Geld wechseln und mehr: 6 Tipps für Deine Reise außerhalb der Eurozone

Redakteur

Aktualisiert: 15. Oktober 2022, 00:25 Uhr

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Viele Menschen wollen wieder reisen, um ihren Nachholbedarf zu decken, der durch die Coronapandemie entstanden ist. Falls Dich Dein nächster Urlaub in ein fremdes Land außerhalb der Eurozone führt, möchtest Du vielleicht wissen, wie Du an ausländische Währungen kommst, ohne hohe Gebühren zu zahlen.

Vor Reisen außerhalb des Euroraums ist es wichtig, auf Umtausch- und Fremdwährungsgebühren zu achten. Die Wechselkurse sind kompliziert und schwanken ständig im Rahmen des globalen Handels. Aufgrund des täglichen Aufs und Abs an den Märkten kann sich der Wechselkurz bei bestimmten Banken, Händlern und Wechselstuben unterscheiden.

Es kann leicht passieren, dass man in einem fremden Land zu viel Geld ausgibt. Das liegt zum Teil daran, dass es sich anders anfühlt, Geld in einer anderen Währung auszugeben. Die Preise in den Geschäften und auf den Speisekarten der Restaurants fühlen sich vielleicht nicht so realistisch oder vertraut an wie in Euro. Es kann auch aufregend sein, die bunten ausländischen Banknoten und interessanten Münzen zu sehen und zu benutzen, die man im Alltag vielleicht nicht kennt. Aber wenn Du nicht aufpasst, könntest Du am Ende mehr bezahlen als geplant.

Generell gilt, dass manche Methoden, um Geld zu wechseln und vor Ort einzukaufen, mehr Vorteile bieten als andere. Die nachfolgenden Tipps und Tricks helfen Dir dabei, Deine Reisen außerhalb des Euroraums zu genießen und gleichzeitig die Gebühren zu minimieren.

1. Versorge Dich bei Deiner Hausbank mit Bargeld, bevor Du Deutschland verlässt

Eine der besten Möglichkeiten, die Gebühren für den Währungsumtausch zu minimieren, ist es, vor der Abreise bei seiner Bank in Deutschland Geld zu wechseln. Je nachdem, welches Land (oder welche Länder) Du bereisen willst, haben die meisten großen Banken Fremdwährungen im Angebot, die sie Dir wechseln können. 

Du kannst die Währungen in einer Bankfiliale vor Ort in bar erhalten oder sie online oder per Telefon bestellen und nach Hause liefern lassen. Je nach Bank, Wohnort und gewünschter Landeswährung kannst Du manche Währungen noch am selben Tag erhalten. Bei seltener nachgefragten Währungen kann es sein, dass du ein paar Tage oder länger Vorlaufzeit einplanen musst.

Wenn Du vorausplanen kannst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du Bargeld zu einem günstigeren Wechselkurs bekommst, indem Du Dich vor Deiner Reise direkt an Deine Bank in Deutschland wendest.

„Kunden, die ihr Devisengeld über ihre eigene Bank bestellen, können sicher sein, dass das empfangene Geld echt ist und dass sie den besten, legalen Kurs erhalten haben“, sagt John Sellers, Rewards Executive bei der Bank of America. 

2. Meide die Wechselstuben an Flughäfen

Hast Du vor Deiner Reise keine Zeit Geld zu wechseln, kann es verlockend sein, an einem Flughafenkiosk oder einem Geldwechselschalter Fremdwährung zu erhalten. Diese Orte sind zwar bequem, aber ihre Wechselkurse sind in der Regel viel ungünstiger als bei der Hausbank.

Wenn Du zum Beispiel ins Vereinigte Königreich reist und Deine Bank Dir einen Wechselkurs von 72 Pfund für 100 Euro gegeben hätte, gibt Dir der Flughafenkiosk vielleicht nur 67 Pfund für 100 Euro. Hättest Du den Umtausch zuvor bei Deiner Hausbank vorgenommen, hättest Du jetzt 5 Pfund mehr in der Tasche.

Flughafenkioske verlangen möglicherweise auch höhere Gebühren, die sich manchmal in den schlechteren Wechselkursen verstecken, die sie für den Umtausch von Euro in US-Dollar, Pfund, Franken oder eine andere Währung anbieten. Bei einer kurzfristigen Reise, bei der man am Flughafen Bargeld in Fremdwährung benötigt, kann es sich lohnen, die zusätzlichen Kosten in Kauf zu nehmen, weil es so bequem ist. Wenn Du vorausplanen kannst, solltest Du Flughafenkioske und andere Wechselstuben in stark besuchten Gegenden meiden – denn ihr Geschäft basiert darauf, dass sie für die Bequemlichkeit einer Last-Minute-Option zusätzliche Gebühren verlangen.

3. Bezahle mit Kreditkarte, aber achte auf Fremdwährungsgebühren

Sobald Du in Deinem Zielland angekommen bist, könnte es sinnvoll sein, dass Du mit Deinem ausländischen Geld sparsam umgehst und versuchst, so oft wie möglich mit Deiner Kredit- oder Debitkarte zu bezahlen.

Doch das kann ein weiteres Problem mit sich bringen: Fremdwährungs- oder Auslandsgebühren. Je nach Kreditinstitut und Karte, die Du besitzt, können bei jedem Einkauf mit Deiner Kredit- oder Debitkarte im Ausland zum Beispiel 1,7 Prozent Transaktionsgebühren anfallen.

Das heißt, bei einem Restaurantbesuch in London, Zürich oder Tokio, bei dem Du umgerechnet 100 Euro ausgibst, erhebt Deine Bank oder Dein Kartenaussteller eine zusätzliche Gebühr von 1,70 Euro auf die Kosten Deines Essens. Wenn Du insgesamt 5.000 Euro auf einer Reise ausgibst und bei jedem Einkauf eine Auslandsgebühr von 1,7 % erhoben wird, sind das 85 Euro an zusätzlichen Kosten.

Wie kannst Du das Auslandseinsatzentgelt vermeiden? Informiere Dich und lies das Kleingedruckte Deiner Bank- und Kreditkartenkonten, bevor die Reise losgeht. Rufe Deine Bank an und frage, ob sie Gebühren für Auslandstransaktionen erhebt.

Hast Du vor Deiner Reise noch Zeit, kannst Du ein neues Girokonto mit einer Kreditkarte eröffnen, die kein Auslandseinsatzentgelt erhebt, oder Du besorgst Dir unabhängig vom Konto eine kostenlose Kreditkarte ohne Fremdwährungsgebühr.

4. Bezahle in der Landeswährung, um Gebühren für die Währungsumrechnung zu vermeiden

Bei einigen Händlern kann man wählen, ob man seinen Einkauf in der Landeswährung oder in Euro bezahlen möchte.

Das ist nicht bei jedem Einkauf der Fall. Es kommt aber vor, dass der Händler nach dem Durchziehen der Kreditkarte einen Auswahldialog anzeigt: Du kannst dann entweder den Betrag in Euro oder in der Landeswährung bezahlen.

Wenn Du die Wahl hast, solltest Du immer in der Landeswährung bezahlen. Denn wenn Du in Euro zahlst, wird eine zusätzliche Wechselkursgebühr fällig. Außerdem wirst Du wahrscheinlich einen schlechteren Wechselkurs erhalten. Das Kassensystem des Händlers mag den Anschein erwecken, dass es bequemer ist, in Euro statt in der Landeswährung zu bezahlen, aber es wird letztlich teurer für Dich. Bezahle einfach immer in der Landeswährung, wenn Du Deine Karte einsetzt.

5. Kenne die Gebühren und Limits am Geldautomaten

Möchtest Du in einem Land außerhalb der Eurozone Bargeld an einem Geldautomaten abheben, dann erkundige Dich, ob Deine Bank Geldautomaten in der Stadt Deines Reiseziels hat – so kannst Du vielleicht teure Gebühren vermeiden. Denke daran, dass die Banken für die Nutzung eines Geldautomaten außerhalb des eigenen Netzes eine Gebühr verlangen können. Diese Gebühr kommt zu den lokalen Gebühren für die Nutzung des ausländischen Geldautomaten hinzu. Die Gebühren für den Geldautomaten können sich summieren, also achte darauf, dass Du genug Bargeld abhebst, damit sich die fälligen Gebühren auch lohnen.

Ähnlich wie bei der Kartenzahlung gilt auch am Geldautomaten: Falls möglich, wähle aus, dass Du nicht in Euro umrechnen willst. Denn sonst rechnet der Automatenbetreiber mit einem Wechselkurs, der Dich wahrscheinlich teuer zu stehen kommt. Wähle stattdessen „Abrechnung in Landeswährung“ oder ähnliche Formulierungen; das kann im Menü des Geldautomaten etwas versteckt sein. Dann wird der Betrag nicht sofort zu einem zweifelhalten Kurs umgerechnet, sondern später zu einem meist besseren Wechselkurs.

Frage vor der Reise bei der Hausbank nach, wie hoch das tägliche Limit für Abhebungen am Geldautomaten für Dein Konto ist. Sollte das Tageslimit für Abhebungen zu niedrig angesetzt sein, kannst Du Deine Bank bitten, das Limit zu erhöhen, damit Du auf der Reise so viel Geld abheben kannst, wie Du benötigst.

Beachte, dass einige ausländische Geldautomaten einen niedrigeren Höchstbetrag für Barabhebungen zulassen als Deine Hausbank. Selbst wenn das tägliche Abhebungslimit bei 500 Euro liegt, kann es sein, dass das ausländische Geldautomatennetz oder die Bank Dir nur die Abhebung von 300 oder 400 Euro erlaubt. Plane im Voraus, um sicherzustellen, dass Du während Deiner Reise genug Bargeld hast.

„Erkundige Dich vor deiner Reise, ob Deine Bank kostenlose oder vergünstigte Abhebungen an internationalen Geldautomaten anbietet“, sagt John Sellers von der Bank of America.

6. Internationale Banking-Apps nutzen

Als Vielreisender solltest Du in Erwägung ziehen, eine internationale Banking-App zu nutzen, um Dein Geld zu verwalten, zum Beispiel TransferWise (jetzt Wise), Revolut oder andere. Diese Apps machen es einfacher, Geld zwischen Ländern zu überweisen und Konten in verschiedenen Währungen zu führen.

Mit einem Mehrfachwährungskonto kannst Du zum Beispiel Geld in verschiedenen Währungen aufbewahren. Das ist hilfreich, wenn Du zum Beispiel häufig nach England, in die Schweiz oder USA reist oder wenn Du jeden Sommer gerne in Brasilien Urlaub machst. So entgehst Du der Volatilität der Wechselkurse, da Du immer etwas Geld für Deine nächste Reise bereit hast.

Fazit

Bevor Du Deine nächste Reise in ein Land außerhalb des Euroraums planst, mach Dir auch Gedanken darüber, wie Du an Bargeld kommst (Geld wechseln) und wie Du Deine alltäglichen Einkäufe bezahlen willst. Zu wissen, welche Umtausch- und Transaktionsgebühren anfallen und wie viel Geld Du an einem Geldautomaten maximal abheben kannst, kann Dir helfen, Zeit und Geld zu sparen. So kannst Du Deine Reise in vollen Zügen genießen.

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