Was sind Gold Futures? Vor- und Nachteile

Freie Mitarbeiterin

Aktualisiert: 01. August 2023, 18:09 Uhr

Sara Zinnecker
Redakteurin

überprüft von

Forbes Advisor erhält möglicherweise Geld von Werbepartnern, die auf dieser Seite verlinkt sind. Dies hat keinerlei Einfluss auf redaktionelle Inhalte. Die Redaktion arbeitet stets unabhängig. Mehr zu unseren redaktionellen Standards und unserem Geschäftsmodell findest Du hier.

Gold kann man nicht nur als Goldbarren, Schmuck oder Goldmünzen kaufen, sondern es gibt auch zahlreiche andere Möglichkeiten, um in das Edelmetall zu investieren. Eine davon sind Gold Futures.

Wie diese genau funktionieren, was die Vor- und Nachteile sind und wie Du selbst Gold Future Trading betreiben kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Was sind Gold Futures?

Futures sind Verträge über eine gewisse Menge und einen gewissen Preis eines Basiswerts in der Zukunft. Im Börsendeutsch heißt das Terminkontrakt. Bei Gold Futures ist der Basiswert Gold. So kann man mit Gold Futures auf die zukünftige Entwicklung des Goldpreises wetten, und zwar auf steigende und fallende Kurse.

Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses (also heute) müssen weder Käufer noch Verkäufer die vereinbarte Menge Gold oder den Kaufpreis bezahlen. Stattdessen hinterlegen beide die sogenannte Margin. Eine Margin ist ein Geldbetrag, der als Sicherheit Deines Geschäfts dient und zwischen 2 und 20 Prozent des Gesamtwerts ausmacht. Am Stichtag muss der Käufer dann die vereinbarte Menge Gold zum im Voraus abgemachten Preis kaufen und der Verkäufer entsprechend verkaufen.

Obwohl Käufer beim Vertragsabschluss lediglich die Margin bezahlen müssen, profitieren sie trotzdem von Wertsteigerungen auf den Gesamtwert. Angenommen, ein Anleger kauft 10 Unzen Gold zu je 2.000 Euro/Unze, beträgt der Gesamtwert der Futures 20.000 Euro. Als Margin musste er aber nur 10 Prozent hinterlegen, also 2.000 Euro.

Würde der der Goldpreis nun um beispielsweise 10 Prozent steigen, würde der Anleger 2.000 Euro (10 Prozent von 20.000 Euro) gewinnen und hätte seinen Einsatz verdoppelt. Umgekehrt hätte der Anleger seinen Einsatz verloren, wenn der Goldpreis um 10 Prozent eingebrochen wäre.

Mit kleinem Einsatz um ein Vielfaches gewinnen oder verlieren, nennt man auch Hebel (englisch: leverage). Im Beispiel war der Hebel des Futures 1:10. Das Gefährliche an hohen Hebeln ist, dass Du nicht nur recht schnell Geld gewinnen kannst, sondern eben auch, dass Dein Einsatz schnell schmelzen kann. Mehr zum Thema Hebel liest Du auch weiter unten.

Der Unterschied zwischen Gold Futures und CFDs auf Gold Futures

CFDs steht für Contracts for Difference, auf Deutsch: Differenzkontrakte. Wie Futures sind dies Investmentprodukte, die einen Basiswert abbilden. Auch bei CFDs musst Du eine Margin hinterlegen und kannst damit von einer Hebelwirkung profitieren. Die Margin dient auch hier als Sicherheitsleistung, mit welcher Du auf einen höheren Gesamtwert spekulieren kannst.

Bei CFDs kannst Du in der Regel selbst einen Hebel auswählen. Je größer dieser ist, desto mehr Gewinn kannst Du bereits bei kleinen Wertsteigerungen realisieren und je mehr Verlust erleidest Du bei Kursrückgängen. Insofern funktionieren CFDs und Futures gleich.

Im Gegensatz zu Futures spielst/wettest Du bei CFDs allerdings nicht gegen einen anderen Händler. Stattdessen wettest Du gegen den Broker auf einen steigenden oder fallenden Kurs des Basiswerts.

Ein weiterer Unterschied ist, dass CFDs keinen Verfallstermin oder Stichtag haben. In der Praxis öffnen und schließen die meisten Händler ihre CFD-Positionen jedoch innerhalb eines Tages, da bei den Brokern ansonsten Übernachtgebühren anfallen.

Wenn Gold Futures als Basiswert verwendet werden, dann handelt es sich um CFDs auf Gold Futures.

Wir halten sowohl Futures als auch CFDs für riskant und raten vor allem Börseneinsteigern davon ab.

Vor- und Nachteile von Gold Futures und Gold Futures CFDs

Sowohl Gold Futures als auch Gold CFDs haben Vor- und Nachteile.

Die Vorteile von Gold Futures liegen insbesondere in einem liquideren und effizienteren Handel als dies mit dem echten Edelmetall möglich wäre. Zudem herrscht hier auch eine größere Transparenz, da Du Futures nur auf regulierten Brokern handeln kannst.

Ein Vorteil von beiden Handelsinstrumenten ist eine Chance auf Gewinne, die Deinen Einsatz übersteigen. Möglich macht das der sog. Hebel. Angenommen, Du setzt Deinen Hebel auf 1:10 und hinterlegst als Margin (Sicherheit) 100 Euro, kannst Du mit dem Zehnfachen, also 1.000 Euro, handeln. Bei einer Wertsteigerung von 10 Prozent würdest Du also statt 10 Euro gleich 100 Euro Gewinn machen.

Darin liegt aber gleichzeitig ein Nachteil, vor allem für unerfahrene Anleger. Wenn der Preis von Gold sich nämlich in die andere Richtung entwickelt, als in die, auf die Du spekuliert hast, dann wirkt sich dieser Hebel auch in die andere Richtung aus. 

Im Beispiel würde eine Kursbewegung von 10 Prozent nicht zu einem Verlust von 10 Euro, sondern gleich 100 Euro führen. In diesem Fall würdest Du einen sogenannten Margin-Call erhalten. Dies passiert, wenn der Wert Deines Kontostandes unter die mindestens vom Broker geforderte Margin fällt. Der Broker signalisiert Dir damit, dass Du Kapital nachschießen musst, ansonsten wird Deine Position geschlossen.

In Deutschland gibt es das sogenannte Nachschusspflichtverbot. Wer hierzulande CFDs anbieten will, muss Deinen Trade schließen, bevor Du Geld nachschießt. Das begrenzt Deine Verluste, zwingt Anleger aber auch früher aus dem Trade, als sie das vielleicht wollten. Einsteiger sollten auf Hebelgeschäfte besser verzichten, da schnell viel Geld weg sein kann. 

Ist der Handel mit Gold Futures sinnvoll?

Je nach Erfahrung und Risikobereitschaft kann der Handel mit Gold Futures für Dich sinnvoll sein oder überhaupt nicht.

Für Einsteiger raten wir eher von Gold Futures ab. Denn der Handel ist komplex und die Verlustrisiken sind groß. Stattdessen empfehlen wir Dir, zuerst Gold als Geldanlage oder aber Goldaktien oder Gold ETCs zu kaufen.

Für erfahrene Händler kann der Futures-Handel allerdings eine Möglichkeit darstellen. Dies gilt insbesondere für Rohstoffhändler, die ihre Warenpreise für die Zukunft sichern wollen.

So handelst Du CFDs auf Gold Futures

Für den Handel mit Gold Futures verwendest Du am besten einen Broker. Dieser legt die Kontraktgrößen, den Erfüllungstag und die Lieferbedingungen fest. Der Handel selbst findet dann aber gegen andere Händler direkt statt.

Dabei kannst Du entscheiden, ob Du „long“ gehen und Gold am Erfüllungstag kaufen oder „short“ gehen und Gold am Erfüllungstag verkaufen willst.

So findest Du den richtigen Broker für Gold Future Trading

Bei der Auswahl des Brokers solltest Du insbesondere darauf achten, dass dieser reguliert ist. Denn nur bei regulierten Brokern kannst Du davon ausgehen, dass diese seriös sind und Dein Kapital damit sicher ist. In der Regel findest Du auf der Website ganz unten oder in den FAQ einen Hinweis über die zuständige Finanzaufsicht. Wenn Du keinen solchen Hinweis findest, ist der Broker höchstwahrscheinlich nicht reguliert.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Gebühren. Viele Broker bieten Future- oder CFD-Trading gebührenfrei an. Die Kosten können allerdings beispielsweise auch im Spread – also in der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis – versteckt sein. Bei CFDs können Übernachtgebühren hinzukommen, wenn Du den Trade mehrere Tage offenlässt. Die Depotführung bei der Handelsplattform sollte in jedem Fall kostenlos sein.

Zu guter Letzt ist auch ein guter Support ein wichtiger Faktor, der für oder gegen den Broker sprechen kann. Denn nichts ist mühsamer, als wenn Du bei einem Problem keine zeitgerechte Hilfe erhältst.

Handelsstrategien für Gold Futures: Was funktioniert am besten?

Die besten Handelsstrategien ergeben sich aus einer fundierten Chartanalyse. Auf dem Chart kannst Du nämlich meistens einen Trend und zudem auch Unterstützungen und Widerstände erkennen.

Gerade für Futures lohnt sich die Trendfolge-Strategie häufig am meisten. Die Kauf- oder Verkaufspreise setzt man dagegen am besten bei entsprechenden Unterstützungen oder Widerständen.

Welche Steuern fallen auf Gold Futures an?

Gewinne aus dem Gold-Futures-Trading müssen wie Gewinne aus dem Handel mit anderen Derivaten versteuert werden. Für diese gilt in Deutschland ein Abgeltungssteuersatz von 25 Prozent, zuzüglich des Solidaritätszuschlages, insgesamt 26,375 Prozent.

Die auf Forbes Advisor bereitgestellten Informationen dienen der Bildung der Verbraucher. Deine finanzielle Situation ist individuell und die Produkte und Dienstleistungen, die wir vorstellen, können nicht in jedem Fall für Deine Situation geeignet sein. Wir sind weder Finanzberatung, noch Makler oder Broker und empfehlen Dir keine konkreten Aktien oder Wertpapiere. Kursentwicklungen von Wertpapieren können sich seit der Veröffentlichung des Artikels geändert haben. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Forbes Advisor folgt strengen journalistischen Standards. Alle Angebote sind nach bestem Wissen so dargestellt, wie sie zum Stichtag der Analyse vorlagen. Möglicherweise sind manche Angebote nicht mehr verfügbar, wenn Du den Artikel später aufrufst. Für die Inhalte sind ausschließlich die Autoren verantwortlich. Insbesondere wurden Inhalte nicht von Werbepartnern zur Verfügung gestellt, genehmigt oder anderweitig beeinflusst.