Aktienindex – Dax 40, S&P 500, MSCI World erklärt

Freier Mitarbeiter,  Redakteurin

Aktualisiert: 20. Dezember 2022, 15:55 Uhr

Forbes Advisor erhält möglicherweise Geld von Werbepartnern, die auf dieser Seite verlinkt sind. Dies hat keinerlei Einfluss auf redaktionelle Inhalte. Die Redaktion arbeitet stets unabhängig. Mehr zu unseren redaktionellen Standards und unserem Geschäftsmodell findest Du hier.

Der deutsche Aktienindex Dax taucht jeden Abend in den Nachrichten auf. Börsenkorrespondenten sprechen da über seinen Punktestand und diskutieren, warum es gerade wieder nach oben oder unten geht. Und gerade hat der Dax sogar ein neues Gesicht bekommen: Seit 20. September 2021 sind statt 30 nun die 40 größten deutschen Unternehmen vertreten. Doch was genau verbirgt sich hinter einem „Aktienindex“? Und was ist der „Punktestand“? 

In diesem Artikel erklären wir die Grundlagen eines Aktien, stellen die wichtigsten Indizes vor und erläutern, wie du Dein Geld darin anlegen kannst.

Investiere mit eToro

Investiere in Aktien, ETFs und Rohstoffe mit 0% Provision

Jetzt investieren

74% der privaten CFD Konten verlieren Geld. (Anzeige)

Was ist ein Aktienindex?

Ein Aktienindex ist ein Bündel einzelner Unternehmensanteile (Aktien), die den Wert eines bestimmten Teils der Wirtschaft widerspiegeln. Das können zum Beispiel die größten Unternehmen des Landes, die gesamte Automobilbranche oder der Technologiesektor sein. Vereinfacht gesagt gibt ein Aktienindex den Durchschnittspreis des Aktienbündels – also des Wirtschaftssegments – an, und zwar in Punkten. 

Große Unternehmen, die viele Aktien an die Börse gegeben haben und deren Aktien stark nachgefragt und damit teurer sind (man sagt, die Unternehmen mit einem höheren Börsenwert), haben dabei mehr Gewicht im Index. Das bedeutet auch, dass sich der Punktestand des Index stärker ändert, wenn sich die Aktienpreise dieser Unternehmen mit hohem Börsenwert ändern. 

Wie sich der Wert des Wirtschaftssegments – die Punkte des Aktienindex – über die Zeit entwickelt, lässt sich gut anhand eines Graphen darstellen. Bekannt ist der Graph des deutschen Leitindex Dax an der Frankfurter Börse. Du kannst die weiße Zickzack-Linie auf einer schwarzen Tafel live im Netz beobachten

Tipp: Für Anleger, die nicht auf einzelne Aktien setzen wollen, sondern auf ein bestimmtes Marktsegment, existieren sogenannte börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Sie enthalten viele Aktien, weil sie den Aktienkorb eines Index nachbilden. Kaufst Du einen solchen Fondsanteil, dann besitzt Du Bruchteile aller Indexaktien – und verteilst damit das Risiko von Verlusten. Mehr dazu am Ende des Artikels. 

Ein Aktienindex, zwei Maße

Den Indexwert kann man auf zwei Arten berechnen: Indem man den Aktienpreis mit oder ohne Dividenden heranzieht. Dividenden sind Beteiligungen am Unternehmensgewinn, die Anteilseigner (Aktionäre) ein oder mehrere Male im Jahr ausgezahlt bekommen. 

Bezieht ein Index Dividenden mit ein, ist es so, als würden diese Gewinnanteile wieder im Unternehmen investiert. Dann steht die Wertentwicklung (Performance) des im Vordergrund. Wirtschaftssegments Rechnet man ohne Dividenden, steht im Vordergrund, wie sich Angebot und Nachfrage nach der Aktie im Zeitverlauf entwickelt haben. 

Beim Dax schauen wir in der Regel auf den Punktestand inklusive der Dividenden. Viele amerikanische Indizes wählen das Maß ohne Dividenden. Möchtest Du als Anleger die Wertentwicklung zweier Indizes vergleichen, solltest Du darauf achten, dass beide gleich berechnet werden.

Der Deutsche Aktienindex (Dax)

Der wichtigste Aktienindex hierzulande ist der Dax – der deutsche Aktienindex. Seit mehr als 30 Jahren gibt er an, wie viel die größten deutschen Unternehmen an der Börse insgesamt wert sind. Seit September 2021 sind nun 40 statt bisher 30 Unternehmen im Dax vertreten. Sie machen rund 80% des Werts aller deutschen Aktiengesellschaften aus. Man nennt den Dax deshalb auch Leitindex.

Viele Leute schauen darauf, wie sich der Dax über die Zeit entwickelt – quasi als Richtwert dafür, wie es der deutschen Wirtschaft geht. Dabei rechnet der Dax nur Aktien mit ein, die Du an der Börse frei kaufen und verkaufen kannst und nicht etwa die, die Großanleger, etwa Versicherungen oder Investmentgesellschaften, strategisch halten.

Die Unternehmen im Dax mit dem größten Börsenwert (das ist der Preis der frei handelbaren Aktien multipliziert mit der Anzahl der Aktien) sind Anfang Oktober 2021, SAP, Linde, Volkswagen, Siemens und neu dabei Airbus. Zusammen beeinflussten sie etwa 40% der Indexentwicklung.

Die Top-10-Titel im Dax

UnternehmenBrancheGewicht im Dax, in %
SAPIT7,62
LindeChemie7,37
VolkswagenAutomobile6,55
SiemensMischkonzern6,12
AirbusFlugzeugbau5,09
Deutsche TelekomTelekommunikation4,79
DaimlerAutomobil4,60
AllianzVersicherungen4,47
MerckPharma4,42
Deutsche PostLogistik3,73
Quelle: Berechnung Forbes Advisor Deutschland, https://www.finanzen.net/index/dax/marktkapitalisierung. 5. Oktober 2021

Bei seiner Gründung im Jahr 1988 hat man den Indexwert auf 1.000 Punkte genormt. Im Oktober 2021 sind die Top-40-Unternehmen der deutschen Wirtschaft mehr als 15.000 Punkte wert. In den vergangenen zehn Jahren hat der Dax pro Jahr durchschnittlich um etwa 10% zugelegt. Aus 10.000 Euro wurden fast 27.000. Dabei machte sich vor allem das vergangene Börsenjahr 2021 bemerkbar, in dem die Kurse besonders stark anzogen.

Dax 40
Seit dem 20. September 2021 zählt der Dax statt 30 die 40 größten deutschen Unternehmen. Zehn Firmen aus dem mittleren Börsensegment (MDax) sind in die erste Reihe aufrücken, darunter Airbus, Zalando, Siemens Health, Hello Fresh und Porsche. Die aktuelle Rangliste findest Du auf der Seite des Dax-Indexanbieters Qontigo.

Diese Neuausrichtung des Dax ist nicht zuletzt Folge des Wirecard-Skandals vom Sommer 2020. Damals hatte der Zahlungsdienstleister Wirecard nach nachgewiesenem Betrug Insolvenz angemeldet und schied im August 2020 durch eine Sonderregel aus dem Dax aus. Details zum neuen Dax 40 findest Du in unserem Ratgeber.


So funktioniert die Aufnahme in den Dax

Die Deutsche Börse AG, Träger der Frankfurter Börse, überprüft den Dax und andere deutsche Aktienindizes vier Mal im Jahr (März, Juni, September, Dezember) und passt ihre Zusammensetzung im Zweifel an. Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Indizes die einzelnen Wirtschaftssegmente jederzeit aktuell abbilden. 

Schneller oder regulärer Eintritt

Der für den Dax zuständige Indexanbieter Qontigo überprüft den Dax und andere Aktienindizes der Stoxx-Familie (MDax, SDax, TecDax) vier Mal im Jahr (März, Juni, September, Dezember) und schaut dabei, ob die enthaltenen Firmen noch die Aufnahmebedingungen erfüllen. Neue aufstrebende Firmen haben dann die Möglichkeit, neu in den Dax aufgenommen zu werden.

Schneller versus regulärer Eintritt

Für eine Aufnahme in den Dax gibt es normalerweise zwei Möglichkeiten: den sogenannten schnellen Eintritt („Fast Entry“) und den regulären Eintritt („Regular Entry“).

Ein Fast Entry ist zu den vier Terminen möglich. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist ab September 2021, dass ein Unternehmen nach Börsenwert (Aktienkurs mal Anzahl der frei gehandelten Aktien) an der Börse direkt unter die besten 33 größten Unternehmen Deutschlands kommt. Abtreten muss das Unternehmen, deren frei gehandelte Aktien weniger wert sind als die des Unternehmens auf Rang 47. Gibt es ein solches nicht, muss das Unternehmen mit dem schlechtesten Börsenwert weichen.

Der Regular Entry ist ab September 2021 zweimal im Jahr, im März und September möglich, und geschieht dann, wenn das Unternehmen nach Börsenwert der frei handelbaren Aktien unter die ersten 40 kommt und gleichzeitig ein anderes Unternehmen auf Rang 47 oder schlechter gefallen ist.

Zuvor spielte neben dem Börsenwert für die Aufnahme in den Dax auch das Handelsvolumen der vergangenen 20 Handelstage (Wert der Aktien, die Anleger kaufen und verkaufen) eine Rolle. Dieses Kriterium wird ab September 2021 ersetzt durch eine sogenannte Mindestliquidität – ein Dax-Neumitglied muss demnach innerhalb der vergangenen zwölf Monate mindestens eine Milliarde Euro Umsatz gemacht haben (oder 20% seines Börsenwerts).

Nach der Insolvenz von Wirecard beschloss der Indexanbieter Qontigo zum August 2020 eine Änderung im Dax-Regelwerk. Demnach muss ein Unternehmen, welches Insolvenz anmeldet, spätestens zwei Tage später aus dem Dax weichen.

Weitere Voraussetzungen

Bislang konnten sich nur Firmen für eine Aufnahme in einen offiziellen deutschen Aktienindex wie den Dax qualifizieren, die Mitglieder im ersten Börsensegment, dem sogenannten Prime Standard waren. Dafür musste ein Unternehmen strenge Transparenzkriterien einhalten, also zum Beispiel sofort öffentlich machen, wenn Entscheidungen den Geschäftsbetrieb beeinflussen (Wechsel im Management, Übernahme etc.).

Um den Handlungsspielraum für den Indexanbieter Qontigo zu erhöhen, wurde dies nun geändert: Seit 2021 sind Transparenzpflichten direkt im Indexregelwerk enthalten. Insbesondere müssen potenzielle Dax-Unternehmen seit März 2021 von Wirtschaftsprüfern abgenommene Geschäftsberichte und vierteljährlich Quartalsmitteilungen zeitnah veröffentlichen und sich an die Standards guter Unternehmensführung halten.  

Ist diese Transparenz gegeben, gibt es neben dem Börsenwert und dem Handelsvolumen noch weitere Kriterien, die ein Unternehmen erfüllen muss, wenn es in den Dax aufsteigen will. 

  • Das Unternehmen sitzt in Deutschland. 
  • Alternativ kann es auch in der EU sitzen, ein Großteil der Aktien muss aber an der Frankfurter Börse gehandelt werden. 
  • Mindestens 10% der Aktien müssen frei handelbar sein, also sich im Streubesitz befinden und nicht etwa in der Hand von Großaktionären.

Was sich noch beim Dax40 geändert hat, haben wir in einem eigenen Artikel aufgeschrieben.

Weitere deutsche Aktienindizes

Neben dem Leitindex Dax schauen Anleger häufig auf eine ganze Reihe weiterer Börsenbarometer in Deutschland. 

MDax und SDax

Der MDax steht für Mid-Cap-Dax, das sind die Firmen, die nach Börsenwert und Handelsvolumen auf die Dax-Unternehmen folgen. Der Index umfasst zurzeit 60 Unternehme, schrumpft jedoch im September 2021 auf 50 Firmen. Die größten zehn MDax-Unternehmen nach Börsenwert steigen in den Dax auf.

Die Top-10-Titel im MDax (h3)

UnternehmenBrancheGewicht im MDax, ‚
in %
BaiersdorfChemie6,45
Hannover RückVersicherung5,53
Knorr-BremseBremssysteme4,53
Vantage TowersSendemasten4,49
Carl Zeiss MediatecMedizintechnik4,39
UniperVersicherung4,03
EvonikChemie 3,80
Kion GroupLogistik3,14
NemetschekSoftware3,13
RationalKüchenausstattung2,75
Quelle: Berechnung Forbes Advisor Deutschland, https://www.finanzen.net/index/mdax/marktkapitalisierung. 5. Oktober 2021

In den vergangenen zehn Jahren hat der MDax pro Jahr durchschnittlich um gut 15% zugelegt. Aus 10.000 Euro wurden mehr als 40.000. Wie beim Dax ist hierfür vor allem das Börsenjahr 2021 verantwortlich, in dem sämtliche Kurse deutlich anzogen.

Der SDax (Small-Cap-Dax) ist nach dem MDax quasi die dritte Liga des deutschen Aktienmarktes. Der Index umfasst die 70 Unternehmen, die nach Börsenwert und Handelsvolumen auf die MDax-Titel folgen. 

Die wichtigsten Titel im Sdax sind die Fondsgesellschaft DWS Group, der Brillenhersteller Fielmann, der Lagertechnik-Konzern Jungheinrich, der Mobilfunkanbieter 1&1 sowie der Finanzdienstleister Hypoport.

TecDax

Der jüngste Aktienindex an der Deutschen Börse ist der TecDax, der 2003 den Neuer-Markt-Index (Nemax) ablöste. Im Gegensatz zu anderen Indizes bezieht sich der TecDax auf eine bestimmte Branche, die Technologiebranche. Der Index bildet die Entwicklung der 30 nach Börsenwert und Handelsvolumen größten im Prime Standard gelisteten Technologieunternehmen ab. 

Die Top-10-Titel im TecDax (h3)

UnternehmenGewicht im TecDax, in %
SAP30,42
Deutsche Telekom17,65
Siemens Health11,16
Infineon9,8
Sartorius6,0
Qiagen2,54
Carl Zeiss Meditec2,43
TeamViewer2,22
Bechtle1,89
Nemetschek1,77
Quelle: Berechnung Forbes Advisor Deutschland, https://www.finanzen.net/index/tecdax/marktkapitalisierung. 23. Dezember 2020

Da es sich beim TecDax um einen Branchenindex handelt, tauchen Unternehmen aus dem Dax, dem MDax und dem SDax auf. SAP, wichtigstes Dax-Unternehmen, führt auch den TecDax an, allerdings mit mehr als dreimal so viel Gewicht. Eine doppelte Listung beispielsweise im Dax und MDax ist dagegen nicht möglich.

In den vergangenen zehn Jahren hat der TecDax pro Jahr durchschnittlich etwa 13,8% zugelegt. Aus 10.000 Euro wurden mehr als 36.000.

Der Aktienindex des US-Marktes: S&P 500

Wenn Du dich für den US-Aktienmarkt interessierst, solltest Du einen Blick auf den Standard & Poor‘s 500 Index werfen. Er umfasst die 500 der größten Unternehmen der USA, die zusammen etwa 83% des Börsenwerts aller US-Unternehmen darstellen.

Der älteste US-Index ist der Dow-Jones-Industrial-Average-Index. Er bündelt wie der Dax die Aktien von 30 Unternehmen mit einem hohen Börsenwert. Im Vergleich zum S&P 500 unterscheidet sich der Index in mehreren Punkten. 

  • Die teuersten Aktien im Dow Jones haben das höchste Gewicht, also den höchsten Einfluss auf den Punktestand des Index. Wie viele Aktien das Unternehmen an der Börse hat, spielt dagegen keine Rolle.
  • Der Index umfasst nur 30 Aktien. Zu wenige, meinen manche, um die US-Wirtschaft wirklich zu repräsentieren.
  • Welche Aktien am Ende im Index landen, folgt keiner rein objektiven Regel. Sondern Vertreter vom Indexanbieter S&P Dow Jones und des Wall Street Journal wählt Unternehmen aus, die eine „herausragende Reputation und Aussicht auf Wachstum“ haben. 

Aus diesen Gründen sehen Experten den S&P 500 häufig als das bessere      Abbild der US-Wirtschaft.

So setzt sich der S&P 500 zusammen

Der S&P 500 fasst Unternehmen aus verschiedenen Branchen zusammen. Von den elf Hauptsektoren hat die Informationstechnologie im November 2020 mit gut 27% das größte Gewicht, vor dem Gesundheitssektor mit 13% und Konsumgütern mit rund 11%. Die wichtigsten Titel im S&P 500 sind die Tech-Konzerne Apple, Microsoft und Alphabet (Google) sowie der Versandhändler Amazon. Zusammen halten diese Unternehmen etwa 20% am gesamten Index.

Diese Voraussetzungen müssen Firmen erfüllen

Unternehmen, die in den S&P 500 aufsteigen wollen, müssen wie bei den deutschen Aktienindizes strenge Kriterien erfüllen: 

  • Mindestens 10% der Aktien muss von jedermann an der Börse zu kaufen und zu verkaufen sein (Streubesitz). 
  • Unternehmen müssen seit mindestens zwölf Monaten an der New York Stock Exchange gelistet sein und (Stand 2020) einen Börsenwert von mindestens 9,8 Milliarden US-Dollar aufweisen. Diese Summe wird regelmäßig angepasst. 
  • Im Quartal vor der Aufnahme müssen Unternehmen schwarze Zahlen geschrieben und über das ganze vergangene Jahr einen Gewinn erwirtschaftet haben.
  • Der Hauptsitz der Firma muss in den USA sein. 

Über die finale Aufnahme in den S&P 500 entscheidet die namensgebende Rating-Agentur Standard & Poor’s. 

Das Gewicht der Unternehmen im S&P 500 bestimmt sich über deren Börsenwert. Im Gegensatz zu den deutschen Indizes berücksichtigt dieser Börsenwert aber alle emittierten Aktien, egal, ob sie frei handelbar oder im Besitz von Großaktionären sind. 

In den vergangenen zehn Jahren hat der S&P 500 (in Euro) pro Jahr durchschnittlich um mehr als 14% zugelegt. Aus 10.000 Euro wurden mehr als 37.000.

Weltaktienindex MSCI World

Ein Abbild der Weltwirtschaft liefert Dir der MSCI World. Der Index, der vom Anbieter Morgan Stanley Capital International (MSCI) berechnet wird, beinhaltet mehr als 1.600 Aktien der größten Unternehmen aus 23 Industrieländern. Der MSCI World deckt in jedem Land ungefähr 85% des Börsenwerts aller aktiennotierten Unternehmen ab. Das heißt zum Beispiel, dass alle Dax-Unternehmen Teil des MSCI World sind. 

Durch die breite Streuung (Diversifikation) über Länder, Branchen und Währungen verteilt der Index Verlustrisiken auf viele Schultern: Geht es einem Land oder einer Branche schlecht, hat eine andere womöglich gleichzeitig Auftrieb. So schwankt der MSCI World im Zeitverlauf in der Regel weniger im Wert als enger gefasste Indizes und bietet vielen Börseneinsteigern die Basis für eine langfristige Geldanlage

Gewichtung

Auch beim MSCI World haben Firmen, deren Aktien an der Börse mehr wert sind, ein höheres Indexgewicht und damit mehr Einfluss auf die Entwicklung des Werts (Punktestand). 

Die Wertentwicklung des MSCI World hängt traditionell stark von der Wirtschaft der Vereinigten Staaten ab. Die wichtigsten Titel im MSCI World sind ähnlich wie beim S&P 500 die US-Unternehmen Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet (Google). Alleine Apple hat einen Anteil von knapp über 4,5% am Indexwert. 

Insgesamt tragen US-Firmen zu zwei Dritteln zum Wert des MSCI World bei. Die etwa 60 deutschen Unternehmen machen dagegen weniger als 3% des Index aus.

In den vergangenen zehn Jahren hat der MSCI World pro Jahr durchschnittlich um gut 10,8% zugelegt. Aus 10.000 Euro wurden gut 28.000.

Wie investierst Du „in den Markt“?

Der einfachste Weg „in den Markt”, also in die Wirtschaftskraft einer Branche, eines Landes oder der Welt, zu investieren, ist über sogenannte börsengehandelte Indexfonds (Exchange-Traded Funds, ETF). Für ETFs spricht, dass sie sehr geringe Verwaltungskosten mitbringen, zwischen 0,1 und 0,5% der angelegten Summe. 

Das ist deutlich weniger als sogenannte aktiv gemanagte Aktienfonds, bei denen ein Fondsmanager die Aktien selbst zusammenstellt und versucht, mit seiner Kombination besser abzuschneiden als der Index. Das Gehalt des Fondsmanagers zahlst Du als Anleger über die Gebühr. Aktive Fonds starten in der Regel bei rund 2% Verwaltungsgebühren.

Mehr zur Anlage in Aktienfonds liest Du auch im Artikel “In 5 Schritten zur ersten Geldanlage”

Was sind die beliebtesten Aktienindizes bei Anlegern?

Der Index, in den Anleger im November 2020 am meisten investiert haben, ist der deutsche Liebling Dax. 1,14 Milliarden Euro flossen in Dax-ETFs. Auf Platz zwei folgt der MSCI World mit gut 500 Millionen Euro Handelsvolumen, auf Platz drei der Euro Stoxx 50 Index, der die 50 größten Firmen der Euro-Zone bündelt. Anleger investierten hier gut 370 Millionen Euro. Die Statistik gibt es jeden Monat neu auf der Seite der Deutschen Börse.

Das kannst Du aus dem Text mitnehmen

Ein Aktienindex bildet den Wert eines Teils der Wirtschaft ab. Der deutsche Leitindex Dax etwa erfasst den durchschnittlichen Börsenwert der 30 größten in Deutschland ansässigen Unternehmen. Neben dem Dax sind weitere wichtige deutsche Indizes der MDax, Sdax und der TecDax. International beachtet ist der S&P 500, der die US-amerikanische Wirtschaftskraft widerspiegelt. Ein bekannter Weltaktienindex ist der MSCI World mit den mehr als 1.600 größten Unternehmen der Industriestaaten.

Je mehr eine Firma an der Börse wert ist, umso mehr Gewicht hat sie im Index. Geht es für diese Aktie also auf oder ab, beeinflusst sie den gesamten Indexwert vergleichsweise stark. Um in einen Index aufgenommen zu werden, müssen Unternehmen bestimmte Anforderungen erfüllen und ihre Geschäftspolitik den Anlegern stets transparent machen. Firmen, die im Index vertreten sind, erfreuen sich oft besonders großer Nachfrage. Indizes dienen Anlagern als gute Basis für die Aktienanlage.

Weitere Artikel zum Thema Geldanlage

Die auf Forbes Advisor bereitgestellten Informationen dienen der Bildung der Verbraucher. Deine finanzielle Situation ist individuell und die Produkte und Dienstleistungen, die wir vorstellen, können nicht in jedem Fall für Deine Situation geeignet sein. Wir sind weder Finanzberatung, noch Makler oder Broker und empfehlen Dir keine konkreten Aktien oder Wertpapiere. Kursentwicklungen von Wertpapieren können sich seit der Veröffentlichung des Artikels geändert haben. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Forbes Advisor folgt strengen journalistischen Standards. Alle Angebote sind nach bestem Wissen so dargestellt, wie sie zum Stichtag der Analyse vorlagen. Möglicherweise sind manche Angebote nicht mehr verfügbar, wenn Du den Artikel später aufrufst. Für die Inhalte sind ausschließlich die Autoren verantwortlich. Insbesondere wurden Inhalte nicht von Werbepartnern zur Verfügung gestellt, genehmigt oder anderweitig beeinflusst.