Goldschmuck als Wertanlage: Darauf kommt’s an

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Veröffentlicht: 04. Mai 2023, 00:48 Uhr

Daniel Pöhler
Redakteur

überprüft von

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In Zeiten hoher Inflation verliert das Geld auf dem Konto immer mehr an Wert. Daher suchen viele Menschen nach alternativen Wertanlagen – und davon gibt es eine ganze Menge; darunter Goldschmuck.

In diesem Artikel erfährst Du, welche Vorteile und Nachteile Goldschmuck als Wertanlage mit sich bringt und wie Du bei Kauf und Aufbewahrung am besten vorgehst.

Vorteile von Goldschmuck als Wertanlage

Goldschmuck sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch einige andere Vorteile. Dazu gehören:

Möglicher Preisanstieg durch die Inflation. Da Gold schon seit Jahrhunderten als sichere und verhältnismäßig stabile Wertanlage gilt, greifen viele Menschen bei hoher Inflation zu Gold, um den Wert ihres Geldes zu sichern. Dadurch erhöht sich mit wachsender Nachfrage in der Regel auch der Goldpreis, was dazu führt, dass Goldschmuck ebenfalls an Wert gewinnt.

Leichter Transport und breitere Zielgruppe. Goldschmuck wiegt in den meisten Fällen nicht die Welt und lässt sich einfach transportieren. Außerdem sprichst Du beim Verkauf eine breitere Zielgruppe an. Zum einen die Goldinteressenten, zum anderen aber auch die, die den Schmuck für sich nutzen und tragen möchten – oder sammeln.

Emotionaler Wert. Ein Goldbarren weckt selten große Emotionen – Goldschmuck hingegen schon. Hast Du ein besonders schönes oder seltenes Schmuckstück, steigt das Interesse von Sammlern und Antiquitätenhändlern.

Nachteile von Goldschmuck als Wertanlage

Doch nicht alles ist Gold, was glänzt. Auch Goldschmuck hat seine Nachteile. Ob die für Dich überwiegen, musst Du selbst entscheiden. Zu den Nachteilen gehören:

Schwankungen im Goldpreis. Auch wenn der Goldpreis längst nicht so starken Preissprüngen ausgesetzt ist wie beispielsweise der Bitcoin oder andere Kryptowährungen, gibt es Schwankungen. Grundsätzlich gilt der Goldpreis allerdings als eine der stabilsten „Währungen“ der Welt.  

Wertverlust durch Kratzer. Gold ist ein sehr weiches Material. Wenn Du Goldschmuck mit einer hohen Legierung hast (was es automatisch wertvoller macht), solltest Du ihn nicht tragen und stattdessen sicher verwahren. Denn Kratzer oder andere Beschädigungen können den Wert schmälern.

Verlust und Diebstahl. Alles, was sich bewegen lässt, kann verloren gehen oder gestohlen werden. Wenn Du Deinen Goldschmuck regelmäßig trägst, kann es daher immer vorkommen, dass er plötzlich verschwindet – ob nun versehentlich oder bei Diebstahl, spielt dabei keine Rolle. Um das zu vermeiden, solltest Du auf die richtige Verwahrung achten. Was zum nächsten Negativpunkt führt.

Aufwendige Verwahrung. Ob im Tresor, Bankschließfach oder einfach zu Hause, wenn Du besonders wertvollen Goldschmuck hast, solltest Du Dich um die richtige Verwahrung bemühen. Das kann je nach Verwahrungsart ganz schön ins Geld gehen – denn gute Tresore kosten mehrere hundert Euro. Auch ein Bankschließfach gibt es nicht umsonst. Mehr darüber erfährst Du in unserem Artikel „Gold lagern: So geht’s sicher und einfach“.

So kaufst Du Goldschmuck als Wertanlage

Möchtest Du Goldschmuck als Wertanlage kaufen, solltest Du ein paar Dinge beachten. Darunter

die Echtheit. Kaufe nie Goldschmuck, ohne Dich vorher zu vergewissern, dass es sich auch wirklich um echtes Gold handelt. Eine Anlaufstelle für Echtschmuck sind daher zertifizierte Schmuckhändler oder Antiquitätenhändler. Geht es um ein Sammlerstück, das sich in Privatbesitz befindet, sollten Echtheitsnachweise vorhanden sein.

den Preis. Lass Dich nicht abzocken und informiere Dich im Vorfeld über den aktuellen Goldpreis. Außerdem gibt es verschiedene Goldlegierungen, die unterschiedlich viel Wert sind. Die meisten Goldschmuckstücke haben eine Legierung von 333er (8 Karat), 585er (14 K) oder 750er (18 K) Gold. Hier ist das Gold auch noch fest genug, um zu Schmuck verarbeitet zu werden. Am wertvollsten ist das reine „Feingold“ mit einer Legierung von 99,9 Prozent. Das ist allerdings für Schmuck meist zu weich.

die Seltenheit. Möchtest Du Goldschmuck als Wertanlage nutzen, solltest Du auf Rarität Wert legen. Klassische 0815-Schmuckstücke, wie man sie vom Juwelier kennt, gewinnen über den reinen Goldwert hinaus in der Regel nicht unbedingt an Wert. Seltene oder besonders alte Sammlerstücke hingegen schon.

Mehr zum Thema Goldkauf findest Du in diesem Artikel.

So bewahrst Du Goldschmuck auf

Bei der Aufbewahrung von Goldschmuck solltest Du vor allem darauf achten, dass er nicht verloren gehen oder gestohlen werden kann. Du hast zwei Optionen:

  1. Aufbewahrung bei Dir zuhause. Möchtest Du Deinen Goldschmuck zuhause aufbewahren, solltest Du ihn nicht einfach offen herumliegen lassen. Wir empfehlen, den Goldschmuck (oder andere Wertgegenstände) in einem Tresor zu verstauen. Dieser sollte idealerweise im Boden oder in der Wand verankert sein, damit er beispielsweise bei einem Einbruch nicht einfach mitgenommen werden kann. Außerdem sollte er ein Gewicht von mehreren hundert Kilogramm mitbringen.

    Sei Dir bewusst, dass ein guter Tresor nicht günstig ist und schnell mehrere hundert Euro kostet. Zusätzlich raten wir Dir, eine Hausratversicherung abzuschließen. Die kommt zum Beispiel bei Diebstahl für den finanziellen Schaden auf – allerdings nur bis zu einer bestimmten Höhe. Wie hoch die Deckungssumme sein soll, besprichst Du am besten mit Deiner Versicherung.
  2. Aufbewahrung in einem Schließfach. Die Alternative zum Tresor oder dem Versteck zuhause ist die Aufbewahrung in einem Schließfach. Diese Option bieten zum Beispiel Banken oder Goldhändler an. Bei der Aufbewahrung in einem Schließfach übergibst Du Deinen Goldschmuck beispielsweise an die Bank Deines Vertrauens und bezahlst regelmäßig eine Schließfachgebühr.

    Dein Schmuck ist dort bis zu einem bestimmten Betrag versichert. Bei Wertsachen sind das meist bis zu 100.000 Euro – bei Bargeld bis zu 20.000 Euro.

Alternativen zum Goldschmuck

Besitzt Du keinen Goldschmuck – oder empfindest Du Goldschmuck nicht als die richtige Wertanlage für Dich, gibt es etliche Alternativen. Beliebt sind unter anderem:

  • Andere Edelmetalle (beispielsweise Silber oder Platin)
  • Immobilien
  • Kunstwerke von bekannten Künstlern
  • Aktien, Fonds oder Anleihen
  • Luxusuhren (beispielsweise von Rolex)
  • Edelsteine (beispielsweise Diamanten)
  • seltener Whisky oder Wein

Häufige Fragen zu Gold (FAQs)

Woran erkenne ich echtes Gold?

Der sicherste Test ist der Gang zum Juwelier. Dort sind die nötigen Geräte, um herauszufinden, ob es sich um echten Goldschmuck handelt. Wer es zuhause testen möchte, kann auch etwas Salpetersäure oder Essig auf das Gold tröpfeln. Wenn sich die Farbe nicht verändert, kannst Du davon ausgehen, dass es sich um echtes Gold handelt.

Wie hoch ist der Goldpreis aktuell?

Mit unserem Artikel „Goldpreis aktuell in Euro – Goldkurs heute“ bleibst Du auf dem neuesten Stand.

Kann ich Gold anonym kaufen?

Ja, der  anonyme Goldkauf ist möglich. Allerdings nur bis zu einer bestimmten Obergrenze. Die liegt seit 2020 bei 1.999,99 Euro. Außerdem musst Du für den anonymen Goldkauf vor Ort sein und das Gold persönlich bar bezahlen. Online werden immer persönliche Daten abgefragt.

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