Ist die Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll? Hier ist, was du wissen musst.

Freie Mitarbeiterin

Aktualisiert: 01. März 2022, 14:55 Uhr

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Wer wegen einer schweren Krankheit oder eines Unfalls seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, gerät schnell in eine finanzielle Notlage. Weil dies jeden treffen kann, raten Verbraucherschützer im Grunde allen dazu, eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen. Auch wir sagen: Du solltest prüfen, ob eine BU für Dich infrage kommt. 

Ein Problem kann es für alle geben, die bestimmte Vorerkrankungen mitbringen – denn sie bekommen oft gar keine BU. Und wer einen riskanten Beruf ausübt, kann sich die dann sehr teuren Monatsbeiträge vielleicht nicht leisten. In dem Fall lohnt ein Blick auf Alternativen. Auch ist immer gut zu wissen, was der Staat an Leistungen bereithält.

Was die Berufsunfähigkeitsversicherung genau ist und wie man sich ihr vernünftig annähert, erklären wir in diesem Artikel.

Was ist die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) soll Personen gegen deutliche Einkommenseinbußen absichern, falls sie ihrem zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr nachgehen können. Grund für die Berufsunfähigkeit kann ein Unfall, eine Verletzung oder auch ein psychisches Leiden sein. 

Wer als berufsunfähig gilt, muss nicht gleich arbeitsunfähig sein. So kann ein Konzertpianist nach einer schweren Handverletzung vielleicht keine Auftritte mehr vor großem Publikum spielen, aber weiterhin Klavierunterricht geben. Die BU-Versicherung würde trotzdem greifen. 

Die Berufsunfähigkeit muss außerdem kein Dauerzustand sein. So kann jemand aufgrund einer schweren Krankheit zwei Jahre ausfallen (und in der Zeit eine BU-Rente beziehen) und anschließend wieder in den Job zurückkehren. 

Was ist durch die BU versichert?

Versichert ist der Verdienstausfall. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn der Versicherte seinen aktuellen Beruf 

  • für mindestens ein halbes Jahr lang 
  • zu weniger als 50 Prozent

ausüben kann. 

Wie viel BU-Rente man bekommt, hängt davon ab, was man im Vertrag vereinbart hat. Um die Rente ausgezahlt zu bekommen, muss der Berufsunfähigkeitsgrad von einem Arzt festgestellt werden.

In der Praxis kann es vorkommen, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zahlt.  

Laut einer Umfrage des Branchenverbands GDV lehnen Versicherer etwa jeden fünften Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente ab. Die zwei häufigsten angebrachten Gründe dafür:

  • Betroffene können ihren Beruf noch zu 50 Prozent ausüben.
  • Betroffene haben den Gesundheitsbogen vor Vertragsabschluss nicht wahrheitsgemäß beantwortet.

Mehr zum Thema Gesundheitsfragebogen liest Du weiter unten. 

Warum ist die Berufsunfähigkeitsversicherung so wichtig?

„Es gibt keine andere Möglichkeit, sich gegen Berufsunfähigkeit derart abzusichern, dass man seinen Lebensstandard weiter halten kann“, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BdV). 

Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband betont: „Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist unverzichtbar für alle, die von ihrem Einkommen leben.“ Die Versicherung decke ein „existenzbedrohendes Risiko“ ab. „Echte Alternativen gibt es nicht.“

Jeder, der von seinem Einkommen lebt, sollte also eine BU abschließen – da sich Verbraucherschützer und Fachleute ziemlich einig. 

Denn es gibt zwar staatliche Leistungen – etwa die Erwerbsminderungsrente – und davon kann man auch (über)leben. Doch Extras wie Urlaub oder Raten für einen (Bau-)Kredit sind normalerweise nicht drin. 

Wer früh beginnt, regelmäßig Geld an der Börse anzulegen, etwa über einen Aktien-Sparplan, kann sich über die Jahre eine zusätzliche private Altersvorsorge aufbauen. 

Um jedoch einen Verdienstausfall (in frühen Berufsjahren) aufzufangen, mag dies nicht reichen. Zudem kann der Wert des Ersparten je nach Börsenentwicklung schwanken.

„Auch durch eine Geldanlage an der Börse oder eisernes Sparen ist es in der Regel nicht zu schaffen, eine Berufsunfähigkeit von mehreren Jahren oder Jahrzehnten abzufedern“, sagt Boss.

Wer bekommt keine oder nur eine teure BU?

Statistisch gesehen rührt eine Berufsunfähigkeit in knapp 30 Prozent aller Fälle von einer psychischen Erkrankung her. Für Versicherer sind Menschen mit psychischen Vorerkrankungen daher ein Kostenrisiko, das sie in der Regel gar nicht erst tragen wollen. 

Als psychisch vorerkrankt zählt normalerweise, wer innerhalb der vergangenen fünf Jahre ambulant (also etwa im Rahmen eine Psychotherapie) oder innerhalb der vergangenen zehn Jahre stationär (z.B. in einem Klinikum) psychisch behandelt wurde. 

Betroffene bekommen in der Regel keine BU angeboten oder nur eine, bei der die Berufsunfähigkeit als Folge einer (weiteren) psychischen Erkrankung ausgeschlossen ist. 

Auch andere Vorerkrankungen oder riskante Sportarten können für Versicherer ein Ausschlussgrund sein. Doch gibt es auch Versicherungen, die andere „hohe Risiken“ noch gegen einen entsprechend höheren Beitrag in die BU aufnehmen. 

Was musst Du im Gesundheitsbogen angeben?

Vorerkrankungen und andere Risiken – beispielsweise gefährliche Hobbies wie Klettern – angibst musst Du im sogenannten Gesundheitsbogen angeben – und zwar, bevor Du die BU abschließt. Wichtig: Damit der Versicherer im Ernstfall zahlt, musst Du den Bogen wahrheitsgetreu ausfüllen. 

Denn geht ein Antrag auf BU-Rente ein, fordert der Versicherer in der Regel die Krankenakten der letzten zehn Jahre an und prüft, ob diese Daten mit den Angaben im Fragebogen übereinstimmen. Ergeben sich Abweichungen, kann der Versicherer die BU-Rente verweigern. 

Bleib also bei der Wahrheit – selbst, wenn das im Zweifel heißt, dass Du Dich (im Fall psychischer Vorerkrankungen) nicht vollständig oder (im Fall eines riskanten Berufs) nur teurer gegen Berufsunfähigkeit versichern kann. Das ist besser, als jahrelang umsonst eingezahlt zu haben. 

Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Das kommt unter anderem darauf an

  • in welchem Beruf der Versicherte arbeitet, 
  • ob er raucht, 
  • wie lange er im Zweifel die BU-Rente beziehen will und 
  • wie hoch diese ausfallen soll. 

Ein konkreter Vergleich auf Check24 zeigt: 

Eine 26-jährige festangestellte Buchhalterin, Nichtraucherin, die bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren 1.500 Euro monatliche BU-Rente fordert, zahlt monatlich zwischen rund 54 und 113 Euro. 

Bei einer 26-jährigen Köchin, die nicht einmal ein Viertel ihrer Zeit im Büro verbringt, sind es zwischen rund 95 und 210 Euro pro Monat. 

Nehmen wir mittlere Beiträge von 90 Euro für die Buchhalterin und 150 Euro pro Monat für die Köchin an. Dann sind das etwa 4 Prozent des (durchschnittlichen) Monats-Nettogehalts einer Buchhalterin, aber schon 8 Prozent des Nettogehalts einer Köchin.

Dabei steigen die Beiträge, je später man sich versichert. In unserer Stichprobe würden Buchhalterin und Köchen bis zu einem Drittel mehr bezahlen, wenn Sie sich statt mit 26 mit 35 Jahren gegen Berufsunfähigkeit versichern.

Für die Berechnung haben wir mit den Durchschnittsgehältern gerechnet, die das Karriereportal Stepstone veröffentlicht, und Steuerklasse I angenommen. 

Man kann schließen: Gerade diejenigen, die einen körperlich fordernden Beruf ausüben und deshalb eine höhere Gefahr haben, auszufallen, müssen für den Versicherungsschutz vergleichsweise viel bezahlen. Möglicherweise entscheidet sich deshalb der eine oder andere gegen die Versicherung. In jedem Fall solltest Du gut abwägen. 

Bianca Boss vom Bund der Versicherten rät: „Wer nicht von der Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt wird und sich die Monatsbeiträge leisten kann, sollte sich auch gegen Berufsunfähigkeit versichern“. 

Was solltest Du beim Abschluss einer BU beachten?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man nicht „eben mal schnell“ abschließen. Zwischen den Angeboten gibt es große Unterschiede – im Preis, aber auch hinsichtlich der Konditionen. 

Hast Du Dich grundsätzlich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung entschieden, schau in Ruhe auf folgende Punkte: 

  • Wo findest Du den besten BU-Vertrag?
  • Was musst Du beachten, wenn Du den Gesundheitsbogen ausfüllst?
  • Wann solltest Du die BU abschließen?
  • Wie hoch solltest Du Deine BU-Rente vereinbaren?
  • Solltest Du die BU mit anderen Versicherungsprodukten koppeln?

Wo findest Du die beste Berufsunfähigkeitsversicherung?

Als Privatperson ist es ziemlich schwer, aus einer Vielzahl an BU-Angeboten die für sich passende herauszufiltern. Vor allem wer übereilt abschließt – etwa weil ein Makler nach dem Studium zum Abschluss drängt – hat am Ende vielleicht gar nicht den BU-Schutz, den er eigentlich bräuchte. 

Auch Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BdV) rät davon ab, sich bei der Wahl des Versicherers auf einen Versicherungsmakler zu verlassen, der an Deinem Abschluss Provision verdient. Besser ist es, sich auf die Suche nach einem unabhängige Versicherungsberater zu machen oder unabhängig zu vergleichen und im Anschluss auf einen Makler zuzugehen. Auch der Bund der Versicherten hilft bei der Suche einer guten BU.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband warnt davor, ohne Vorrecherche einen Vertrag abzuschließen, da die Beitrags- und Leistungsunterschiede enorm seien. „Sie können bei gleichen Leistungen auch schon einmal 200 Prozent ausmachen“, heißt es auf der Website. Sie bietet selbst Preis-Leistungs-Vergleiche an, empfiehlt aber unter anderem auch, sich an einen Honorarberater zu wenden.

Was solltest Du bei den Gesundheitsfragen beachten?

Wenn es um den Gesundheitsbogen geht, solltest Du – wie oben erwähnt – bei der Wahrheit bleiben. 

  • Prüfe, ob die Fragen im Bogen präzise und unmissverständlich formuliert sind. Bist Du unsicher, frage besser beim Versicherer nach. 
  • Vermeide, versehentlich falsche Angaben zu machen und fordere von Deinem Hausarzt oder der Krankenkasse Deine Patientenakte an. 
  • Prüfe sorgfältig, welche Diagnosen Dein Arzt eingetragen hat und lasse diese im Zweifel korrigieren: Magenschmerzen können als Sodbrennen, aber auch als leichte depressive Episode bewertet worden sein. 

Wann ist der beste Zeitpunkt, um eine BU abzuschließen?

Je früher, desto besser – denn jüngere Versicherte haben ein niedrigeres Risiko und zahlen daher niedrigere Beiträge. Es gibt bereits die Möglichkeit, während des Studiums oder der Ausbildung eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Wie hoch sollte die BU-Rente im Versicherungsfall sein?

Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, kann selbst festlegen, wie hoch die BU-Rente einmal ausfallen soll. 

Das ist gar nicht so einfach und jeder sollte gut abwägen: Weil die BU eine der teureren Versicherungen ist, möchte man sparen – und wählt womöglich eine zu geringe Berufsunfähigkeitsrente. In dem Fall würde die Rente am Ende nicht reichen, die eigene Existenz sowie den Lebensstandard abzudecken. 

Duygu Damer vom Institut für Finanzdienstleistungen rät zu einer BU-Rente von mindestens 1.000 Euro. Bianca Boss vom Bund der Versicherten empfiehlt, die Höhe der BU-Rente an den eigenen Ausgaben festzumachen – etwa für Kreditraten oder die Familie (Kinder). 

Sollte man die Berufsunfähigkeitsversicherung mit anderen Produkten koppeln?

Besser nicht. Einige Versicherer bieten zwar eine BU gemeinsam mit etwa einer privaten Lebens- oder Rentenversicherung an. Allerdings ist der Beitrag, wenn Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge gekoppelt sind, deutlich höher. Wer wegen eines finanziellen Engpasses diesen hohen Beitrag nicht mehr zahlen kann, muss dann in der Regel beides auf einmal kündigen: Versicherung und Vorsorge. 

Wichtige Versicherungsklauseln

Darüber hinaus gibt es einige Versicherungsdetails, die Du kennen und beachten solltest, darunter:

  • Versicherungsdauer
  • Zahl- und Tarifbeitrag
  • Verzicht auf abstrakte Verweisung
  • Anerkennung der Berufsunfähigkeit
  • Rückwirkende Leistungen
  • Nachversicherungsgarantie
  • Beitragsdynamik
  • Beitragsstundung
  • Anonyme Risikovoranfrage. 

Was genau hinter den Begriffen steckt, erklären wir am Ende des Artikels in den Häufigen Fragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. 

Was bleibt, wenn die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht in Frage kommt?

Wenn Du keine oder nur eine eingeschränkte BU-Versicherung angeboten bekommst, weil Du als „zu hohes“ Risiko eingestuft wirst, bewahre Ruhe. Gerade bei einer vorübergehenden Berufsunfähigkeit können insbesondere Angestellte auf staatliche Unterstützung zurückgreifen. Auch gibt es Versicherungen, die alternativ infrage kommen.  

Wann hilft der Staat?

Die staatliche Unterstützung variiert, je nachdem wie lange jemand bei der Arbeit ausfällt.

Lohnfortzahlung
Wer als Angestellter bis zu sechs Wochen krankgeschrieben ist, erhält seinen Lohn in voller Höhe weiterbezahlt. 

Krankengeld
Danach zahlt die gesetzliche Krankenkasse für maximal 78 Wochen (gestreckt über maximal drei Jahre) ein Krankengeld in Höhe von 70 Prozent des Bruttogehalts. Die Obergrenze fürs Krankengeld liegt derzeit bei knapp 3.400 Euro pro Monat (und 90 Prozent des Nettogehalts). Wenn jemand nach Ende einer Krankheit erneut an etwas anderem erkrankt, erneuert sich der Anspruch auf Krankengeld. 

Gesetzliche Erwerbsminderungsrente
Wer nach Ablauf der 78 Wochen weiterhin krank ist, hat möglicherweise Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Voraussetzung ist allerdings, dass man 

  • mindestens fünf Jahre lang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, davon drei Jahre als Pflichtmitglied und
  • weniger als sechs Stunden täglich arbeiten kann – und zwar egal, in welchem Beruf.

Das heißt: Ein Handwerker, der etwa wegen einer Verletzung seinen Job nicht mehr ausüben kann, aber in einem Call-Center Anrufe entgegennehmen könnte, kommt für die Erwerbsminderungsrente nicht in Frage. Dabei tut nichts zur Sache, dass man im Call-Center vermutlich deutlich weniger verdient. 

Anders verhält es sich für Personen, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden. Ihnen steht die Rente zu, wenn sie ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben können. Die volle Erwerbsminderungsrente bekommt, wer weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten kann.

In Westdeutschland betrug die durchschnittliche volle Rente 842 Euro, in Ostdeutschland 882 Euro. Liegt die Erwerbsminderungsrente unter dem Bedarf zur Grundsicherung, bezieht man – sofern kein Vermögen vorhanden ist –  die gesetzliche Grundsicherung. Das ist zwar nicht besonders viel, doch die bloße Existenz ist abgesichert. 

Alternativen zur BU

Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen oder sich keine leisten kann, kann sich nach Alternativen umsehen, um die Rente im Krankheitsfall aufzustocken.

Erwerbsunfähigkeitsversicherung
Eine Möglichkeit ist die sogenannte Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Genau wie die gesetzliche Erwerbsminderungsrente greift sie nur vollständig, wenn der Versicherte in keinem Beruf mehr als drei Stunden pro Tag arbeiten kann. 

Die monatlichen Beiträge sind für Menschen in risikobehafteten Berufen deutlich niedriger. Die 26-jährige Köchin aus dem Beispiel oben zahlt für eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung bei etablierten Anbietern bis zum 35. Lebensjahr monatlich knapp 31 Euro und danach 84 Euro – statt 120 Euro für die BU. 

Aber: Einen Fragebogen zu Gesundheitsdaten müssen potenzielle Kunden vor Vertragsabschluss dennoch beantworten – und auch ein Erwerbsunfähigkeitsversicherer kann es ablehnen, jemanden zu versichern.  

Dread-Desease-Versicherung
Sie springt ein, wenn der Versicherte eine bestimmte Krankheit bekommt, etwa Krebs. Die Leistung wird nicht monatlich, sondern einmalig ausgezahlt – unabhängig davon, ob der Betroffene noch zur Arbeit gehen kann oder nicht. Auch hier sind psychische Erkrankungen nicht abgedeckt. 

Da die Auszahlung aber nur einmalig erfolgt, müsste man eine sehr hohe Versicherungssumme im Vertrag wählen, um Einkommensverluste für die restliche Zeit des Berufslebens auszugleichen. Dadurch ist der Abschluss einer Dread-Desease-Versicherung sehr teuer – eine wirkliche Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Dread-Desease-Versicherung also nicht.

Unfallversicherung
Wer wegen einer riskanten Sportart Probleme hat, eine günstige Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, kann über eine Unfallversicherung nachdenken. Sie versichert die Folgen eines Unfalls, was akute medizinische Notfälle einschließt, aber auch längerfristige Schäden, Invalidität und sogar Tod.

Was Du aus dem Artikel mitnehmen kannst

Verbraucherschützer und Branchenkenner sind sich einig: Wer von seinem Einkommen lebt, sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Denn die staatlichen Hilfen greifen nur, wenn jemand überhaupt nicht mehr in der Lage ist, für eine längere Zeit zu arbeiten – und besonders hoch sind die Leistungen auch nicht. 

Mithilfe einer Berufsunfähigkeitsversicherung lässt sich dieses finanzielle Loch stopfen. Vorausgesetzt, der Versicherer zahlt – und das ist in fast 20 Prozent der Fälle nicht der Fall. Ein Grund dafür kann sein, dass Versicherte die Gesundheitsfragen vorab falsch beantwortet haben. Es ist daher ratsam, sich beim Ausfüllen des Fragebogens genügend Zeit zu lassen.  

Auf jeden Fall sollte man bei der Wahrheit bleiben – auch wenn das heißt, vom Versicherer abgelehnt zu werden, etwa im Fall von psychischen Vorerkrankungen oder besonders riskanten Berufen. 

Wer keine BU bekommt oder sich die Monatsbeiträge nicht leisten kann, kann sich nach  Alternativen umsehen. Infrage kommen eine Erwerbsminderungsversicherung, eine Dread-Desease- oder Unfallversicherung. 

Häufige Fragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung (FAQ)

Wie lange sollte man sich versichern?

Bestenfalls bis zum 67. Lebensjahr. Denn: Je älter, umso höher die Wahrscheinlichkeit der Berufsunfähigkeit. Nach dem 67. Lebensjahr kann man keine Berufsunfähigkeitsrente mehr erhalten, stattdessen bezieht man die gesetzliche Rente. Wer also früh berufsunfähig wird, sollte von seiner Versicherungsleistung auch immer etwas fürs Alter zurücklegen.

Was sind Zahl- und Tarifbeitrag?

Was ist der Verzicht auf abstrakte Verweisung?

Was bedeutet „Anerkennung der Berufsunfähigkeit“?

Was sind rückwirkende Leistungen?

Was steckt hinter der Nachversicherungsgarantie?

Was bedeutet Beitragsdynamik?

Was bedeutet Beitragsstundung?

Was ist eine anonyme Risikovoranfrage?

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