Telefonieren) in Großstädten konnte O2 im „Connect“-Test an Vodafone vorbeziehen. In Kleinstädten muss sich O2 wiederum Vodafone bei den Sprachverbindungen geschlagen geben.
Was die O2-Netzabdeckung für Dich bedeutet
Falls Du in einer größeren Stadt lebst und nicht viel durch Deutschland reist, stehen die Chancen gut, dass Dir das O2-Netz „reicht“. Riesenvorteil von Handyverträgen im O2-Netz: Diese sind oft deutlich günstiger als Handyverträge im Telekom- oder Vodafone-Netz – vor allem bei Discountern wie Smartmobil, Winsim oder Maxxim. In städtischen Gebieten bieten mittlerweile alle Netzbetreiber eine angemessene Netzabdeckung – warum also nicht zur günstigsten Option greifen?
Lebst Du hingegen auf dem Land oder bist viel unterwegs, könnte die größere Netzabdeckung der Telekom (oder ggf. von Vodafone) ihren Vorteil ausspielen.
Die allgemeine Netzqualität ist aber nur ein Anhaltspunkt. Letztlich kommt es darauf an, dass Du dort guten Empfang hast, wo Du Dich häufig aufhältst. Prüfe daher mindestens für Deinen Wohn- und Arbeitsort genau die Netzabdeckung. Wir haben Dir den Link zu O2 herausgesucht:
Nähere Informationen zu den anderen Handynetzen findest Du hier:
LTE-Ausbau von O2
Auch wenn LTE (4G) nicht mehr die neueste Netztechnik ist und durch 5G ergänzt wird, bleibt LTE doch wichtig. Denn nicht alle mobilen Geräte wie Smartphones und Tablets können 5G überhaupt nutzen. Telefonieren lässt sich über 5G derzeit gar nicht, es ist ein reines Datennetz. Außerdem würde sich der Handyakku bei reiner 5G-Nutzung schnell leeren. Daher investiert auch O2 weiter in die Netzabdeckung durch LTE-Antennen.
Bei der LTE-Abdeckung liegt O2 in den Netztests auf Platz 2 bis 3. Als Beispiel lassen sich die Sprachverbindungen in Städten heranziehen, weil diese in aller Regel über LTE abgewickelt werden. Je nach Größe der Stadt und der Fortbewegungsart (Fußgänger oder Autofahrer) erreicht O2 hier Bewertungen von 95 bis 98 Prozent im Test von „Connect“. Auf den Straßen zwischen den Orten erreicht das O2-Netz eine Bewertung von 94 Prozent (die Konkurrenz kommt hier auf 92 und 97 Prozent).
Beim Tempo der Datenverbindungen über LTE liegt O2 laut „Chip“ klar hinter Vodafone auf Platz 3: Telefónica erreicht rund 58 Mbit/s im Schnitt, Vodafone kommt auf 104 Mbit/s (die Telekom liegt vorne mit 132 Mbit/s).
Auf ganz Deutschland bezogen, errechnet „Chip“ eine O2-Netzabdeckung mit LTE von 93,58 Prozent (die Telekom erreicht 97,01 Prozent und Vodafone 93,85 Prozent).
5G-Ausbau von O2
Beim 5G-Netz schneidet O2 in den neuesten Netztests überraschend gut ab. So heißt es bei „Chip“: „Mit 5G-Handys kommt O2 auf einen höheren Downloadschnitt als Vodafone.“
Bei 5G geht es weniger um Netzabdeckung – dies ist die Kernaufgabe von 2G und 4G (LTE) – sondern ums Tempo. Die Tester von „Chip“ maßen in den Innenstädten im Schnitt 162 Mbit/s über 5G bei O2 – Vodafone kam auf 144 Mbit/s und die Telekom auf 314 Mbit/s.
Auch auf dem Land hat O2 in den vergangenen Monaten in 5G investiert, kann hier aber noch nicht mit Vodafone und Telekom mithalten.
Was Du aus dem Artikel mitnehmen kannst
Die Zeiten, als O2 ein fast überall deutlich schlechteres Handynetz als Telekom und Vodafone hatte, sind längst vorbei. Vor allem in größeren Städten liegt O2 auf Augenhöhe mit der (meist teureren) Konkurrenz. Auf dem Land hat das O2-Netz aber noch die eine oder andere Schwäche. Wenn Dich das nicht stört oder Du Dich sowieso meist in städtischen Gebieten aufhältst, kannst Du mit einem günstigen Handyvertrag im O2-Netz meist viel Geld sparen.
