Strom sparen in der Krise: Mit diesen Tipps sparst Du Hunderte Euro

Redakteur

Aktualisiert: 20. Dezember 2022, 14:41 Uhr

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Wegen der Energiekrise haben wir aktuell teils irrwitzige Strompreise von über 40 oder 50 Cent je Kilowattstunde. Deshalb ist es wichtiger denn je, weniger Strom zu verbrauchen. Und das geht einfacher als man vielleicht denkt: Im Haushalt gibt es viele Stromfresser, denen Du mit unseren Tipps zum Stromsparen den Garaus machen kannst.

Mit einer einzelnen Maßnahme erreichst Du nicht so viel. Aber wenn Du alle Tipps umsetzt, kannst Du geschätzt bis zu 300 Kilowattstunden einsparen – und damit um die 100 Euro im Jahr an Kosten. Empfänger von Sozialleistungen können durch Caritas-Gutscheine und Zuschüsse der Regierung zusätzlich 300 Euro und mehr erhalten.

Gehen wir Deine Wohnung oder Dein Haus mal durch und spüren die Potentiale zum Stromsparen auf.

Strom sparen in der Küche

  1. Stell den Backofen auf Umluft ein, statt auf Ober- und Unterhitze. Viele Rezepte garen dann bei niedrigerer Temperatur. Außerdem kannst Du so mehrere Etagen im Backofen gleichzeitig nutzen.
  2. Backofen nicht vorheizen. Ist bei fast allen Speisen unnötig und zahlt sich aus, trotz etwas längerer Zubereitungszeit. Schlage ein paar Minuten auf die im Rezept angegebene Zeit auf.
  3. Auf jeden Topf gehört ein Deckel. Das spart beim Kochen viel Energie, weil nicht so viel Wärme entweicht.
  4. Ein Wasserkocher erhitzt Wasser wesentlich stromsparender als ein Topf auf dem Elektroherd. Füll nicht mehr Wasser ein, als Du wirklich benötigst.
  5. Nutze das Ökoprogramm des Geschirrspülers. Dauert zwar länger, spart aber Strom und Wasser.
  6. Bevor Du Speisen in den Kühlschrank stellst oder einfrierst, lass sie ganz abkühlen. Sonst muss der Kühlschrank die Abwärme runterkühlen, was Strom verbraucht.
  7. Stell Kühlschrank und Gefrierfach nicht zu kalt ein. 7 Grad im Kühlschrank und minus 18 Grad im Gefrierfach reichen meistens. Die Regler der Geräte sind oft nicht sehr genau. Überprüfe die Temperatur am besten mit einem einfachen Thermometer, das Du vorübergehend in den Kühlschrank legst.
  8. Hat sich eine dicke Eisschicht im Gefrierschrank oder -fach gebildet, solltest Du das Gerät abtauen lassen. Am besten erledigst Du das im Winter. Dann kannst Du Deine Vorräte solange auf Balkon oder Terrasse kühl zwischenlagern.
  9. In manchen Kellern rumpeln alte Kühltruhen vor sich hin. Vielleicht brauchst Du sie gar nicht mehr, weil alles in Deinen normalen Gefrierschrank passt. Das würde viel Strom sparen und sich für Deinen Geldbeutel enorm auszahlen.

Strom sparen im Bad

  1. Wäschetrockner brauchen viel Energie. Gerade im Sommer kannst Du Deine Wäsche genauso gut auf dem Balkon oder der Terrasse zum Trocknen aufhängen.
  2. Die Waschmaschine sollte voll beladen sein, bevor Du sie startest. Für leichte bis normale Verschmutzung reicht ein Programm mit 30 oder 40 Grad. Für Unterwäsche und Handtücher ist allerdings ein Programm mit mindestens 60 Grad notwendig. Um Bakterien, Keime und Viren in der Maschine sicher abzutöten, lass alle paar Monate ein Programm mit 90 Grad laufen.
  3. Falls sich Dein Wasser über Strom erwärmt, braucht das deutlich mehr Energie. Dabei ist ein Durchlauferhitzer besser als ein Warmwassertank, der ständig auf Temperatur gehalten wird. Achte darauf, den Wasserhahn nicht zu weit aufzudrehen. Je weniger Warmwasser du brauchst, desto besser. Denk auch über Durchflussbegrenzer für den Wasserhahn oder einen Sparduschkopf nach. Beides gibt es im Baumarkt und kostet nicht viel. Sie sprudeln das Wasser mit Luftbläschen auf, wodurch die geringere Wassermenge weniger unangenehm auffällt.

Strom sparen im Wohn- und Arbeitszimmer

  1. Ein Laptop verbraucht weniger Strom als ein klassischer Desktop-PC (auch, wenn Du Bildschirm, Maus und Tastatur anschließt). Die Laptop-Hersteller achten bei der Auswahl der Komponenten auf einen niedrigeren Stromverbrauch, weil der Akku unterwegs lange halten soll. Davon profitierst Du auch, wenn das Kabel in der Steckdose steckt. 
  2. Stell die Helligkeit sämtlicher Bildschirme (Laptop, PC, TV, Smartphone, Tablet) auf die niedrigste noch gut lesbare Stufe ein. Das spart nicht nur Strom, sondern ist auch besser für die Augen.
  3. Nutze schaltbare Steckdosenleisten, um gleich eine ganze Reihe an Geräten wirklich auszuschalten. Ausnahme: OLED-Fernseher müssen im Standby bleiben und dürfen nicht vom Strom getrennt werden. Denn sie durchlaufen automatisch Wartungsprogramme, wenn Du das TV nicht benutzt. Wenn Du den Fernseher ganz ausschaltest, könnte er auf Dauer beschädigt werden und Schlieren und Geisterbilder entstehen.
  4. Energiesparlampen waren gestern, heute setzt Du besser auf moderne LED-Beleuchtung. Die verbraucht nochmal weniger Strom. Es gibt sie in allen Farben und Formen. 

Strom sparen Allgemein

  1. Achte beim Kauf neuer Geräte auf die Energieeffizienzklasse. Es lohnt sich in der Regel nicht, ein paar Euro bei der Anschaffung zu sparen, wenn das Gerät dafür aber mehr Energie benötigt. Kaufe am besten nur Geräte der höchsten Effizienzklasse.
  2. Für Hausbesitzer: Überprüfe die Umwälzpumpe Deiner Heizungsanlage. Sie ist dafür zuständig, Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern zu transportieren. Hat sie schon einige Jahre auf dem Buckel, lohnt es sich wahrscheinlich, sie gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe auszutauschen.
  3. Eine Klimaanlage im Sommer ist komfortabel. Sei Dir aber bewusst, dass sie enorm viel Strom verbraucht. Stell sie nicht zu kühl ein, statt 22 Grad reichen vielleicht auch 24 Grad. Den Unterschied wirst Du auf der Stromrechnung merken.
  4. Wenn Du Spaß daran hast, miss doch mal selbst den Stromverbrauch einzelner Geräte in Deiner Wohnung. So spürst Du vielleicht den einen oder anderen unerwarteten Stromfresser auf – und kannst ihn austauschen. Einfache Messgeräte gibt es ab 10 Euro zu kaufen. Oder Du leihst Dir gleich ein professionelles Gerät bei den Verbraucherzentralen.

Wie viel Strom Du sparen kannst

Das Einsparpotenzial beim Strom ist individuell und hängt von vielen Faktoren ab: Wie ist Deine Wohnung beschaffen: Alter, Größe, Raumaufteilung usw.? Wie oft und intensiv nutzt Du ein bestimmtes Gerät? Wie alt sind Deine Geräte? Um einen ganz groben Anhaltspunkt zu bekommen, kannst Du Deinen Stromverbrauch mit dem Durchschnitt vergleichen.

Deinen Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) findest Du auf Deiner letzten Jahresabrechnung vom Stromversorger. Den durchschnittlichen Stromverbrauch deutscher Haushalte kannst Du unserer Tabelle entnehmen.

Durchschnittlicher Stromverbrauch in Deutschland 2021

HaushaltsgrößeStromverbrauch WohnungStromverbrauch Haus
1 Person1.500 kWh2.500 kWh
2 Personen2.100 kWh3.000 kWh
3 Personen2.600 kWh3.700 kWh
4 Personen2.900 kWh4.000 kWh
5 Personen3.500 kWh5.000 kWh
Quelle: Stromspiegel 2021 von CO2online.

Oder Du setzt Dir das Ziel, um die 300 Kilowattstunden (kWh) im Jahr einzusparen – das ist sportlich, aber durchaus machbar. Schaffst Du es mit unseren Stromspartipps 300 Kilowattstunden Strom zu sparen, zahlst Du 105 Euro weniger im Jahr (angenommener Preis: 35 ct/kWh).

Hast Du einen Balkon oder eine Terrasse nach Süden, Osten oder Westen? Dann kannst Du Deinen Verbrauch um weitere 300 bis 600 kWh senken – mit einem sogenannten Balkonkraftwerk. Dieses kostet Dich zwar zunächst Geld in der Anschaffung: 400 bis 800 Euro. Nach ungefähr fünf Jahren hat die Anlage ihre Kosten wieder eingespielt und produziert ab dann Gratis-Strom.

Kostenloser Stromspar-Check für Menschen mit wenig Geld

Liegt Dein Gehalt unter dem Pfändungsfreibetrag oder beziehst Du Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag oder eine geringe Rente, dann kannst Du an einem kostenlosen Stromspar-Check der Caritas teilnehmen. Dabei bekommst Du eine individuelle Beratung zum Strom- und Wassersparen sowie einen 100-Euro-Gutschein, zum Beispiel als Zuschuss für einen neuen, effizienteren Kühlschrank.

Da Empfänger von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II („Hartz 4“) die hohen Energiepreise besonders treffen, erhalten sie einmalig 200 Euro als Sonderzahlung aus dem Energie-Entlastungspaket der Bundesregierung. Die Jobcenter überweisen den Betrag im Laufe des Julis, spätestens Anfang August.

Und im September gibt es dann 300 Euro Energiepreispauschale für alle Arbeitnehmer und Selbstständigen. Ein Tipp, wenn Du Rentner bist: Es reicht eine einzige Arbeit in diesem Jahr, um den Energiekostenzuschuss ebenfalls zu bekommen. Du könntest zum Beispiel einmal gegen Rechnung im Garten arbeiten oder babysitten.

Das kannst Du aus dem Artikel mitnehmen

Zu den größten Stromfressern im Haushalt zählt alles, was Wärme oder Kälte erzeugt. Unterhaltungselektronik und Licht machen ebenfalls einen erheblichen Teil des Stromverbrauchs aus. Mit unseren 20 Tipps kannst Du relativ einfach Strom sparen: 300 Kilowattstunden im Jahr sind beispielsweise ein ambitioniertes, aber realistisches Ziel. Wer auf Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe angewiesen ist, kann einen kostenlosen Stromspar-Check in Anspruch nehmen.

Außerdem kann sich ein Stromtarifvergleich und der Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter lohnen. Falls Du Ökostrom beziehen möchtest, empfehlen wir Dir unsere Bestenliste der Ökostrom-Anbieter.

Quellen: Bundesumweltministerium, CO2online, VZ NRW, eigene Messungen

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