Gold als beliebte Investition: Darum ist das so

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Veröffentlicht: 04. Mai 2023, 00:46 Uhr

Daniel Pöhler
Redakteur

überprüft von

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Viele Menschen nutzen Gold in Krisenzeiten als Investment. Das liegt vor allem daran, dass sich der Goldpreis beispielsweise bei hoher Inflation in der Regel nicht negativ, sondern eher positiv entwickelt. Denn mit der Nachfrage steigt der Preis. Wer dann Gold besitzt, kann den Wertverlust seines Geldes durch die Inflation ausgleichen.

Im nachfolgenden Artikel erfährst Du, welche verschiedenen Arten der Goldinvestition es gibt und welche Vorteile und Nachteile die Investments mit sich bringen.

Diese verschiedenen Arten der Goldinvestition gibt es

Der Goldkauf ist in unterschiedlichen Ausführungen möglich – nicht nur physisch, sondern auch „digital“. 

Physisches Gold: Goldmünzen und Goldbarren

Die Klassiker bei der Goldinvestition sind Goldmünzen und Goldbarren.

Allgemeine Vorteile von physischem Gold

  • Der Goldpreis schwankt oftmals weniger als andere Investments und steigt in der Regel in Krisenzeiten.
  • Rohstoffe wie Gold, Silber oder andere Edelmetalle haben praktisch immer einen Wert für die Menschheit – selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass ganze Wirtschaftssysteme zusammenbrechen würden.
  • Gold erfreut sich immer einer gewissen Nachfrage, Du kannst es also bei Bedarf so gut wie jederzeit wieder verkaufen.
  • Physisches Gold – vor allem Sammlermünzen – kann auch optisch etwas hermachen und Du kannst es nach Belieben anschauen.
  • Physisches Gold lässt sich leicht verschenken oder vererben.
  • Sind Goldbarren oder Goldmünzen länger als ein Jahr in Deinem Besitz, kannst Du sie steuerfrei verkaufen.

Spezielle Vorteile von Goldbarren

  • Der Preis für Goldbarren ist in der Regel geringer als der für Goldmünzen, da sie einfacher herzustellen sind.
  • Bei Goldbarren gibt es mehr Gewichtsspielraum, da Du sie in unterschiedlichen Größen erwerben kannst – so lässt sich Dein Investment auch besser stückeln.

Spezielle Vorteile von Goldmünzen

  • Du hast eine große Auswahl.
  • Der Preis (und Sammlerwert) kann je nach Münze und Motiv variieren.
  • Die Zielgruppe ist mit Anlegern und Sammlern größer.

Zu den beliebtesten Goldmünzen weltweit gehören:

Das sind die beliebtesten Goldmünzen

NameErstmals geprägtHerkunftMotiv
Krügerrand1967SüdafrikaSüdafrikanischer Springbock / Paul Kruger
Maple Leaf1979KanadaAhornblatt
Wiener Philharmoniker1989ÖsterreichInstrumente / Orgel aus dem goldenen Saal des Wiener Musikvereins
American Eagle1986USAUS-Flagge / Weißkopfseeadler / Freiheitsstatue
Sovereigncirca 15. JahrhundertGroßbritannienSt. Georg im Kampf mit dem Drachen
Quelle: Forbes-Advisor-Recherche, (Februar 2023)

Mehr Informationen zu Goldmünzen findest Du in unserem Artikel „Goldmünzen kaufen – Ein Leitfaden für Anfänger“.

Nachteile von physischem Gold

  • Physisches Gold muss gelagert werden. Das kann je nach Lagerart mit hohen Kosten verbunden sein – zum Beispiel für ein Bankschließfach oder einen Tresor.
  • Physisches Gold kann Dir gestohlen werden.
  • Trotz Wertbeständigkeit in der Vergangenheit lässt sich die Entwicklung des Goldpreises nie ganz vorhersagen.
  • Die Rendite von Gold hält sich meist in Grenzen und auch langfristig solltest Du nicht mit einem immens hohen Gewinn rechnen.

Physisches Gold: Goldschmuck

Wer an „physisches Gold“ denkt, sollte auch  Goldschmuck nicht vergessen. Im Unterschied zu Münzen und Barren kannst Du ihn im Alltag oder zu besonderen Anlässen tragen und zur Schau stellen. 

Vorteile von Goldschmuck

  • Größere Zielgruppe: Nicht nur Anleger oder Sammler, sondern auch Schmuckliebhaber interessieren sich dafür.
  • Je nach Alter und Verarbeitung kann der Wert steigen.
  • Du kannst Goldschmuck aktiv nutzen, indem Du ihn trägst.

Nachteile von Goldschmuck

  • Goldschmuck ist oft teurer als der reine Goldpreis, da die Verarbeitungskosten hinzukommen. Außerdem sind in vielen Fällen auch Edelsteine integriert, die den Preis weiter nach oben treiben.
  • Trägst Du Deinen Goldschmuck, kann er Dir gestohlen werden.

Gold-ETCs

Viele Menschen denken, ETFs und ETCs seien dasselbe. Dem ist allerdings nicht so. Gold-ETFs (= Exchange Traded Funds) bilden einen Index nach und beziehen sich ausschließlich auf den Goldpreis. Außerdem sind sie in Deutschland verboten.

Bei Gold-ETCs (= Exchange Traded Commodities) investierst Du indirekt in Gold. ETCs können an der Börse gehandelt werden und sind in der Regel mit physischem Gold besichert. Rein rechtlich gesehen handelt es sich dabei um Schuldverschreibungen – und keinen Investmentfonds. 

Vorteile von Gold-ETCs

  • Der Kauf ist einfach und unkompliziert an der Börse möglich.
  • Gold-ETCs haben ein geringes Ausfallrisiko, da sie sich am Goldpreis orientieren und mit physischem Gold besichert sind. 
  • Du kannst das physische Gold zu Dir nach Hause liefern lassen. 
  • Du hast kein Wechselkursrisiko. 

Nachteile von Gold-ETCs

  • Du kannst bei Gold-ETCs nicht unbedingt mit allzu großen Renditen rechnen. 
  • Das besicherte physische Gold kannst Du zwar zu Dir nach Hause liefern lassen, das ist allerdings mit Kosten verbunden. 
  • Gold-ETCs zählen nicht zum Sondervermögen und sind beispielsweise bei der Insolvenz des Anbieters nicht gesichert.
  • Für die Anlage fallen meist Gebühren zwischen 0,3 und 0,5 Prozent des Anlagebetrags an. 

Mehr Informationen über Gold-ETCs und die in Deutschland verbotenen Gold-ETFs findest Du in unserem Artikel „Gold-ETFs kaufen: Das musst Du über ETCs wissen“

Gold-Zertifikate

Gold-Zertifikate sind aus rechtlicher Sicht – genauso wie ETCs – Schuldverschreibungen und an den Goldpreis gekoppelt. Sie zählen zu den Wertpapieren und haben folgende Vorteile und Nachteile:

Vorteile von Gold-Zertifikaten

  • Du musst Dich nicht um die Lagerung kümmern und hast auch keine Lieferkosten.
  • Gold-Zertifikate kosten weniger als physisches Gold.
  • Gold-Zertifikate lassen sich wie Aktien leicht handeln.
  • Der Handel ist schneller und einfacher möglich, da er elektronisch stattfindet.

Nachteile von Gold-Zertifikaten

  • Gold-Zertifikate sind nicht zwangsläufig eine sichere Wertanlage, da die Auszahlung von der Bank abhängt. Gerät diese in finanziellen Schwierigkeiten, kann es sein, dass Du Dein Geld nicht ausgezahlt bekommst.
  • Du musst mit Gebühren von 2 bis 4 Prozent pro Jahr rechnen, wenn Du Dich gegen Währungsschwankungen absichern willst. 
  • Wenn der Herausgeber der Gold-Zertifikate bankrott geht, kann es sein, dass Du Deine gesamte Investition verlierst.

Goldaktien

Goldaktien stellen eine Alternative zu Gold-ETFs dar. Du investierst bei Goldaktien nicht direkt in Gold, sondern in ein Unternehmen oder einen Fonds, der geschäftlich mit Gold zu tun hat – es beispielsweise abbaut oder verarbeitet. Deshalb werden diese Aktien auch Goldminenaktien genannt.

Vorteile von Goldaktien

  • Du musst Dich nicht um die Lagerung kümmern und brauchst Dir keine Sorgen machen, dass sie gestohlen werden.
  • Du profitierst möglicherweise von höheren Dividenden, da Goldaktien nicht direkt an den Goldpreis, sondern an das Unternehmen gekoppelt sind.
  • Du kannst mit Goldaktien Dein Portfolio diversifizieren.

Nachteile von Goldaktien

  • Bei Goldfonds musst Du mit finanziellen Mehrkosten rechnen, beispielsweise fürs Management.
  • Wenn das Unternehmen Verluste erleidet, kann es sein, dass auch Du Dein Investment verlierst und „Miese machst“.
  • Goldaktien sind vom Markt abhängig und können von wirtschaftlichen Krisen beeinflusst werden. Auf Einzelaktien zu setzen, stellt immer ein schwer zu kalkulierendes Risiko dar.

Wenn Du mehr über Goldaktien erfahren möchtest, kannst Du Dich in unserem Artikel „Was sind Goldaktien?“ schlau machen.

Wie Du Dich für eine Anlageoption entscheidest

Um herauszufinden, welche Gold-Anlageform für Dich geeignet ist, stelle Dir folgende Fragen:

Beim physischen Gold

  • Möchte ich überhaupt in Gold investieren oder reichen zum Beispiel ETCs oder Goldaktien?
  • Wenn ja, möchte ich mein Gold physisch in der Hand halten?
  • Habe ich geeignete Lagermöglichkeiten für mein Gold?
  • Welche Variante spricht mich am meisten an: Goldbarren, Goldmünzen oder Goldschmuck?
  • Wie viel Geld möchte ich ausgeben? Mehr als 10 Prozent Deines Vermögens solltest Du nicht in Gold stecken.
  • Möchte ich mein Gold anonym kaufen? Dies ist nur vor Ort bis zu einem Preis von 1.999,99 Euro möglich.

Bei „digitalem“ Gold

  • Lege ich lieber risikoärmer oder risikoreicher an?
  • Bin ich mit dem Börsenhandel vertraut?
  • Möchte ich mich regelmäßig mit dem aktuellen Goldpreis auseinandersetzen?

Wie Du weißt, gibt es bei allen Varianten Vorteile und Nachteile. Entscheide Dich für die Investitionsmöglichkeit, die Dir am besten zusagt – und bei der für Dich die Vorteile überwiegen. Lasse vor allem die Mehrkosten nicht außer Acht, die Dich bei manchen Anlagen erwarten können – darunter Lagerkosten, Lieferkosten oder auch Gebühren.

Wenn Du etwas risikofreudiger bist, können Goldaktien eine gute Wahl sein. Alle „digitalen“ Anlagemöglichkeiten sind außerdem dann sinnvoll, wenn Du zwar in Gold (oder Goldunternehmen) investieren, Dich jedoch nicht um die Lagerung kümmern möchtest. 

Möchtest Du Dein Gold in der Hand halten und langfristig investieren, dann ist physisches Gold eine gute Idee. Dabei hast Du zwar meist keine hohe (und vor allem keine schnelle) Rendite – kannst das Gold aber auch verschenken oder vererben. 

Für Sammler sind besonders alte Goldbarren, Goldmünzen und Goldschmuck interessant.

Häufige Fragen zum Thema Gold

Wie viel Gold kann ich anonym kaufen?

Der anonyme Goldkauf ist bis zu einer Obergrenze von 1.999,99 Euro möglich. Möchtest Du mehr kaufen, musst Du Dich beim Verkäufer identifizieren – so schreibt es der Gesetzgeber zum Schutz vor Geldwäsche vor.

Wie entwickelt sich der Goldpreis?

Wie genau sich der Goldpreis entwickelt, lässt sich pauschal nicht beantworten. Bisher halten sich die Schwankungen beim Goldpreis in Grenzen und der Wert steigt konstant. Mit unserem Artikel „Goldpreis aktuell in Euro – Goldkurs heute“ bleibst Du immer auf dem neuesten Stand.

Wo kann ich Gold sicher lagern?

Die sicherste Lagerung von Gold ist in einem Schließfach oder fest verankerten Tresor. Ein Schließfach bekommst Du beispielsweise bei einer Bank oder einem Goldhändler. Ohne Tresor solltest Du Gold nicht zuhause lagern – allerdings sind gute Tresore oft mit hohen Kosten verbunden. Mehr zur Goldlagerung findest Du in diesem Artikel.

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