Unternehmen gründen ohne Geld: So geht’s

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Aktualisiert: 12. Dezember 2023, 14:19 Uhr

Kelly Main
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Flexibilität, kreative Freiheit, persönliche Zufriedenheit und unbegrenztes Einkommenspotenzial sind nur einige der vielen Vorteile eines eigenen Unternehmens. Wenn Du davon träumst, ein eigenes Unternehmen zu gründen, aber zögerst, den Schritt zu wagen, weil Dir die finanziellen Mittel fehlen, solltest Du eines wissen: Es ist auch ohne Geld möglich, ein Unternehmen zu gründen. Neugierig geworden? Lies weiter, um herauszufinden, wie Du genau das tun kannst.

Ein Unternehmen ohne Geld gründen

Die Realität sieht so aus, dass alle Unternehmen irgendeine Art von Investition benötigen. Aber wenn Du im Moment kein Geld hast oder nur über geringe finanzielle Mittel verfügst, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Du kannst Dein Vorhaben trotzdem in Angriff nehmen, solange Du Dir einen soliden Plan zurecht legst und Dich auf die Hürden vorbereitest, auf die Du auf Deinem Weg stoßen könntest.

Wie man ein Unternehmen ohne Geld gründet

Wenn Du mit der Idee des Unternehmertums liebäugelst oder ein Unternehmen ohne Geld gründen möchtest, können diese Tipps Dir zum Erfolg verhelfen.

Behalte Deinen Tagesjob

Sobald Du Dich entschlossen hast, ein Unternehmen zu gründen, mag es verlockend sein, sofort Deinen Vollzeitjob aufzugeben und Dich voll und ganz auf Dein Vorhaben einzulassen. Das ist jedoch riskant, vor allem, wenn Du nur wenige oder gar keine finanziellen Mittel zur Verfügung hast.

Wenn Du Deinen Job behältst und Dich abends, am Wochenende oder wann immer Du nicht arbeitest, auf Dein Unternehmen konzentrierst, musst Du nicht von Deinen Ersparnissen oder Kreditkarten leben. Du hast dann ein regelmäßiges Einkommen, das Dir mehr Flexibilität bietet.

Sobald Dein Geschäft in vollem Gange ist und Du sicher bist, dass Du genug verdienst, um Deine Geschäftskosten zu decken und bequem zu leben, kannst Du Deine Arbeitszeit reduzieren oder kündigen.

Wähle eine Geschäftsidee, für die Du kein Startkapital brauchst

Der schwierigste, aber wichtigste Teil des Unternehmertums ist es, sich eine Geschäftsidee zu überlegen. Wenn Du ein Unternehmen ohne Geld gründen willst, solltest Du ein Dienstleistungsunternehmen in Betracht ziehen. Hier sind einige kleine Geschäftsideen, die Dich inspirieren werden.

  • Freiberufliches Schreiben: Du kannst Inhalte für eine Vielzahl von Unternehmen und Publikationen schreiben. Dazu können Website-Inhalte, Blogbeiträge, Broschüren und E-Books gehören.
  • Virtuelle Assistenz: Als virtueller Assistent bietest Du verschiedenen Kunden administrative Dienstleistungen an. Deine Kunden können Dich bitten, Telefonate mit ihren Kunden oder Lieferanten zu führen, Veranstaltungen zu planen, Termine zu vereinbaren, Datenbanken zu verwalten oder Reisen zu buchen.
  • Social Media Management: Beim Social Media Management hilfst Du Unternehmen, ihre Angebote über Facebook, Instagram, LinkedIn und andere Social Media-Plattformen zu bewerben. Außerdem interagierst Du mit ihren Fans und Followern.
  • Grafikdesign: Das Ziel von Grafikdesign ist es, auffällige Designs zu entwerfen, die für verschiedene Marketingmaterialien wie Broschüren, Poster, Verpackungen und Logos verwendet werden können. Du kannst von Werbe- oder Marketingagenturen oder direkt von Unternehmen beauftragt werden, Grafikdesign zu erstellen.
  • Nachhilfeunterricht: Wenn Du geduldig bist und Dich auf ein bestimmtes Fach oder Thema spezialisiert hast, könntest Du Nachhilfe geben. Du kannst virtuell, bei Dir zu Hause, in Bibliotheken oder Cafés oder bei Deinen Kunden Nachhilfe geben.
  • Buchhaltung: Buchhaltung ist eine mühsame und zeitaufwändige Aufgabe, für die viele Unternehmer keine Zeit oder Lust haben. Als Buchhalter stimmst Du Bankkonten ab, erstellst Gewinn- und Verlustrechnungen und Bilanzen und bereinigst Hauptbücher.
  • Home Organizing: Home Organizer helfen ihren Kunden, ihr Chaos zu beseitigen und saubere, organisierte Räume zu schaffen. In diesem Beruf besuchst Du die Wohnungen Deiner Kunden und ermittelst ihren Organisationsbedarf. Dann entwirfst Du eine Strategie, um unnötige und unerwünschte Dinge loszuwerden und die Dinge, die sie behalten, zu lagern und zu organisieren. Du kannst die ganze Wohnung organisieren oder nur ein oder zwei Zimmer.
  • Fotografieren: Die Fotografie bietet Dir die Möglichkeit, Deine kreative Seite zum Ausdruck zu bringen und Deinen Kunden Fotos zu liefern, an die sie sich noch jahrelang erinnern werden. Du kannst ein breites Spektrum an Dienstleistungen anbieten oder Dich auf Nischen spezialisieren, zum Beispiel auf Familienfotos, professionelle Fotos oder Mutterschaftsfotos.
  • Dropshipping: Beim Dropshipping verkaufst Du Dinge, ohne ein Inventar zu besitzen. Ein Kunde bezahlt den Einzelhandelspreis für einen Artikel in Deinem Online-Shop. Dann schickst Du seine Bestellung an Deinen Lieferanten und zahlst ihm den Großhandelspreis.

Betreibe Marktforschung

Bevor Du mit Deiner Geschäftsidee weitermachst, solltest Du durch Marktforschung herausfinden, ob sie tatsächlich realisierbar ist. Identifiziere Deine Konkurrenten und finde heraus, was Dein Alleinstellungsmerkmal ist, das heißt, was Du besser kannst als alle anderen. Vielleicht sind Deine Dienstleistungen schneller, innovativer oder billiger. Du kannst auch Fokusgruppen veranstalten und direkt mit potenziellen Kunden sprechen, um ein besseres Gefühl für ihre Bedürfnisse, Wünsche und ihr Kaufverhalten zu bekommen. Zögere auch nicht, soziale Medien und Online-Bewertungen von ähnlichen Unternehmen zu nutzen.

Schreibe einen Geschäftsplan

Ein Geschäftsplan ist ein Fahrplan dafür, wie Du Dein Geschäft ausbauen willst. Mit einem gut geschriebenen Geschäftsplan kannst Du mögliche Herausforderungen vorhersehen und entsprechend planen. So kannst Du auch Investoren und Mitarbeiter anlocken und die Finanzierung sichern. Wenn Du Deinen Geschäftsplan schreibst, solltest Du betonen, warum Dein Angebot so besonders ist. Vermeide außerdem Branchenjargon und verwende viele Bilder, um den Text aufzulockern und Deinen Plan visuell ansprechender zu gestalten. Die wichtigsten Teile eines Geschäftsplans sind:

  • Unternehmensübersicht: Dies ist eine Beschreibung des Unternehmens, das Du gründen willst. Erwähne unbedingt Dein Geschäftsmodell und Deine Rechtsform, zum Beispiel eine GmbH.
  • Marktforschung: Fasse die Ergebnisse Deiner Marktforschung zusammen. Vergiss nicht zu erklären, wie Deine Produkte oder Dienstleistungen die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe erfüllen und wie Du Dich von Deinen Mitbewerbern abheben kannst.
  • Marketingstrategie: Die Marketingstrategie bezieht sich darauf, wie Du Dein Unternehmen bewerben willst, um neue Kunden zu erreichen. Je nach Art Deines Unternehmens kann dies E-Mail-Marketing, Social-Media-Marketing oder Event-Marketing umfassen.
  • Finanzplan: Der Finanzplan sollte aufzeigen, wie Du Geld einnehmen und ausgeben wirst. Im Idealfall enthält er eine Bilanz, Cashflow-Prognosen und andere finanzielle Daten und Dokumente.

Sei ein „Tausendsassa“

In der Zukunft wirst Du vielleicht Hilfe für Dein Unternehmen einstellen können. Wenn Du aber erst einmal anfängst, solltest Du ein „Tausendsassa“ sein und verschiedene Aufgaben selbständig erledigen. Wenn es sich bei Deiner Geschäftsidee zum Beispiel um virtuelle Assistenz handelt, musst Du Deine Dienste vermarkten, Kundenverträge erstellen, die Arbeit erledigen, Rechnungen verschicken und Zahlungen eintreiben. Denk daran, dass Du vielleicht nicht alles perfekt machen kannst, aber Du wirst eine Menge lernen und auf Anhieb viel Geld sparen. Es ist riskant, zu früh Hilfe einzustellen, vor allem, wenn Du nicht viel Geld zur Verfügung hast.

Mach einen Testlauf

Auch wenn Du Dein Unternehmen offiziell gründen kannst, sobald Du eine Rechtsform, einen Firmennamen und eine Marketingstrategie entwickelt hast, ist es ratsam, zunächst einen kleinen lokalen Versuch zu starten, bevor Du Dich an die große Sache wagst. Auf diese Weise kannst Du mögliche Herausforderungen erkennen und die richtigen Anpassungen vornehmen. Frag Deine Kunden während Deines Versuchs nach ihrem ehrlichen Feedback und danach, was Du tun kannst, um Dein Angebot und Deinen Service zu verbessern. Wahrscheinlich lernst Du dabei einige Fallstricke kennen, von denen Du vorher nichts wusstest, und kannst so das Risiko eines Scheiterns verringern.

Stocke auf

Dein Unternehmen wird wahrscheinlich klein anfangen. Aber wenn Du erfolgreich bist und Deine Ziele erreichst, solltest Du Dich nicht scheuen, zu wachsen. Das kann bedeuten, dass Du Deine Produkte und Dienstleistungen einem größeren Markt anbieten musst, dass Du ein paar Mitarbeiter einstellst, um die Produktivität zu steigern, dass Du Deine Marketingbemühungen ausweitest oder dass Du Dir einen größeren Arbeitsraum suchst. Es ist in Deinem Interesse, langsam aber sicher zu wachsen, damit Du kleine Veränderungen vornehmen kannst, ohne Deine begrenzten Mittel zu belasten.

Nutze kostenlose Ressourcen

Ob Du es glaubst oder nicht, es gibt eine Vielzahl kostenloser oder kostengünstiger Ressourcen, die Unternehmern und angehenden Unternehmern wie Dir helfen. Um sie zu finden, führe eine Google-Suche durch und suche nach Workshops, Mentorenprogrammen und Vernetzungsmöglichkeiten in Deiner Gegend.

Du kannst auch in deiner örtlichen Bibliothek nachfragen, welche Ressourcen sie anbietet. Vergiss nicht, Dich auch auf nationaler Ebene zu informieren, zum Beispiel bei der Handelskammer. Indem Du die Vorteile kostenloser Ressourcen nutzt, kannst Du Deine Ausgaben reduzieren und Dein Unternehmen so kostengünstig wie möglich gründen.

Netzwerke

Manchmal kommt es nicht darauf an, was Du weißt, sondern wen Du kennst. Wenn Du ein Unternehmen ohne Geld gründen willst, musst Du Dich vernetzen, vernetzen und vernetzen. Baue Verbindungen zu Branchenexperten, potenziellen Investoren und anderen Unternehmern auf. Sie können Dir wertvolle Ratschläge geben, Dich mit anderen zusammenbringen, die Dir helfen können, Dein Angebot bei ihren Kunden bekannt machen und Dir sogar Finanzmittel zur Verfügung stellen. Du kannst Dich online vernetzen oder an Netzwerkveranstaltungen in Deiner Gegend teilnehmen. Es ist auch eine gute Idee, nach Konferenzen und Messen zu suchen, die mit Deiner Branche zu tun haben.

Erstelle einen Sparplan

Als angehender Unternehmer liegt es an Dir, ein Sparkonto für Dein Vorhaben einzurichten. Verfolge dazu Deine Ausgaben und ermittle Deine Kosten. Vielleicht möchtest Du Dir auch eine Geschäftskreditkarte mit Vergünstigungen wie Cashback und Reisepunkten zulegen. Lege außerdem ein monatliches Budget fest und bemühe Dich, es einzuhalten. Auch wenn es von Deiner individuellen Situation abhängt, wie viel Geld Du sparen möchtest oder kannst, ist eine gute Faustregel, mindestens sechs Monate für Deine Geschäftsausgaben zu sparen.

Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten

Zum Glück gibt es viele Stellen, an die Du Dich für die Finanzierung Deines Kleinunternehmens wenden kannst. Hier sind einige Möglichkeiten.

  • Freunde und Familie: Wenn Du einen lieben Menschen hast, der Dein Unternehmen unterstützt, kann er Dir vielleicht Kapital in Form eines zinsgünstigen oder zinslosen Darlehens oder Zuschusses zur Verfügung stellen. Achte nur darauf, dass Du die Bedingungen für das Darlehen oder den Zuschuss schriftlich festlegst, damit alle Beteiligten auf derselben Seite stehen.
  • Risikokapitalgeber: Professionelle Investoren, wie zum Beispiel Risikokapitalgeber, bieten Geld im Tausch gegen einen Anteil an Deinem Unternehmensgewinn oder Aktien. Um diese Art der Finanzierung zu erhalten, musst Du wahrscheinlich einen Geschäftsplan und Finanzberichte vorlegen.
  • Angel-Investoren: Angel-Investoren unterscheiden sich von Risikokapitalgebern, weil sie ihr persönliches Geld einsetzen, um Dein Unternehmen zu finanzieren. In vielen Fällen stehen sie Dir als Mentoren zur Seite und begleiten Dich beim Start und beim Wachstum Deines Unternehmens.
  • Zuschüsse: Zuschüsse für kleine Unternehmen sind zwar schwer zu finden und zu erhalten, aber es gibt sie. Wende Dich an staatliche Stellen auf Bundes- und Landesebene sowie an kommunale Entwicklungsgesellschaften.
  • Inkubatoren und Acceleratoren: Diese Programme sind darauf ausgerichtet, Unternehmen mit hohem Potenzial zu unterstützen. Wenn Du an einem solchen Programm teilnimmst, kannst Du vielleicht auch Kapital erhalten.
  • Crowdfunding: Beim Crowdfunding bittest Du potenzielle Kunden, Dir im Voraus Geld zu geben, um im Gegenzug eine besondere Leistung oder ein Versprechen zu erhalten. Zum Glück gibt es viele Online-Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter, Fundly und SeedInvest, die Dir dabei helfen, eine Kampagne zu starten.
  • Kredite für kleine Unternehmen: Banken, Kreditgenossenschaften und Online-Kreditgeber bieten Kredite für Existenzgründer und kleine Unternehmen an. In der Regel brauchst Du eine gute Bonität, um niedrige Zinsen und günstige Konditionen zu erhalten.

Unterm Strich

Geld kann die Gründung eines Unternehmens zwar erleichtern, ist aber nicht unbedingt notwendig. Auch wenn Du nicht viel Geld zur Verfügung hast, kannst Du Dir Deinen Traum vom eigenen Chef erfüllen. Solange Du hartnäckig bist, hart arbeitest und alle Dir zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, hast Du gute Chancen auf Erfolg.

Häufig gestellte Fragen

Was ist die beste Geschäftsidee, für die man kein Geld braucht?

Die ideale Geschäftsidee, die kein Geld kostet, hängt von Deinen besonderen Interessen, Stärken und Wünschen ab. In den meisten Fällen sind jedoch dienstleistungsbasierte Unternehmungen wie virtuelle Assistenz, Nachhilfe, Dropshipping und Sozialmanagement eine gute Wahl.

Brauche ich eine Lizenz für mein Geschäft?

Je nach Branche und Art deines Geschäfts benötigst Du eine Lizenz, um legal zu arbeiten. Bevor Du die Türen für Kunden oder Klienten öffnest, solltest Du Dich informieren und sicherstellen, dass Du alle erforderlichen Lizenzen in dem Bundesland hast, in dem Du tätig bist oder in dem Dein Unternehmen seinen Sitz hat.

Kann ich ein Unternehmen führen und gleichzeitig Vollzeitbeschäftigter sein?

Auf jeden Fall. Viele Unternehmer beginnen ihre Unternehmungen als Nebenerwerb, bis sie genug Geld verdienen und sicher sind, dass sie ihren Lebensunterhalt ohne ihren Vollzeitjob bestreiten können.

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