Was ist eine Überweisung?

Redakteurin,  Redakteur

Aktualisiert: 31. Januar 2023, 08:57 Uhr

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Egal ob Du Auslagen eines Freundes begleichen, eine Rechnung oder das Knöllchen bezahlen willst: Das Mittel zum Zweck ist häufig die Banküberweisung vom Girokonto. Rund 6,9 Milliarden Mal haben Deutsche 2020 Geld überwiesen. Das ist viel. Zum Vergleich: Im gleichen Jahr wurden in den USA nur 148 Millionen Überweisungen getätigt, bei fast viermal so großer Bevölkerungszahl.

Wir Deutschen sind also groß, was Überweisungen angeht. Aber welche Überweisungen gibt es, wie kannst Du überweisen und sind Überweisungen überhaupt sicher? Das beantworten wir Dir in unserem Ratgeber.

Welche Arten von Überweisungen gibt es?

Die SEPA-Überweisung ist die gängige Überweisungsart in Deutschland. Mit ihr kannst Du innerhalb Deutschlands, aber auch in andere SEPA-Teilnehmerländer, in Euro überweisen. Möchtest Du Geld in einer anderen Währung überweisen, musst Du eine Auslandsüberweisung durchführen (siehe unten).

Je nach Bank oder Kontomodell können Gebühren für die SEPA-Überweisung anfallen, in der Regel ist sie aber kostenlos. Das Geld muss laut BGB § 675s bei Online-Überweisungen spätestens am nächsten Geschäftstag beim Empfänger eingehen. Überweist Du vor Annahmefrist der Bank, ist Dein Geld oftmals noch am selben Tag da.

Dauerüberweisung

Bei einer Dauerüberweisung legst Du einen Geldbetrag fest, der wiederkehrend überwiesen wird. Den Zyklus kannst Du selbst wählen, beispielsweise kann der Betrag monatlich, alle zwei Monate, halbjährlich oder jährlich überwiesen werden. Dauerüberweisungen kannst Du zum Beispiel für Mietzahlungen oder Einzahlungen in einen ETF-Sparplan verwenden,

Terminüberweisung

Terminzahlungen verwendest Du, wenn der Geldbetrag nicht sofort, sondern zu einem bestimmten Datum beim Empfänger ankommen soll. Ist zum Beispiel die Restzahlung für Deinen Urlaub erst in zwei Monaten fällig, kannst Du die Überweisung für den Fälligkeitstag vorterminieren. So vergisst Du die Zahlung nicht.

Echtzeitüberweisung

Echtzeitüberweisungen bieten noch nicht alle Banken an und wenn doch, kosten sie in der Regel Geld. Je nach Bank und Kontomodell musst Du pro Überweisung 0,15 bis 2 Euro zahlen. Dafür ist das Geld aber auch sehr schnell auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben: Innerhalb von 10 Sekunden, und das rund um die Uhr. Ist eine Zahlung sehr eilig oder Du musst eine Frist wahren, dann sparst Du mit einer Echtzeitüberweisung Zeit.

Sammelüberweisung

Bei einer Sammelüberweisung fasst Du mehrere Überweisungen an unterschiedliche Empfänger zusammen, beispielsweise bei mehreren offenen Rechnungen oder Gehaltszahlungen. Der Vorteil: Du musst nur einmal Deine TAN eingeben. Eine Sammelüberweisung ist kompatibel mit anderen Überweisungsarten. Das heißt, Du kannst wiederkehrende oder terminierte Sammelüberweisungen erstellen. Auch Echtzeit-Sammelüberweisungen sind möglich. Aber Achtung: Du bezahlst die Echtzeit-Gebühr für jede einzelne Überweisung in der Sammlung.

Auslandsüberweisung

Als Auslandsüberweisung gelten alle Überweisungen, die nicht auf Euro lauten. Für solche Überweisungen verlangen Banken in der Regel hohe Gebühren. Diese kannst Du Dir aber auch mit dem Empfänger teilen oder ganz an den Empfänger abgeben. Dafür kannst Du beim Überweisungsauftrag eine der folgenden Varianten wählen:

OUR: Du trägst sämtliche Kosten für die Überweisung, auch eventuell anfallende Gebühren der Empfängerbank. Diese rechnen Banken oftmals mit fixen Beträgen ab, das heißt Du zahlst beispielsweise 25 Euro extra für mögliche Gebühren.

BEN: Der Empfänger trägt sämtliche Kosten für die Überweisung, auch die anfallenden Gebühren Deiner Bank.

SHARE: Sender und Empfänger tragen die Kosten je zur Hälfte. Der Empfänger bekommt entsprechend weniger Geld gutgeschrieben.

Überweisungen des europäischen Wirtschaftsraums (EWR) in einer anderen Währung als Euro dürfen nicht länger als vier Tage dauern. Für Auslandsüberweisungen außerhalb des EWR gibt es keine Fristen, sie können mehrere Tage bis Wochen dauern. Wie Du günstiger und schneller Geld ins Ausland überweisen kannst, erfährst Du in unserem Ratgeber.

Auslandsüberweisungen können auch als Dauer-, Termin- oder Sammelüberweisungen durchgeführt werden. Echtzeitüberweisungen sind für Überweisungen innerhalb des SEPA-Raums möglich, sofern Deine Bank und die Empfängerbank am Echtzeitverfahren teilnehmen.

Wie kannst Du eine Überweisung veranlassen?

Du hast mehrere Möglichkeiten, Geld zu überweisen. Die Voraussetzung: Sowohl Du als auch der Empfänger haben ein Bankkonto. Folgende Informationen benötigst Du für eine Überweisung:

  • Name des Empfängers
  • IBAN des Empfängers
  • BIC für Auslandsüberweisungen
  • den zu überweisenden Betrag
  • einen Verwendungszweck
  • deinen Namen und IBAN

Überweisungsformen

1. Online-Überweisung

Eine weit verbreitete Überweisungsform ist die Online-Überweisung. Du gibst die Daten des Empfängers in eine Eingabemaske ein und kannst auch die Überweisungsart, also beispielsweise Termin- oder Dauerüberweisung, angeben. Um die Überweisung auszuführen benötigst Du eine Tan. Mehr zur Tan liest Du weiter unten.

Eine Online-Überweisung kannst Du entweder per Online-Banking am PC oder Laptop durchführen, oder per Mobile-Banking übers Smartphone. Beim Mobile-Banking lädst Du die Banking-App Deiner Bank auf dein Smartphone. Viele solcher Apps bieten auch eine Fotoüberweisung an. Dabei fotografierst Du die Rechnung oder den Überweisungsträger ab, die App scannt die Daten und trägt sie automatisch in die Überweisungsmaske ein. Ist auf der Rechnung ein QR-Code, dann kann auch dieser gescannt werden.

2. Überweisungsformular

Hast Du kein Online- oder Mobile-Banking, kannst Du auch per Überweisungsformular in Papierform überweisen. Bei der sogenannten beleghaften Überweisung füllst Du händisch ein orangefarbenes Formular aus, unterschreibst es und wirfst es in den Überweisungsbriefkasten Deiner Bank. Die Überweisung dauert maximal zwei Bankarbeitstage. Aber Achtung: Je nach Bank und Kontomodell kostet eine beleghafte Überweisung mehrere Euros.

3. Serviceterminal

Das Überweisungsformular kannst Du auch am Serviceterminal in der Bankfiliale einlesen lassen, oder die Daten direkt im Terminal eingeben. Dadurch sparst Du die Gebühren für eine beleghafte Überweisung. Für die Überweisung am Serviceterminal benötigst Du Deine Bankkarte und Deine PIN. 

Sind Überweisungen sicher?

Eine Überweisung ist eine sichere Methode, um Geld von einem Konto auf ein anderes zu transferieren. Wichtig ist, dass Du die Daten wie die IBAN genau überprüfst. Bei einem Zahlendreher könnte der Geldbetrag auf einem falschen Konto landen – sofern Du zufällig die IBAN eines existierenden Kontos erwischst. In dem Fall ist der falsche Empfänger aber verpflichtet, Dir das Geld wieder zurück zu überweisen.

Online-Banking und Tan-Verfahren

Theoretisch ist es möglich, dass Hacker in Dein Online-Banking eindringen. Dem kannst Du aber mit einem effektiven Virenschutz-Programm entgegenwirken. Zusätzlich solltest Du das Passwort fürs Online-Banking nicht für andere Dienste wie Netflix oder Deinen E-Mail-Account nutzen. Beim Passwort gilt: Je länger und komplexer, desto besser. Das Bundesamt für Sicherheit in der IT (BSI) gibt Tipps für sichere Passwörter.

Das Passwort alleine reicht allerdings nicht, um eine Überweisung zu tätigen. Du benötigst zusätzlich eine Tan, auch Transaktionsnummer genannt. Das ist ein Einmalkennwort, das speziell für die Überweisung generiert wird und nur einmal gültig ist.

Die Banken bieten verschiedene Tan-Verfahren an. Im Online-Portal oder in Deiner Banking-App musst Du angeben, welches Verfahren Du verwenden möchtest:

mTan: Bei der mTan bekommst Du die Tan per SMS an Dein Handy geschickt. Da SMS von Kriminellen mit technischem Wissen relativ einfach abgefangen werden können, ist die Variante nicht die sicherste. Sie wird deshalb mehr und mehr von den Banken abgeschafft und durch sicherere Verfahren ersetzt.

eTan: Bei der eTan, auch ChipTan genannt, benötigst Du einen Tan-Generator. Diesen bekommst Du in der Regel bei Deiner Bank. Um eine Überweisung abzuschicken, musst Du Deine Bankkarte in den Generator stecken und damit einen grafischen blickenden Code im Online-Banking auslesen. Anschließend zeigt der Generator Dir die Tan an, die Du im Online-Banking eingeben kannst.

PushTan: Für die PushTan benötigst Du eine spezielle App auf Deinem Smartphone, bei der Du Dich mittels PIN, Passwort oder Fingerabdruck anmeldest. Schickst Du eine Überweisung per Online-Banking ab, wird automatisch in der App eine Tan generiert. Diese kannst Du anschließend im Online-Banking eingeben. Bei Mobile-Banking musst Du die Überweisung in der Tan-App meist nur per Schaltfläche bestätigen.

PhotoTan: PhotoTan ist ähnlich wie die eTan-Variante. Hier scannst Du mit einer App auf Deinem Smartphone entweder einen Grafik oder einen QR-Code aus. Der in der Grafik oder QR-Code enthaltene Code wird von der App in eine Tan umgewandelt, die Du im Online-Banking eingeben kannst.

Laut BSI bieten sowohl PushTan als auch PhotoTan eine hohe Sicherheit. Am sichersten sei jedoch eTan mit dem Tan-Generator, da dieser vom Internet getrennt ist und nicht von Hackern angegriffen werden könne.

Welche Alternativen gibt es zu Überweisungen?

Als Alternativen stehen Dir in Deutschland Online-Bezahldienste wie Paypal, Giropay oder Klarna zur Verfügung. Rechnungen von Online-Händlern kannst Du in der Regel damit bezahlen, selbst Bußgelder können in einigen Städten darüber beglichen werden. Für Zahlungen wie Miete, Gehalt oder Kreditraten wirst Du aber um eine klassische Überweisung nicht herumkommen.

Häufige Fragen zu Überweisungen

Wie viel kannst ich überweisen?

Das hängt von Deiner Bank ab. Bei vielen Banken ist ein Überweisungslimit von wenige tausend Euro voreingestellt, das Du aber erhöhen kannst. Du kannst ein Limit in der Regel aber auch senken.

Wir haben stichprobenartig bei verschiedenen Banken die Überweisungslimits überprüft und in einer Tabelle zusammengestellt:

Überweisungslimits verschiedener Banken

BankInitial eingestelltErhöhbar auf
Commerzbank10100
Deutsche Bank1unbegrenzt
Berliner Sparkasse310
INGunbegrenztunbegrenzt
Quelle: Webseiten der Banken, Forbes Advisor. 25. Mai 2022

Welche Überweisungen muss ich melden?

Kann ich eine Überweisung zurückrufen?

Kann ich eine Überweisung per Telefon ausführen?

Werden Überweisungen auch an Feiertagen ausgeführt?

Was ist eine IBAN?

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