Behandlung beim Chiropraktiker: Das zahlt die Krankenkasse

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Aktualisiert: 07. August 2023, 14:51 Uhr

Sara Zinnecker
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überprüft von

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Verspannte Muskeln, gezerrter Rücken oder Hexenschuss – eine falsche Bewegung ist schnell gemacht und schon wird der Gang zum Arzt unumgänglich. Viele Menschen suchen in solchen Fällen einen Chiropraktiker auf.

In diesem Artikel erfährst Du, was ein Chiropraktiker eigentlich macht und welche Krankenversicherung für die Kosten aufkommt.

Das macht ein Chiropraktiker

Chiropraktik stammt aus den USA und gehört zum Bereich der Alternativmedizin. Chiropraktiker arbeiten mit den Händen und versuchen, Störungen im Bewegungsapparat – beispielsweise in Deinem Rücken – durch gezielte Handgriffe zu lockern und die Beschwerden zu lindern oder die Verspannungen zu lösen.

Viele Menschen verwenden die Begriffe Osteopathie und Chiropraktik gleichbedeutend. Das ist allerdings nicht ganz richtig. Zwar arbeiten auch Osteopathen mit ihren Händen, allerdings sind sie nicht auf ein Gebiet spezialisiert. Chiropraktiker kümmern sich primär um die Wirbelsäule und Gelenke.

Beachte: Weder Osteopathie noch Chiropraktik sind in Deutschland geschützte Begriffe. Das heißt, dass sich jede Person Osteopath oder Chiropraktiker nennen kann – auch ohne entsprechende Therapeutenausbildung. Warum das bei der Kostenübernahme der Krankenversicherung ausschlaggebend ist, erfährst Du weiter unten.

So hoch sind die Kosten für einen Chiropraktiker

Wie teuer eine Behandlung beim Chiropraktiker ist, hängt ganz vom Ärztestatus und der Behandlungsart ab. In der Regel gehören Chiropraktiker zu den Heilpraktikern. Die Kosten dafür orientieren sich an deren Gebührenordnung und bewegen sich meist im Rahmen von 60 Euro bis 140 Euro pro Behandlung.

Diese Kosten trägt die Krankenkasse

In den meisten Fällen musst Du die Behandlung durch einen Chiropraktiker als Selbstzahler wahrnehmen – ohne Unterstützung der Krankenkasse. Bei der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung gelten folgende Rahmenbedingungen:

Gesetzliche Krankenversicherung

In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zählt Chiropraktik nicht zu den regulären Leistungen. Es ist möglich, dass Dir die Kasse Chirotherapie dennoch als sogenannte Zusatzleistung gewährt. Wie viel der Kosten sie übernimmt, kommt oft auf die genaue Berufsbezeichnung des jeweiligen Arztes an.

Handelt es sich um einen praktizierenden Arzt mit entsprechender Ausbildung und kommen heilpraktische Behandlungen in Deinem Tarif vor, kannst Du den Besuch beim Chiropraktiker über die gesetzliche Krankenversicherung manchmal abrechnen.

Allerdings ist das nicht unbegrenzt möglich. Meist gibt es ein bestimmtes Budget oder eine spezielle Anzahl von Behandlungsterminen, die die Kasse übernimmt. Alles darüber hinaus musst Du selbst bezahlen.

Weiter unten findest Du eine Liste der Top 10 Krankenkassen aus unserem Test der besten gesetzlichen Krankenkassen vom Januar 2023 und deren Regeln zur Kostenübernahme bei Chiropraktikern.

Übernimmt Deine Krankenkasse keine heilpraktische Behandlungen, kannst Du entweder die Krankenkasse wechseln oder eine ambulante Zusatzversicherung als Ergänzung abschließen. Dort werden die Kosten entweder zu 100 Prozent oder bis zu einer bestimmten Höhe abgedeckt. Eine Selbstbeteiligung wäre ebenfalls denkbar.

Dazu erkundigst Du Dich jedoch am besten bei Deiner Krankenversicherung. Denn die Optionen können je nach Vertrag variieren.

Private Krankenversicherung

Da Du in der privaten Krankenversicherung (PKV) Deine Leistungen selbst „zusammenstellen“ kannst, hast Du die Möglichkeit, heilpraktische Behandlungen von vornherein in Deinen Tarif mit aufzunehmen oder Zusatzangebote wahrzunehmen.

Stehen Heilpraktiker nicht im Vertrag, musst Du in der Regel für Deine Behandlungskosten aufkommen – oder Dein Leistungsspektrum bei der PKV erweitern. Das ist jedoch meist mit höheren Beiträgen verbunden.

Diese gesetzlichen Kassen übernehmen Chiropraktik

Welche Kosten übernommen werden und welche Voraussetzungen dafür gelten, kann von GKV zu GKV variieren. Wie die Top 10 unserer Analyse der besten Krankenkassen vom Januar 2023 abschneiden, haben wir in der Tabelle für Dich zusammengefasst.

Kostenübernahme der GKV bei Chiropraktik / Osteopathie

Gesetzliche KrankenversicherungKostenübernahmeBemerkung
Techniker KrankenkasseOsteopathie: Ja, per Kostenerstattung (3 x 40 Euro pro Jahr)Bei medizinischer Notwendigkeit und nur bei Ausführung durch einen ausgebildeten Osteopathen
Chirotherapie: Ja, über GesundheitskarteBei Ärzten mit Zusatzbezeichnung „Chirotherapie“
HKKOsteopathie: Ja, per Kostenerstattung (4 x 40 Euro pro Jahr)Bei medizinischer Notwendigkeit und nur bei Ausführung durch einen ausgebildeten Osteopathen
Chirotherapie: Nein
BarmerOsteopathie: Ja, per KostenerstattungÜber Bonusprogramm oder bei Schwangeren und Neugeborenen bis zum 1. Lebensjahr
Chirotherapie: Nein
BKK Gildemeister SeidenstickerOsteopathie: Ja, per Kostenerstattung (3 x 40 Euro pro Jahr)Über das Gesundheitsbudget bei medizinischer Notwendigkeit und nur bei Ausführung durch einen ausgebildeten Osteopathen
Chirotherapie: Nein
HEKOsteopathie: Ja, per Kostenerstattung von 80 Prozent, (3 x 40 Euro pro Jahr)Bei medizinischer Notwendigkeit und nur bei Ausführung durch einen ausgebildeten Osteopathen
Chirotherapie: Ja, über GesundheitskarteBei Ärzten mit Zusatzbezeichnung „Chirotherapie“
DAK-GesundheitOsteopathie: Ja, per Kostenerstattung (3 x 40 Euro pro Jahr)Über das Gesundheitsbudget bei medizinischer Notwendigkeit und nur bei Ausführung durch einen ausgebildeten Osteopathen
Chirotherapie: Ja, über GesundheitskarteBei Ärzten mit Zusatzbezeichnung „Chirotherapie“
IKK ClassicOsteopathie: Ja, per Kostenerstattung (3 x 40 Euro pro Jahr)Bei medizinischer Notwendigkeit und nur bei Ausführung durch einen ausgebildeten Osteopathen
Chirotherapie: Nein
ViactivOsteopathie: Ja, per Kostenerstattung von 90 Prozent, (6 x 60 Euro pro Jahr)Bei medizinischer Notwendigkeit und nur bei Ausführung durch einen ausgebildeten Osteopathen
Chirotherapie: Nein
Quelle: Forbes-Advisor-Recherche, Stand: Mai 2023.
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