Wie Unternehmen künstliche Intelligenz (KI) im Jahr 2024 nutzen

Redakteur

Aktualisiert: 11. September 2023, 16:12 Uhr

Nina Hoffmann
Redakteurin

Fakten gecheckt von

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Unternehmen setzen künstliche Intelligenz (KI) auf vielfältige Weise ein, um ihre Effizienz zu steigern, Zeit zu sparen und Kosten zu senken. Mit den kontinuierlichen Fortschritten wird KI schnell zu einer wertvollen Ressource für Unternehmen aller Branchen. Um besser zu verstehen, wie Unternehmen KI einsetzen, hat Forbes Advisor 600 US-Unternehmer befragt, die KI im Unternehmen einsetzen oder den Einsatz planen. Die Ergebnisse zeigen, wie sich KI auf Bereiche wie Cybersicherheit, Betrugsmanagement, Content-Produktion und Kundensupport auswirkt, einschließlich des Einsatzes von Chatbots.

Die wichtigsten Erkenntnisse

  • Mehr als die Hälfte der Unternehmen nutzen künstliche Intelligenz für Cybersicherheit und Betrugsmanagement.
  • Jeder vierte Unternehmer ist besorgt, dass KI den Datenverkehr ihrer Webseite beeinträchtigen könnte.
  • Fast alle (97 Prozent) Unternehmer glauben, dass ChatGPT ihrem Unternehmen helfen wird.
  • Jedes dritte Unternehmen plant, ChatGPT zum Schreiben von Webseiten-Inhalten zu nutzen.
  • 44 Prozent der Unternehmer wollen ChatGPT zum Schreiben von Inhalten in anderen Sprachen nutzen.
  • Fast die Hälfte (46 Prozent) der Unternehmer nutzt KI, um interne Kommunikation zu gestalten.
  • Über 40 Prozent sind besorgt über eine zu große Abhängigkeit von der Technologie durch den Einsatz von KI.
  • Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Unternehmer glauben, dass KI die Kundenbeziehungen verbessern wird.

So wollen Unternehmen künstliche Intelligenz nutzen

Unternehmen setzen KI immer häufiger ein, um ihre Abläufe zu verbessern und zu perfektionieren. Laut der Forbes Advisor-Umfrage nutzen Unternehmen KI in vielen verschiedenen Bereichen. Zu den beliebtesten Anwendungsgebieten gehören der Kundenservice (56 Prozent) sowie Cybersicherheit und Betrugsmanagement (51 Prozent).

Weitere nennenswerte Anwendungen von KI sind 

  • Kundenbeziehungsmanagement (46 Prozent), 
  • digitale persönliche Assistenten (47 Prozent), 
  • Bestandsverwaltung (40 Prozent),
  • Content-Produktion (35 Prozent),
  • Produktempfehlungen (33 Prozent),
  • Buchhaltung (30 Prozent),
  • Supply Chain Operations (30 Prozent),
  • Personalbeschaffung und Talentsuche (26 Prozent) und 
  • Publikumssegmentierung (24 Prozent).

Unternehmen nutzen KI, um das Kundenerlebnis zu verbessern

KI spielt eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Kundenerlebnisses an allen Kontaktpunkten. Laut der Forbes Advisor-Umfrage nutzen 73 Prozent der Unternehmen KI-gestützte Chatbots für Instant Messaging oder planen deren Einsatz. Außerdem nutzen 61 Prozent der Unternehmen KI zur Optimierung von E-Mails, während 55 Prozent KI für personalisierte Dienste wie Produktempfehlungen einsetzen.

Unternehmen nutzen KI auch für lange schriftliche Inhalte, beispielsweise für Webseiten-Texte (42 Prozent) und personalisierte Werbung (46 Prozent). Auch bei der Bearbeitung von Telefonanrufen hat KI Einzug gehalten: 36 Prozent der Befragten setzen KI in diesem Bereich ein oder planen den Einsatz, und 49 Prozent nutzen KI zur Optimierung von Textnachrichten. Durch die zunehmende Integration von KI in verschiedene Kundeninteraktionskanäle wird das Kundenerlebnis insgesamt effizienter und individueller.

Geschäftsprozesse, die durch KI verbessert werden

KI ermöglicht es Unternehmen, wendiger und produktiver zu werden. Laut der Forbes Advisor-Umfrage wird KI in verschiedenen Aspekten der Unternehmensführung eingesetzt oder ist für den Einsatz geplant. Eine beträchtliche Anzahl von Unternehmen (53 Prozent) setzt KI ein, um Produktionsprozesse zu verbessern. 51 Prozent setzen KI für die Prozessautomatisierung ein und 52 Prozent nutzen sie für Aufgaben der Suchmaschinenoptimierung wie die Keyword-Recherche.

Unternehmen nutzen KI auch zur Datenaggregation (40 Prozent), zur Ideenfindung (38 Prozent) und zur Minimierung von Sicherheitsrisiken (38 Prozent). Darüber hinaus wird KI eingesetzt, um die interne Kommunikation, Pläne, Präsentationen und Berichte zu optimieren (46 Prozent). Unternehmen setzen KI auch zum Schreiben von Code (31 Prozent) und Webseiten-Texten (29 Prozent) ein.

Die Mehrheit der Unternehmen erwartet, dass sich KI positiv auf ihr Geschäft auswirkt

Die meisten Unternehmer glauben, dass künstliche Intelligenz dem Unternehmen zugutekommen wird. Eine große Anzahl der Befragten (64 Prozent) geht davon aus, dass KI die Kundenbeziehungen verbessern und die Produktivität steigern wird, während 60 Prozent davon ausgehen, dass KI das Umsatzwachstum vorantreiben wird.

KI wird als Vorteil für die Verbesserung der Entscheidungsfindung (44 Prozent), die Verkürzung der Reaktionszeiten (53 Prozent) und die Vermeidung von Fehlern (48 Prozent) wahrgenommen. Unternehmen erwarten auch, dass KI ihnen hilft, Kosten zu sparen (59 Prozent) und Arbeitsprozesse zu optimieren (42 Prozent).

Unternehmer haben auch Bedenken, was den Einsatz von künstlicher Intelligenz betrifft

Obwohl die Unternehmen die Vorteile von KI sehen, haben sie auch einige Bedenken. Eine dieser Bedenken ist die mögliche Auswirkung von KI auf den Webseiten-Traffic von Suchmaschinen. Laut der Umfrage befürchten 24 Prozent der Befragten, dass KI die Sichtbarkeit ihres Unternehmens in Suchmaschinen beeinträchtigen könnte.

64 Prozent haben diese Sorge jedoch nicht und 12 Prozent sind sich nicht sicher. Diese Besorgnis könnte zum Teil durch die zunehmende Verbreitung von Tools wie dem KI-gesteuerten ChatGPT bedingt sein: 65 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sie ChatGPT anstelle von Suchmaschinen nutzen wollen. Die Abwägung zwischen den Vorteilen der KI und den möglichen Nachteilen wird für Unternehmen entscheidend sein, wenn sie sich in der sich entwickelnden digitalen Landschaft zurechtfinden wollen.

Über 40 Prozent der Unternehmen sind besorgt über eine Technologie-Abhängigkeit

43 Prozent der Befragten befürchten, dass sie sich zu sehr von KI abhängig machen könnten. Darüber hinaus sind 35 Prozent der Unternehmer besorgt über die technischen Fähigkeiten, die für eine effiziente Nutzung von KI erforderlich sind. 28 Prozent der Befragten sind besorgt über die Gefahr von Fehlern in KI-Systemen.

Ein Drittel der Unternehmen befürchtet, dass KI zu einem Personalabbau führen wird

Eine große Sorge der Unternehmen im Zusammenhang mit der Integration von KI sind die möglichen Auswirkungen auf die Belegschaft. Aus den Daten geht hervor, dass 33 Prozent der Umfrageteilnehmer befürchten, dass die Einführung von KI zu einem Abbau von Arbeitskräften führen könnte. Die Besorgnis der US-Unternehmen teilen deutsche Bürger nicht. Einer repräsentativen Yougov-Umfrage zufolge befürchten nur 18 Prozent, dass ihre berufliche Tätigkeit durch künstliche Intelligenz ersetzt werden könnte – 52 Prozent der Deutschen haben kaum Sorge, dass ihr Arbeitsplatz durch KI ersetzt werden könnte.

Ein Drittel der Unternehmen ist besorgt über Fehlinformationen durch KI

Eine große Sorge der Unternehmen im Zusammenhang mit der KI-Integration ist die Gefahr von Fehlinformationen für das Unternehmen oder seine Kunden. Die Daten zeigen, dass 30 Prozent der Befragten über KI-generierte Fehlinformationen besorgt sind, während 24 Prozent befürchten, dass sich dies negativ auf die Kundenbeziehungen auswirken könnte. Auch Datenschutzbedenken sind weit verbreitet: 31 Prozent der Unternehmen äußern Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und des Datenschutzes im Zeitalter der KI.

Fast alle Unternehmen glauben, dass ChatGPT ihrem Unternehmen helfen wird

Die Mehrheit der Unternehmer glaubt, dass ChatGPT einen positiven Einfluss auf ihr Geschäft haben wird. 97 Prozent der Befragten nennen mindestens einen Aspekt, der ihrem Unternehmen helfen wird. Von den potenziellen Vorteilen versprechen sich 74 Prozent der Befragten, dass ChatGPT ihnen dabei helfen wird, mit Hilfe von Chatbots Kunden zu antworten.

Außerdem gehen die Unternehmen davon aus, dass KI die Kommunikation mit Kollegen per E-Mail (46 Prozent), die Erstellung von Webseiten-Texten (30 Prozent), die Behebung von Programmierfehlern (41 Prozent), die Übersetzung von Informationen (47 Prozent) und die Zusammenfassung von Informationen (53 Prozent) vereinfachen wird. Die Hälfte der Befragten glaubt, dass ChatGPT zu einer besseren Entscheidungsfindung beitragen wird (50 Prozent) und die Erstellung von Inhalten in verschiedenen Sprachen ermöglicht (44 Prozent).

Mögliche positive Auswirkungen von ChatGPT auf Unternehmen

Unternehmen sind optimistisch, dass ChatGPT ihren Betrieb verbessern wird. Überwältigende 90 Prozent der Befragten glauben, dass sich ChatGPT innerhalb der nächsten 12 Monate positiv auf ihr Unternehmen auswirken wird. Sie führen diese positiven Aussichten auf mehrere Faktoren zurück: 58 Prozent glauben, dass ChatGPT ein personalisiertes Kundenerlebnis schaffen wird, während 70 Prozent glauben, dass ChatGPT dabei helfen wird, schnell Inhalte zu erstellen. 48 Prozent der Unternehmen erwarten außerdem eine bessere Entscheidungsfindung, 47 Prozent eine höhere Glaubwürdigkeit, 57 Prozent mehr Internetverkehr und 53 Prozent effizientere Arbeitsabläufe.

Fazit

KI und Tools wie ChatGPT gewinnen in der Unternehmenslandschaft zunehmend an Bedeutung. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Unternehmen KI für eine Vielzahl von Anwendungen wie Kundenservice, Customer Relationship Management (CRM) und Cybersicherheit einsetzen. Sie konzentrieren sich auch darauf, das Kundenerlebnis durch personalisierte Dienste, Instant Messaging und maßgeschneiderte Werbung zu verbessern. Außerdem verbessert KI interne Geschäftsprozesse wie die Datenaggregation, Prozessautomatisierung und SEO-Aufgaben.

Auch wenn es Bedenken gibt, wie zum Beispiel die Abhängigkeit von der Technologie und der mögliche Personalabbau, sehen die meisten Unternehmer positive Auswirkungen der KI-Implementierung voraus. Die erwarteten Vorteile von ChatGPT, wie die schnelle Erstellung von Inhalten, die Personalisierung von Kundenerlebnissen und die Rationalisierung von Arbeitsprozessen, zeigen das transformative Potenzial von KI in verschiedenen Geschäftsbereichen.

Methodik

Diese Online-Umfrage unter 600 amerikanischen Unternehmern, die derzeit künstliche Intelligenz (KI) einsetzen oder planen, KI in den nächsten sechs Monaten einzusetzen, wurde von Forbes Advisor in Auftrag gegeben und vom Marktforschungsunternehmen OnePoll in Übereinstimmung mit dem Verhaltenskodex der Market Research Society durchgeführt. Die Daten wurden vom 20. März bis zum 5. April 2023 erhoben. Die Fehlermarge liegt bei +/- 4,0 Punkten mit 95 prozentiger Sicherheit. Die Umfrage wurde vom OnePoll-Forschungsteam betreut, das Mitglied der MRS ist und eine Firmenmitgliedschaft in der American Association for Public Opinion Research (AAPOR) hat.

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