Was ist eine Limit-Order?

Freier Mitarbeiter,  Redakteur

Veröffentlicht: 13. Dezember 2022, 13:44 Uhr

Sara Zinnecker
Redakteurin

überprüft von

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Du willst eine Aktie kaufen, aber der aktuelle Kurs erscheint Dir etwas zu hoch? Du willst aber auch nicht den ganzen Tag damit verbringen, den Kurs der Aktie im Blick zu behalten? Dann könnte eine Limit-Order Abhilfe schaffen. 

Den richtigen Preis an der Börse zu finden, kann durchaus eine Herausforderung sein. Das liegt daran, dass die Aktienkurse ständig schwanken und von einer Sekunde oder Minute zur nächsten steigen oder fallen. 

Mit einer Limit-Order stellst Du sicher, dass Du Aktien zu dem von Dir gewünschten Preis kaufst oder verkaufst.

Was ist eine Limit-Order?

Eine Limit-Order ist ein Ordertyp. Es gibt viele verschiedene Ordertypen. Sie können Dir dabei helfen, eine Anlagestrategie auszuüben oder bestimmte Prozesse zu automatisieren, wenn Du regelmäßig investierst. Eine Order ist ein Auftrag, den Du bei einem Broker platzierst.

Mit einer Limit-Order kannst Du Aktien oder andere Vermögenswerte zu einem vorher von Dir festgelegten Preis kaufen oder verkaufen. Wenn Du eine Limit-Order erteilst, führt Dein Broker den Auftrag aus, sobald die Anlage den von Dir gewünschten Preis erreicht. Wir unterscheiden zwischen limitierten Kauf- und Verkaufsaufträgen.

Bei einem Limit-Kaufauftrag kaufst Du Aktien, sobald eine Aktie unter einen bestimmten Preis – den so genannten Limit-Preis – fällt. Sie dient also dazu, eine Aktie möglichst günstig zu kaufen. 

Bei einem limitierten Verkaufsauftrag verkauft der Broker Deine Aktien erst, wenn die Aktie über einen bestimmten Grenzpreis steigt. Das Ziel ist es hierbei, einen möglichst hohen Verkaufspreis zu erzielen.

Du kannst einen Zeitrahmen für Deine Limit-Order wählen. Das bedeutet, dass Deine Limit-Order nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums zum Limitpreis ausgeführt wird und danach verfällt.

Bei einer Limit-Order ist allerdings nicht garantiert, dass Dein Broker Deinen Auftrag auch ausführt. Denn unter Umständen erreicht die Anlage nicht den von Dir gewünschten Preis. 

Limit Order Beispiele

Anhand von zwei Beispielen zeigen wir Dir, wie eine Limit-Order funktioniert.

Nehmen wir an, Du möchtest zehn Apple-Aktien (AAPL) kaufen. Der aktuelle Kurs beläuft sich auf rund 137 Euro (Stand: 7. Dezember 2022). Da Dir der Apple-Kurs zu hoch erscheint, setzt Du eine Limit-Order bei einem Preis von 130 Euro. 

Sobald der Apple-Kurs unter 130 Euro fällt, wird Deine Limit-Order ausgeführt. Fällt der Apple-Kurs hingegen nur auf 130,01, bleibt Deine Limit-Order für den von Dir gewählten Zeitrahmen aktiv. Fällt die Apple-Aktie nie wieder unter 130 Euro, führt Dein Broker Deine Limit-Order niemals aus.

Besitzt Du bereits eine Apple-Aktie im Wert von 137 Euro und willst diese bei 138 Euro verkaufen, kannst Du eine Limit-Verkaufsorder setzen. Steigt der Kurs auf über 138 Euro, wird Deine Limit-Order ausgeführt und Deine Apple-Aktie verkauft. Es kann natürlich vorkommen, dass die Apple-Aktie nicht mehr auf über 138 Euro ansteigt. In diesem Fall würdest Du Deine Aktien weiter besitzen.

Es gibt also keine Garantie dafür, dass die Aktie, die Du kaufen oder verkaufen möchtest, auch den von Dir gewünschten Limitpreis erreicht. Erreicht die Aktie den von Dir angegebenen Limitpreis nicht bis zum Ende des festgelegten Zeitrahmens, wird die Limit-Order gelöscht. 

Eine Limit-Order zu setzen, ist in der Regel kostenlos. Auch, wenn sie verfällt, hast Du insofern finanziell keinen Nachteil.

Limit-Order vs. Market-Order

Die Limit-Order gehört zu den häufigsten Auftragsarten. Ebenfalls weit verbreitet ist die Market-Order. Bei einer Market-Order kaufst Du den Vermögenswert zum aktuellen Preis. Der Preis, den Dir der Broker anzeigt, ist dabei nicht garantiert. Denn der Kurs kann sich jede Sekunde ändern. Dafür wird eine Market-Order binnen Sekunden ausgeführt, sofern es einen Abnehmer für die Order gibt.

Nehmen wir an, Du möchtest die Disney (DIS) Aktie kaufen, die derzeit bei 105 Euro gehandelt wird. Wenn Du eine Market-Order für zehn DIS-Aktien erteilst, würde Dein Broker die Aktie sofort zum bestmöglichen Preis kaufen. Wenn der Kurs der Disney-Aktie steigt, bevor der Auftrag ausgeführt wird, würdest Du am Ende mehr als 105 Euro pro Aktie zahlen.

Normalerweise ist die Differenz zu dem von Dir angezeigten Preis allerdings nicht sehr hoch. Aber es gibt Ausnahmen: Zum Beispiel, wenn Du eine Market-Order außerhalb der Handelszeiten der Börse ausführen willst.

Im Gegensatz zu Limit-Aufträgen ist bei Marktaufträgen die Ausführung garantiert. Marktaufträge werden während der normalen Geschäftszeiten bearbeitet.

Wann solltest Du eine Limit-Order wählen?

Eine Market-Order ist die beste Option, wenn Du sofort Aktien kaufen oder verkaufen willst. Achte allerdings darauf, dass Du den Auftrag während der Handelszeiten platzierst. 

Unter bestimmten Umständen kann es sinnvoll sein, eine Limit-Order zu wählen. Die Gründe für eine Limit-Order sind unter anderem:

  • Wenn Du den Markt nicht beobachten willst. Mit einer Limit-Order kannst Du die Emotionen aus dem Handel nehmen. Wenn Du befürchtest, eine Aktie zum falschen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen, kannst Du einen Limit-Auftrag erteilen. So kannst Du Dich um Deinen Tag kümmern, ohne Dir Gedanken über das perfekte Timing des Marktes machen zu müssen.
  • Wenn Du Dir einen besseren Preis sichern willst. Eine Limit-Order ist die beste Wahl, wenn Du einen bestimmten Preis für den Kauf oder Verkauf einer Aktie im Sinn hast. Wenn Du zum Beispiel glaubst, dass die Tesla (TSLA)-Aktie unter 700 Euro pro Aktie fallen wird, kannst Du einen Limit-Auftrag zum Preis von 699 Euro erteilen. In diesem Fall würde Dein Auftrag nur ausgeführt werden, wenn die Aktie den Preis von 699 Euro oder weniger erreicht. Wenn dies nicht der Fall ist, wird der Auftrag nicht ausgeführt.
  • Wenn Du mit einer großen Anzahl von Aktien handelst. Limit-Order können eine gute Idee sein, wenn Du mit einer großen Anzahl von Aktien handeln solltest. Dann helfen sie Dir nämlich, Slippage zu vermeiden. Slippage ist die Differenz zwischen dem Preis, den Du erwartest, für eine Aktie zu zahlen, und dem tatsächlich gezahlten Preis. Bei Limit-Aufträgen hingegen weißt Du genau, wie viel Du für die Aktien bezahlst oder erhältst.
  • Wenn Du Aktien mit geringem Volumen handeln möchtest. Eine Limit-Order kann auch hilfreich sein, wenn Du mit Aktien handelst, die nicht häufig den Besitzer wechseln. Dann dauert es nämlich deutlich länger, bis eine Market-Order ausgeführt wird. Das ist etwa bei Aktien eines kleinen Unternehmens der Fall. In diesem Fall kannst Du mit einer Limit-Order den gewünschten Preis erzielen.


Eine Limit-Order eignet sich also vor allem dafür, sich bestimmte Grenzen zu setzen, was den Kauf- und Verkaufspreis einer Aktie angeht.

Fazit – Was Du aus diesem Text über Limit-Orders mitnehmen kannst

Mit einer Limit-Order platzierst Du einen Auftrag, durch den Du Aktien oder andere Vermögenswerte zu einem von Dir gewünschten Preis kaufen oder verkaufen kannst. Allerdings ist es nicht garantiert, dass Deine Order auch ausgeführt wird.

Dies kann Dich davor schützen, zu viel für eine Aktie zu bezahlen oder zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen, als Du wolltest. Allerdings ist es auch riskant, wenn die Aktie den von Dir gewünschten Preis nicht mehr erreicht. Dann musst Du die Aktie unter Umständen mit einem Verlust verkaufen.

Häufige Fragen zu Limit-Orders

Was ist der Unterschied zwischen einer Limit- und einer Stop-Order?

Eine Stop-Order funktioniert ähnlich wie eine Limit-Order. Mit einer Stop-Order legst Du ebenfalls einen Preis fest, zu dem Du eine Aktie kaufen oder verkaufen willst. Der Unterschied zu einer Limit-Order ist, dass Du mit der Stop-Order einen schlechteren Kurs als den aktuellen festlegst.

Während Du mit einer Limit-Oder versuchst, einen möglichst niedrigen Kauf- bzw. hohen Verkaufspreis zu erreichen, dient eine Stop-Order zur Absicherung. Du kannst so einstellen, was Du maximal bereit bist, für eine Aktie zu zahlen – oder eben einen minimalen Verkaufspreis festlegen.

Kann ich eine Limit-Order zurückziehen?

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