Das kannst Du gegen ein Datenleck tun

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Veröffentlicht: 31. Oktober 2023, 10:40 Uhr

Nina Hoffmann
Redakteurin

überprüft von

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Ein Datenleck entsteht, wenn durch mangelnde Sicherheit persönliche Daten ins Internet gelangen. Werden hochsensible Daten über Dich gestohlen, kann das schwerwiegende Folgen für Deine Finanzen oder Privatsphäre haben. Um zu verhindern, dass Daten nach außen gelangen und missbraucht werden können, müssen Unternehmen die geeigneten Sicherheitsvorkehrungen treffen. Du als Privatperson kannst aber auch etwas tun, um einem Datendiebstahl vorzubeugen.

Was ein Datenleck genau ist und wie Du Dich davor schützen kannst, liest Du in diesem Gastbeitrag des VFR Verlags für Rechtsjournalismus.

Was ist ein Datenleck?

Ein Datenleck ist ein Sicherheitsvorfall, der den Datenschutz betrifft und mit ungewollten Verlusten persönlicher Daten einhergeht. Es lassen sich drei Typen von Datenlecks unterscheiden:

  • Absichtliches Datenleck: Absichtliche Datenlecks entstehen, wenn Mitarbeiter Geheimnisse eines Unternehmens verkaufen oder aus anderen Motiven die Daten anderer Menschen herausgeben.
  • Unbeabsichtigtes Datenleck: Unbeabsichtigte Datenlecks entstehen häufig, wenn Mitarbeiter vertrauliche Informationen an falsche Adressen senden und die Informationen von den falschen Empfängern genutzt werden.
  • Cyberangriff: Cyberangriffe von außen werden durch Hacker verübt, um ein Unternehmen zu schädigen oder wichtige Daten abzuschöpfen. Solche Angriffe können auch durch Phishing, Viren oder Spyware erfolgen.

Wie ein Datenleck entsteht

Datenlecks können unterschiedliche Ursachen haben, doch entstehen sie fast immer durch mangelnde Sicherheit. Das sind die häufigsten Ursachen von Datenlecks:

Technisch bedingtes Datenleck

Technisch bedingte Datenlecks entstehen durch Fehler in Software oder Hardware, veraltete Programmversionen oder eine falsch konfigurierte Dateninfrastruktur. 

Auch Datenmüll in Unternehmen, die Daten nicht sicher archivieren oder löschen, kann zu Datenlecks führen. Aufgrund mangelnder Aktualisierungen können die Daten ungewollt nach außen dringen. 

Hackerangriffe entstehen häufig durch technische Probleme, wenn Soft- und Hardware sicherheitstechnisch nicht auf dem neuesten Stand sind.

Menschlich bedingtes Datenleck

Bei diesem Punkt spielt Deine eigene Datensicherung eine Rolle. Wenn Du zum Beispiel Hardware verlierst, auf der sich unverschlüsselte Daten befinden, dann können diese in die falschen Hände geraten. Die Daten auf dem verlorenen Gerät könnten böswillige Akteure nutzen oder sie an Konkurrenten verkaufen.

Eine weitere Möglichkeit wäre es, wenn Du unbeabsichtigt Deine Daten freigibst, indem Du zum Beispiel eine E-Mail mit vertraulichen Informationen an die falsche Adresse sendest.

Phishing ist ein weiterer Punkt, der zu den menschlichen Ursachen für Datenlecks gehört. Klicke daher niemals Anhänge in E-Mails an, von denen Du Dir nicht absolut sicher bist, dass es sich um eine vertrauenswürdige Quelle handelt, und öffne keine unbekannte Webseiten, in denen Du noch dazu zum Einloggen oder Eingeben Deiner Daten aufgefordert wirst.

Systembedingte Schwachstellen sind weitere Ursachen von Datenlecks. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Einstellungen oder Berechtigungen an Deinem PC falsch gesetzt sind.

Welche Daten können von einem Datenleck betroffen sein?

Verschiedene Arten von Daten können von einem Leck betroffen sein: Dabei kann es sich um personenbezogene Daten ebenso handeln wie um Daten von Unternehmen, Instituten oder gemeinnützigen Organisationen. Zu den am häufigsten geleakten Daten zählen:

  • Persönliche Informationen wie Name, Adresse, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnort oder Telefonnummern
  • Finanzielle Daten wie Kreditkarteninformationen, Bankdaten, Daten über Kreditvergabe oder Versicherungen
  • Gesundheitsdaten, beispielsweise bestehende Erkrankungen, Vorerkrankungen, Diagnosen oder gesundheitliche Risiken
  • Geschäftsgeheimnisse und interne Unternehmensdaten, beispielsweise Daten über neue Produkte, Patente oder die finanzielle Situation eines Unternehmens

So kannst Du Datenlecks vorbeugen

Du solltest verschiedene Maßnahmen treffen, um Datenlecks vorzubeugen. Das gilt für Privatpersonen wie auch für Entscheider in Unternehmen.

Best Practices in der IT-Sicherheit

Egal ob privat oder in Deinem Unternehmen, Du solltest Deine Daten mit entsprechender Software schützen. Dazu gehören Firewalls zum Schutz des Firmen- oder privaten Netzwerks sowie Schutzmaßnahmen vor Spyware, Keyloggern und anderer Malware. 

Nutzt Du ein VPN, sollte es über eine robuste Verschlüsselung verfügen, damit sichere Verbindungen gewährleistet sind. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei sensiblen Konten und Cloud-Speichern (siehe FAQ)

Schulungen und Problembewusstsein schärfen

Bleibe stets auf dem neuesten Stand, denn Cyberangriffe werden immer vielfältiger. Hast Du Personalverantwortung, solltest Du Deine Mitarbeiter in regelmäßigen Schulungen über den sorgfältigen Umgang mit (sensiblen) Daten und die Gefahren von Cyberangriffen aufklären. 

Außerdem kannst Du für verschiedene Mitarbeitergruppen Zugangsbeschränkungen festgelegen, sodass nicht jeder Mitarbeiter auf alle Daten Zugriff hat..

Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung von Sicherheitssystemen

Mit automatisierten Prozesskontrollen durch Software sparen sich (größere) Unternehmen die manuelle Überprüfung von Sicherheitssystemen. 

Für Dich privat kannst Du ebenfalls einiges tun. Halte Deine PC-Software aktuell, nutze Malware-Finder und überprüfe zum Beispiel auch, ob Deine verwendeten Passwörter möglicherweise irgendwo bei einem Datenleck aufgetaucht sind. In dem Fall solltest Du sie überall ändern (oder nutze am besten von vornherein für jede Webseite ein eigenes Passwort).

Datenlecks richtig erkennen

Du kannst mit verschiedenen Maßnahmen prüfen, ob Du oder Dein Unternehmen von Datenlecks betroffen sind:

  • Für die Überprüfung von Datenlecks stehen spezialisierte Webseiten und Tools zur Verfügung, beispielsweise der „Identity Leak Checker“ des Hasso-Plattner-Instituts oder der Internetdienst „Have I been pwnd?“.
  • Monitoring von E-Mail-Adressen und anderen Konten auf verdächtige Aktivitäten, wie Anmeldeversuche von unbekannten Orten oder Geräten.
  • Offizielle Benachrichtigung von betroffenen Unternehmen, wenn sie selbst feststellen, dass sie ungewollt an Daten eines anderen Unternehmens gelangt sind oder den Verdacht haben, dass E-Mails an falsche Adressen geschickt wurden.

Was tun, wenn Daten geleakt wurden?

Trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen lassen sich Datenlecks nicht vollständig verhindern. Wurden Deine Daten geleakt, solltest Du einige Maßnahmen ergreifen:

Für Dich als Privatperson

Wenn Du feststellst, dass Deine Daten von einem Datenleck betroffen sind, solltest Du Deine Passwörter ändern und auf ein sicheres Passwort achten (siehe FAQ). Bei Verdacht auf einen schwerwiegenden Datenverlust kannst Du sogar spezielle Überwachungsunternehmen für Identitätsdiebstahl einschalten. Versucht jemand, mit Deinen geklauten Daten beispielsweise einen Kreditantrag zu stellen, wirst Du von den Diensten benachrichtigt.

Prüfe Deine Konten in den Wochen nach dem Datenleak unbedingt auf auffällige Aktivitäten. Handelt es sich um Deine Bankdaten, dann solltest Du Deine Bank benachrichtigen.

Für Dein Unternehmen

Ist Dein Unternehmen von einem Datenleck betroffen,  solltest Du  umgehend die Betroffenen (beispielsweise Kunden oder andere Kontakte) und gegebenenfalls die Datenschutzbehörde benachrichtigen. Dabei solltest Du alle relevanten Informationen wie Datum und Art des Lecks, betroffene Systeme und betroffene Benutzer mitteilen. Um künftige Datenlecks zu vermeiden, ist eine Überprüfung und Verbesserung der Sicherheitsinfrastruktur wichtig.

Häufig gestellte Fragen

Was ist die Zwei-Faktor-Authentisierung?

Die Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) fügt dem Anmeldevorgang eine weitere Schutzebene hinzu, indem die Person, die sich auf einer Website, in einer App oder bei einer anderen Einrichtung anmeldet, zusätzliche Informationen als nur das Passwort kennen muss oder ein zusätzliches Gerät besitzen muss usw. (weiterer Faktor).

In der Regel wird dafür eine E-Mail-Adresse oder eine Handynummer benötigt, auf die man zugreifen kann. Informationen von der Stelle, bei der Du Dich anmelden willst, werden an den anderen Zugang, den Du hast, gesendet, zum Beispiel ein Code, den Du anschließend eingibst, um Zugang zu erhalten.

Andere Arten von 2FA können Gesichtserkennung, Fingerabdruckerkennung, Biometrie oder ein Netzhautscan sein. Wenn mehr als eines di

Wie wähle ich ein sicheres Passwort aus?

Ein sicheres Passwort ist lang, komplex und einzigartig. Dabei sollte es aus mindestens 12 Zeichen und einer Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Je länger und komplexer es ist, desto schwieriger ist es in der Regel zu knacken. Vermeide außerdem leicht zu erratende Informationen wie Geburtstage, Namen oder geläufige Wörter.

Idealerweise verwendest Du für jedes Online-Konto ein eigenes Passwort. Wird eins Deiner Konten gehackt, kann der Angreifer nicht mit demselben Passwort auf Deine anderen Konten zugreifen.

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