Eine Kreditkarte hat viele nützliche Funktionen: Du kannst nicht nur bequem im Laden oder online einkaufen, Flüge buchen oder ein Hotel oder einen Mietwagen reservieren, sondern beispielsweise auch im Ausland Geld abheben und in fremder Währung bezahlen.
Die beiden Kreditkartenunternehmen, die in Deutschland den Markt dominieren, sind Mastercard und Visa. Sie stellen die Technologie zur Verfügung, Du bekommst Deine Kreditkarte aber normalerweise von einer Bank.
In diesem Ratgeber erklären wir, wie Kreditkarten funktionieren, wo sich Kreditkarten unterscheiden und worauf Du bei einem Vergleich der besten kostenlosen Kreditkarten achten solltest.
Wie funktioniert eine Kreditkarte?
Eine Kreditkarte gewährt Dir, wie der Name schon sagt, einen Kredit für eine bestimmte Zeit. Das funktioniert so: Wenn Du im Geschäft oder online etwas per Kreditkarte kaufst, wird der Betrag zunächst Deinem Kreditkartenkonto belastet.
Am Ende eines vorab festgelegten Zeitraums, holt sich der Herausgeber der Kreditkarte, meist eine Bank, den Betrag von Deinem Girokonto wieder. Wie lange Dir die Bank via Kreditkarte einen Kredit gewährt, hängt von der Art der Kreditkarte ab.
Wir unterscheiden
- die „echten Kreditkarten“, die meist zum Monatsende abrechnen oder Dir sogar bis zu 7 Wochen Zahlungsziel gewähren. Solche Karten heißen Charge-Kreditkarten.
- Und die „unechten Kreditkarten“: Mit ihnen kannst Du zwar einkaufen gehen; das Geld wird aber sofort von Deinem Girokonto abgebucht. Diese Karten heißen auch Debit-Kreditkarten.
Weiter unten liest Du mehr zu den einzelnen Kreditkarten-Typen.
Kreditkarten Vergleich 2023: Die besten Karten auf einen Blick
Debitkarten bekommst Du in Deutschland immer öfter zu Deinem Girokonto hinzu. Sie ersetzen zunehmend die Girocard, ehemals EC-Karte; Du hast jederzeit den Überblick über Deine Ausgaben. Allerdings kommen Debitkarten mit Nachteilen daher; bestimmte Funktionen sind nicht verfügbar oder teuer.
Allen, die viel in Nicht-Euro-Ländern unterwegs sind und/oder öfter einen Mietwagen buchen, empfehlen wir daher eine Charge-Kreditkarte. Diese gibt es am günstigsten unabhängig vom Girokonto. Die besten Kreditkarten ohne Girokonto, die eine kostenlose Kontoführung beinhalten und auch ansonsten günstig sind, haben wir für Dich in einer umfassenden Analyse herausgefiltert.
Die Top-3 kostenlosen Kreditkarten aus der letzten Untersuchung sind die folgenden:
Lies hier außerdem unsere ausführlichen Erfahrungsberichte zu den empfohlenen Kreditkarten.
- Barclays Visa
- Hanseatic Bank Visa Genialcard
- Santander Bank Visa Bestcard Basic
- Targobank Visa Online-Classic-Karte
- Advanzia Mastercard Gold
- Payback American Express
- ADAC Visa
- Klarna Visa Card
Wie beantragt man eine Kreditkarte?
Hast Du Dich für eine Kreditkarte entschieden, die bei Konditionen und Leistungen Deinen Erwartungen entspricht, musst Du die Kreditkarte erst noch beantragen. Dafür müssen normalerweise einige Voraussetzungen erfüllt sein:
- Du musst einen Wohnsitz in Deutschland haben
- Du musst volljährig sein
- Du brauchst ein regelmäßiges monatliches Einkommen
- Du musst bei einer deutschen Bank ein Girokonto führen
- Für die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Zahlungen ist oft auch eine deutsche Handynummer nötig
- Du solltest keine negativen Schufa-Einträge oder einen schlechten Schufa-Score haben
Kannst Du hier überall einen Haken machen, geht es zum eigentlichen Antrag.
Schritt 1: Gib Deine persönlichen Daten an
Auf der Internetseite der Bank, die die Kreditkarte ausgibt, findest Du in der Regel ein Anmeldeformular. Du musst dort zunächst persönliche Daten wie Name, Adresse, Geburtsdatum und Staatsangehörigkeit angeben. Rechne auch mit Fragen zu Deinem Familienstand, der Anzahl Deiner Kinder, Deinem Beschäftigungsverhältnis und Einkommen.
Schritt 2: Warte die Prüfung der Bank ab
Hast Du alle Angaben gemacht, wird die Bank, bei der Du die Kreditkarte beantragt hast, diese überprüfen. Bei manchen Banken musst Du womöglich Kontoauszüge einreichen bzw. der Bank online Einsicht in Deine Bezüge gewähren. Auch wird sich die Bank bei einer Kreditauskunftei, oftmals der Schufa, nach Deiner Kreditwürdigkeit erkundigen. Wenn alles passt, wird Dich die Bank abschließend dazu auffordern, Deine Identität nachzuweisen. Auf Grundlage Deiner Daten wird die Bank auch entscheiden, wie hoch Dein monatlicher Kreditrahmen für Deine Kreditkarte ist.
Schritt 3: Legitimiere Dich
Zur Legitimation gibt es entweder die Möglichkeit, in eine Postfiliale zu gehen und dort von einem Mitarbeiter Deinen Ausweis und Deine Unterschrift kontrollieren zu lassen (Post-Ident). Oder Du legitimierst Dich per Video. Dafür musst Du Deinen Ausweis vor die Kamera Deines Smartphones oder Laptops halten, ihn drehen und kippen, während Du mit einem Mitarbeiter über Video sprichst. Video-Ident hat den Vorteil, dass Du die Legitimierung innerhalb weniger Minuten abschließen kannst.
Schritt 4: Warte auf Deine Kreditkarte
Nach der Legitimierung versendet die Bank Deine Kreditkarte normalerweise innerhalb weniger Tage. Rechne mit bis zu zwei Wochen, bis Du Deine Kreditkarte erhältst.
Welche Vorteile hat eine Kreditkarte?
Die wichtigste Funktion einer Kreditkarte für deutsche Verbraucher ist vielleicht, dass Du auch im Nicht-Euro-Raum Geld abheben bzw. in fremder Währung bezahlen kannst. Kreditkarten von Visa oder Mastercard werden normalerweise weltweit akzeptiert. Bei der Girocard (EC-Karte) kannst Du außerhalb des Euro-Raums schon mal Probleme bekommen. Lies dazu auch unseren Ratgeber zur EC-Karte.
Weitere Vorteile einer Kreditkarte sind:
- Du kannst online einkaufen und mit einer Charge-Kreditkarte normalerweise auch problemlos Hotels und Mietwagen reservieren und eine Kaution hinterlegen.
- Du kannst im Geschäft kontaktlos bezahlen. Viele Kreditkarten lassen sich zudem virtuell aufs Handy laden, so dass es genügt, wenn Du zum Bezahlen Dein Smartphone zückst.
- Viele Kreditkarten sind mit Apple-Pay bzw. Google-Pay kompatibel.
- Je nach Kreditkartentyp kannst Du Zahlungen für einige Wochen sammeln, bevor sie fällig werden. Eine Kreditkarte gewährt Dir also einen kurzen (gebührenfreien) Zahlungsaufschub, etwa bis zum nächsten Gehaltseingang.
- Manche Kreditkarten haben Zusatzleistungen inbegriffen, etwa eine Reiserücktrittsversicherung oder ein Punktekonto (Flugmeilen). Achte bei solchen Karten jedoch auf die Jahresgebühr. Die besten Reise-Kreditkarten haben wir in einer eigenen Analyse für Dich herausgesucht.
Was kostet eine Kreditkarte?
Bei den Kosten von Kreditkarten musst Du genau hinschauen. Denn es gibt verschiedene Arten von Gebühren, die je nach Nutzung, mehr oder weniger relevant für Dich sein können.
Jahresgebühr
Zwischen null und mehr als 100 Euro Jahresgebühr ist bei Kreditkarten alles dabei.
- Null Euro Jahresgebühr kosten häufig Debitkarten, also jene (unechten) Kreditkarten, die keinen Kreditrahmen einräumen und von Direktbanken oft als Ersatz für die Girocard herausgegeben werden.
- Ohne Jahresgebühr können jedoch auch echte Kreditkarten auskommen, die unter anderem von auf Kreditgeschäfte spezialisierten Banken wie Barclays herausgegeben werden.
- Zwischen 30 und 70 Euro Jahresgebühr zahlt man oft für Charge-Kreditkarten mit monatlicher Abrechnung, wenn man diese optional zum Girokonto einer Online- oder Filialbank dazu bekommen möchte.
- Dreistellige Jahresgebühren kennen wir am ehesten von Gold- oder Platinum-Karten, die Extraleistungen wie Reiseversicherungen oder ein Punkte-Programm dabeihaben. Wir finden: So viel Geld sind die meisten Karten nicht wert.
Gebühren beim Bezahlen und Abheben (im Euro-Raum)
Im Euro-Raum kostet das Bezahlen mit Kreditkarte in der Regel nichts. Was Geldabheben mit Kreditkarte im Euro-Raum kostet, kann dagegen je nach Karte stark variieren.
Wir raten: Wer in der EU kostenlos Geld abheben will, sollte sich vorab genau bei seiner Bank erkundigen, welche der zur Verfügung gestellten Karten fürs Abheben am günstigsten ist.
Beachte: Wer im Ausland mit Kreditkarte Geld abhebt, muss fast immer mit einer Gebühr des Automatenbetreibers vor Ort von bis zu 5 Euro rechnen.
Gebühren beim Bezahlen und Abheben (in Fremdwährung)
Wer außerhalb des Euro-Raums bezahlen oder Geld abheben möchte, zahlt bei Kreditkarten oft Gebühren.
- Die Standardgebühr fürs Bezahlen in Fremdwährung liegt hingegen oft bei 1,75 Prozent des Zahlbetrags. Banken, die mehr verlangen, würden wir als teuer bezeichnen.
- Die Gebühr fürs Geldabheben variiert je nach Bank und Karte und kann bis zu 5 Euro betragen. Dazu kommen bei Fremdwährung manchmal noch Gebühren ab 1,75 Prozent.
- Wer im Ausland mit Kreditkarte Geld abhebt, muss fast immer mit einer Gebühr des Automatenbetreibers vor Ort von bis zu 5 Euro rechnen. Banken, die solche Gebühren erstatten, wie es einst die DKB getan hat, gibt es unserer Kenntnis nach keine mehr.
Verzichten Banken auf Gebühren fürs Abheben und Bezahlen in Fremdwährung, treten oft an anderer Stelle Gebühren auf: zum Beispiel gibt es dann oft hohe Kreditzinsen oder eine Jahresgebühr.
Kreditzinsen bei der Kreditkarte
Kreditzinsen bei einer Kreditkarte spielen immer dann eine Rolle, wenn es Dir möglich ist, über längere Zeit bzw. dauerhaft einen Kreditrahmen in Anspruch zu nehmen. Das ist aber in Deutschland nicht bei allen Karten der Fall.
Wie bereits erwähnt, rechnen viele Banken zum Monatsende die gesammelten Ausgaben ab und ziehen sie von Deinem Girokonto ein. Manche Banken bieten ein gebührenfreies Zahlungsziel von mehreren Wochen an.
Nur wenige Karten, meist von ausländischen Banken, bieten Dir einen dauerhaften Kreditrahmen an. Du hast meist die Wahl, zu einer Fälligkeit Dein Kreditkartenkonto auszugleichen (per Überweisung oder Abbuchung). Tust Du das nicht, werden auf den verbleibenden Kreditbetrag Zinsen fällig. Wir nennen solche Karten auch Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion (Revolving-Kreditkarten).
Wir raten von solchen Kreditgeschäften dringend ab. Denn das kann sehr teuer werden. Kreditzinsen liegen schnell bei 20 Prozent oder mehr pro Jahr. Beachte: Bei manchen Banken wie der Advanzia aus Luxemburg werden Kreditzinsen auch fällig, wenn Du Geld abhebst.
Ein regulärer Online-Ratenkredit sollte deutlich günstiger sein, falls Du einmal eine Anschaffung per Kredit finanzieren musst. Auch der Dispokredit Deines Girokontos ist in der Regel noch etwas günstiger als die Kreditzinsen bei Kreditkarten.
Kreditkarten: Kosten in der Übersicht
Die wichtigsten Gebühren ausgewählter Kreditkarten haben wir für Dich in folgender Tabelle zusammengestellt:
Gebühren ausgewählter Kreditkarten
Die Tabelle macht noch einmal deutlich, dass die Gebühren stark vom Kartentyp abhängen.
- Revolving-Kreditkarten, die einen dauerhaften Kreditrahmen einräumen, verzichten häufig auf Jahres- und Abhebegebühren, verlangen jedoch einen sehr hohen Kreditzins, solltest Du den Kreditrahmen über das eingeräumte Zahlungsziel in Anspruch nehmen.
- Charge-Kreditkarten, die zum Monatsende abrechnen, kosten oft eine geringe Jahresgebühr. Häufig entfallen dafür Abhebe- und Fremdwährungsgebühren.
- Debit-Kreditkarten, die als Ersatz für die Girocard dienen, sind häufig kostenlos beim Girokonto dabei. Bei ihnen fallen aber oft Abhebe- und Fremdwährungsgebühren an.
Kreditkarte ohne Schufa
Banken sind bei der Vergabe von echten Kreditkarten (mit Kreditrahmen) verpflichtet, Deine Kreditwürdigkeit zu überprüfen. Hast Du eine schlechten Schufa-Score oder einen Negativeintrag, wirst Du eine Charge-Kreditkarte oder eine mit Teilzahlungsfunktion nicht so leicht bekommen.
Anders sieht es bei Kreditkarten aus, bei denen der Zahlbetrag direkt von Deinem Girokonto abgebucht wird (Debit-Kreditkarte). Eine solche solltest Du auch „ohne Schufa“ alternativ zur Girocard zum Girokonto erhalten.
Alternativ gibt es auch sog. Prepaid-Kreditkarten, die Du mit Guthaben aufladen kannst. Du kannst dann nur das Geld ausgeben, was vorab aufgeladen wurde. Solche Kreditkarten kommen auch für Jugendliche infrage, die z.B. einen Auslandsaufenthalt planen.
Die besten Prepaid-Kreditkarten ohne Schufa haben wir für Dich in einem eigenen Ratgeber zusammengestellt. Die Top-3 Prepaid-kreditkarten sind:
Welcher Kreditkartentyp passt zu mir?
Wie Du bereits erfahren hast, gibt es in Deutschland unterschiedliche Typen von Kreditkarten. Bevor Du Dich für eine Kreditkarte entscheidest, geh nochmal unsere Liste durch und prüfen, welche Kreditkartentyp für Dein Konsumverhalten am ehesten geeignet ist.
Charge Card
Die Charge-Kreditkarte ist die, die wir in Deutschland gemeinhin als „Kreditkarte“ bezeichnen. Sie sammelt Deine Ausgaben meist bis zum Monatsende, manchmal darüber hinaus. Du bekommst sie heutzutage meist nur noch gegen eine Jahresgebühr von Deiner Bank oder kostenlos, beispielsweise von Barclays oder Hanseatic.
- Du kannst sie benutzen, um kurze Zahlungsengpässe zu überbrücken und profitierst davon, dass der fällige Betrag oft erst abgebucht wird, nachdem Dein Gehalt gutgeschrieben wurde.
- Doch auch, wer per Kreditkarte eine Kaution hinterlegen muss, wie beim Mietwagen, braucht in der Regel eine Charge-Kreditkarte. Debit-Karten werden bei vielen Mietwagenverleihern für die Kaution nicht akzeptiert.
Debit Card
Viele Banken sind in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, eine Debit Card zusätzlich oder statt einer Girocard (ehemals EC-Karte) zum Girokonto auszugeben. Bei der Debit-Kreditkarte wird Deine Ausgabe direkt Deinem Girokonto belastet. Ist Dein Konto nicht gedeckt, wird die Zahlung abgelehnt; Du erhältst in dem Sinne also keinen Kredit.
- Die Debit-Card eignet sich, wenn Du stets einen Überblick über Deine Ausgaben haben und gar keine Kreditsumme ansammeln möchtest.
- Gegenüber der Girocard hat die Debit-Card den Vorteil, dass Du sie im Ausland häufiger einsetzen kannst; die Girocard hängt dagegen an Zahlungssystemen wie V-Pay oder Maestro.
- Die Debit-Card hat den Nachteil, dass sie bei Mietwagenbuchungen für die Kaution oft nicht akzeptiert wird.
- Auch allgemein haben Debitkarten in Deutschland laut VZBV häufig Probleme bei der Akzeptanz. 94 Prozent der Problemmeldungen von Bankkunden beziehen sich auf Debitkarten, 4 Prozent auf die Girocard (EC-Karte) und 1 Prozent auf echte Kreditkarten.
Revolving Card (Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion)
Du bekommst eine Revolving-Kreditkarte meist von Banken, die ihren Hauptsitz im Ausland haben. Es gibt sie fast ausschließlich unabhängig vom Girokonto. Du kannst einen Kreditbetrag bis zu einem Fälligkeitstag ansammeln und dann entscheiden, ob Du diesen Betrag voll oder nur teilweise ausgleichst (per Überweisung oder Abbuchung). Entscheidest Du Dich für die Teilzahlung, nutzt Du ab dem Zeitpunkt den Kreditrahmen der Bank und zahlst hohe Zinsen.
- Revolving-Karten verzichten oft auf zusätzliche Gebühren und auch auf eine Jahresgebühr. Sie können sich daher lohnen, wenn Du oft im Ausland unterwegs bist und in Fremdwährung zahlst oder abhebst.
- Revolving-Karten werden außerdem wie Charge-Karten bei Mietwagenbuchungen akzeptiert.
- Du solltest bei Revolving-Kreditkarten einstellen, dass Dein Kreditbetrag zur Fälligkeit abgebucht wird. So vermeidest Du hohe Zinsen. Beachte aber: Bei manchen Karten musst Du den Schuldbetrag zwingend überweisen.
- Grundsätzlich eignet sich eine Revolving-Kreditkarte für sorgfältige Verbraucher, die ihre Ausgaben und deren Fälligkeiten stets gut im Blick haben.
Prepaid Card
Bei einer Prepaid-Kreditkarte kannst Du bis zu einem bestimmten Betrag Guthaben aufladen und nur dieses ausgeben. Sie werden oft von etablierten Banken ohne Schufa-Abfrage herausgegeben. Wie bei normalen Kreditkarten auch kannst Du weltweit bezahlen und Bargeld abheben. Die Karten kosten meist eine Jahresgebühr zwischen grob 25 und 50 Euro.
- Prepaid-Kreditkarten eignen sich für Verbraucher, die wenig verdienen oder einen schlechten Schufa-Score haben.
- Sie sind auch geeignet für Schüler oder Studenten ohne Einkommen, die einen längeren Auslandsaufenthalt planen.
Wie sicher ist eine Kreditkarte?
Bei Kreditkarten besteht die Gefahr, dass Unbefugte sich Zugang zur Karte oder Deinen Kartendaten verschaffen und mit Deiner Karte einkaufen gehen.
Die erste Regel lautet also, die Karte stets sicher zu verwahren und niemals per E-Mail, SMS oder Whatsapp Kartendaten an Dritte zu übermitteln. Beim Geldabheben am Automaten solltest Du aufpassen, dass Dich niemand bei der Angabe Deiner Pin beobachtet oder filmt.
Bei Online-Einkäufen musst Du Deine Zahlung normalerweise per App oder Tan zusätzlich freigeben. Nutzt Du die Kreditkarte zum Bezahlen über Dein Handy, musst Du dieses in der Regel zuerst per Pin-Code oder Face-ID entsperren. Betrüger haben es hier also schwerer.
Passiert es dennoch, dass Unbefugte mit Deiner Karte einkaufen gehen, kannst Du über das sog. Chargeback-Verfahren in der Regel Dein Geld von Deiner Bank zurückerhalten.
Wurde Deine Kreditkarte gestohlen, hast Du die Pflicht, diese umgehend zu sperren und Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Die Sperrhotlines für Kreditkarten bei Banken sind in der Regel 24 Stunden an 7 Tagen die Woche besetzt.
Um Dich zusätzlich zu schützen, kannst Du auch überlegen, den Kreditrahmen Deiner Karte auf einen Betrag zu reduzieren, den Du wirklich nutzt. Sollte die Karte abhanden kommen und missbräuchlich genutzt werden, wäre dann auch für die Betrüger bei wenigen Hundert Euro Schluss.
Kreditkarte: Geld zurück über Chargeback
Bei Kreditkarten gibt es das sogenannte Chargeback-Verfahren. Darüber kannst Du zum Beispiel doppelte Abbuchungen oder das Geld für einen geplatzten Flug zurückfordern. Wenn es einen kriminellen Hintergrund gibt, muss der Händler darlegen, dass er tatsächlich mit Dir Kontakt hatte. Ansonsten gibt es das Geld zurück.
Bevor Du bei der Kreditkartengesellschaft ein Chargeback-Verfahren einleitest, solltest Du Dich schriftlich an den Händler wenden. Weigert sich dieser, Dir das Geld zurückzugeben, solltest Du zeitnah (meist innerhalb von sechs Wochen) reklamieren. Das geht normalerweise recht einfach via Online-Formular.
Premium-Kreditkarten: Es kommt darauf an
Premium-Kreditkarten erkennst Du daran, dass sie oft golden oder platin gefärbt sind, beziehungsweise die Worte „Goldkarte“ oder „Platinkarte“ aufgedruckt haben. Bekannte Karten sind die Amex Gold, das ADAC Paket Platin oder die Lufthansa Miles&More Goldkarte.
Premium-Kreditkarten können das, was normale Karten können, bieten aber zusätzliche Leistungen, etwa Versicherungen, Bonusprogramme und Rabatte. Sie bieten normalerweise eine Teilzahlungsfunktion an (Revolving-Karten).
Je nach Leistungspaket können Premium-Kreditkarten jedoch zwischen 60 und weit über hundert Euro im Jahr kosten. Ob sich eine Karte für Dich lohnt, musst Du abwägen. Prüfe daher genau,
- welche Leistungen Du nutzen willst,
- welche Einschränkungen gelten (Bonusprogramme und Einsatz Deiner Punkte nur in bestimmten Shops),
- welche Leistungen Du vielleicht schon anderweitig besser abgedeckt hast (Versicherungen),
- welche Einschränkungen speziell bei der Reiserücktritt- und Reiseabbruchversicherung gelten
Die Bank hat meinen Kreditkartenantrag abgelehnt. Was tun?
Hat die Bank Deinen Kreditkartenantrag abgelehnt, ist der Grund meist, dass Du die Anforderungen an die Kreditwürdigkeit nicht erfüllt hast. Du hast dann die Möglichkeit, es bei einer anderen Bank zu versuchen. Oder Du entscheidest Dich für eine Debit- oder Prepaid-Kreditkarte: So kannst Du online und im Ausland aus Guthaben bezahlen.
Häufige Fragen zur Kreditkarte
Wann erfolgt die Kreditkartenabrechnung?
Die meisten Banken rechnen bei Kreditkarten zum Monatsende ab. Der fällige Betrag wird dann meist einige Tage später von Deinem Girokonto eingezogen. Rechne damit, dass Dein Girokonto entweder am letzten Werktag im Monat oder an einem der ersten Tage im neuen Monat belastet wird. Wo die Regel, so die Ausnahme. Bei manchen Banken kannst Du einen individuellen Abbuchungstag vereinbaren. Das kann dann auch mal der 7. oder 15. eines Monats sein. Wenn Du Dir nicht sicher bist, frag bei der Bank nach.
Kreditkarte beantragen: Wie lange dauert es?
Normalerweise nehmen sich Banken einige Werktage Zeit, um Deine Angaben im Kreditkartenantrag und Deine Bonität zu prüfen. Weitere Tage können vergehen, bis Du die Karte zugesandt bekommen hast. Rechne alles in allem mit zwei Wochen vom Antrag bis zum Empfang der Karte.
Kreditkarte mit oder ohne Girokonto?
Das kommt darauf an, was Du mit Deiner Kreditkarte machen willst. Debit-Karten gibt es meist ohnehin kostenlos zum Girokonto dazu. Charge-Karten bekommst Du von Deiner Bank oft für einen überschaubaren Jahresbeitrag, dafür ist dann das Geldabheben und Bezahlen im Ausland oft gebührenfrei. Revolving-Karten und Premium-Karten werden oft von speziellen Kreditbanken ausgegeben. Du brauchst hier ein Girokonto bei einer deutschen Bank als Referenzkonto, von dem Zahlungen abgebucht werden können. Revolving-Karten verzichten oft auf Gebühren, dafür wird es teuer, wenn Du den Kreditrahmen nutzt.
Welche Voraussetzungen muss ich für eine Kreditkarte erfüllen?
Um eine Kreditkarte zu bekommen, musst Du normalerweise
- einen Wohnsitz in Deutschland haben
- mindestens 18 Jahre alt sein
- ein regelmäßiges monatliches Einkommen haben
- bei einer deutschen Bank ein Girokonto führen
- eine deutsche Handynummer haben (für die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Zahlungen)
Darüber hinaus solltest Du keine negativen Schufa-Einträge oder einen schlechten Schufa-Score haben.