Kryptowährung kaufen – So geht‘s

Redakteurin

Veröffentlicht: 15. November 2023, 12:57 Uhr

Burak Aras
Freier Mitarbeiter

überprüft von

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Kryptowährungen zu kaufen ist Spekulation – für die langfristige Altersvorsorge sind sie nicht geeignet. Falls Du aber Geld übrig hast, mitmachen und mitreden willst, solltest Du die drei Möglichkeiten kennen, in Kryptowerte wie Bitcoin (BTC), Ether (ETH) oder Cardano (ADA) einzusteigen. 

Die einfachste Möglichkeit ist, die digitale Währung direkt an einer Krypto-Börse zu kaufen – online oder per App. Alternativ kannst Du auch nur auf die Kursentwicklung spekulieren und entsprechende Wertpapiere kaufen (Krypto-ETNs). Theoretisch kannst Du Bitcoin auch selbst schürfen.

Im Artikel erklären wir genau, wie Du Kryptowährungen über Krypto-Börsen oder bei Krypto-Brokern kaufen kannst.

Was sind Kryptowährungen?

Kryptowährungen sind digitale Währungen, die meistens auf der sog. Blockchain-Technologie beruhen. Diese Technologie stellt sicher, dass Transaktionen (Überweisungen) in einem zentralen Register gespeichert werden und alle Nutzer der Technologie den Vorgang überprüfen können, statt nur eine. Das macht die Transaktion sicher, im Sinne von nicht manipulierbar.

Kryptowährungen entwickelten sich im Lauf der 2000er Jahre ursprünglich als Alternative zu den klassischen Währungen, deren Wert bzw. Wertverfall von staatlichen Institutionen wie einer Zentralbank abhängen. Kryptowährungen machen Geldübertragungen über Ländergrenzen und Restriktionen hinweg möglich.

In der jüngeren Zeit haben sich Kryptowährungen über den ursprünglichen Zweck der Zahlungsalternative emanzipiert. Heute geht es oft um die Technologie; diese wurde weiterentwickelt, um neue Anwendungen zu ermöglichen, etwa die Zuordnung von digitalem Eigentum (NFTs) oder digitalen Verträgen (smart contracts).

Lies dazu weiter unter mehr im Kapitel zur Frage, welche Kryptowährungen man kaufen sollte.

Krypto-Handelsplätze: Wo kann man Kryptowährungen kaufen?

Weltweit gibt es Hunderte von Krypto-Börsen und Krypto-Brokern, insbesondere in den USA. Doch nicht bei allen kannst Du als deutscher Kunde ein Konto eröffnen. Nicht selten hängt es von der Regulierung in einzelnen Ländern ab. 

Hierzulande gibt es eine Reihe von Krypto-Börsen, die für deutsche Kunden zugänglich sind, aber aus den USA stammen. Dazu gehören Coinbase, Kraken und Bitstamp. 

Andere Krypto-Börsen haben ihren Sitz in Deutschland (BSDEX), in Österreich (Bitpanda) oder in den Niederlanden (Bitvavo). Das ist zum Beispiel relevant, wenn es um Informationen und Kundensupport auf Deutsch geht. 

Darüber hinaus gibt es Broker, die eigentlich aus dem Wertpapiergeschäft kommen, nun aber auch Bitcoins anbieten. Dazu zählen zum Beispiel Trade Republic, Just Trade und Finanzen.net Zero. Sie haben gegenüber Börsen Vor-, aber auch Nachteile. 

Börsen (Exchanges) für Kryptowährungen

Eine Krypto-Börse ist ein Handelsplatz, auf dem Käufer und Verkäufer aufeinandertreffen und sich – je nach Angebot und Nachfrage – der Tagespreis für die jeweiligen Coins ergibt. Du musst Dich bei der Börse registrieren und legitimieren, um sie zu nutzen. Bekannte Krypto-Börsen sind

Wie funktioniert der Kauf auf der Börse?

Bei Börsen hast Du oftmals zwei Möglichkeiten: Du kannst die Version für Profi-Anleger nutzen und die Version für Einsteiger. Meist gibt es zwei verschiedene Apps, eine Pro-Version und eine „Normalversion“. 

Anders als beim Broker platzierst Du Deine Order direkt beim Handelsplatz – das bedeutet in erster Linie, dass Du wesentlich mehr Auswahl an Kryptowährungen hast. Eine der ältesten Börsen Coinbase verfügt über mehr als 100 Kryptowährungen, während mancher Broker vielleicht nur die gängigsten anbietet. 

Auch beim Kauf oder Verkauf über die Börse gibst Du zuerst den Namen oder das Kürzel des Coins an, den Du erwerben willst. Anschließend musst Du noch den Betrag angeben, den Du investieren willst oder die Menge an Coins. 

Auch mehr und mehr Krypto-Börsen lassen Deine Münzen in einer Offline-Wallet verwahren, so dass Hacker im Zweifel schwerer dort herankommen. In der Regel kannst Du aber Zugriff auf Deine Coins verlangen und sie etwa auf eine andere externe Wallet überweisen oder damit bezahlen. 

Welche Börsen wir für empfehlenswert halten, liest Du in unserer Bestenliste für Krypto-Börsen 2023

Broker für Kryptowährungen

Ein Krypto-Broker ist nicht zu verwechseln mit einer Krypto-Börse. Denn während Du an der Börse direkt Coins kaufen und verkaufen kannst, ist der Broker quasi ein Vermittler. Du musst Dich beim Broker registrieren und legitimieren, um sie zu nutzen. Anschließend überweist Du Geld auf ein sog. Verrechnungskonto. Der Broker kauft und verkauft dann Deine Coins an einer Börse für Dich. Bekannte Broker, die auch den Handel mit Kryptowährungen ermöglichen, sind

Wie funktioniert der Kauf beim Broker?

Interessanterweise ist der Kauf von Kryptowährungen meist beim Broker günstiger als über die Börse. Für 1 Euro kann man etwa bei Trade Republic eine Order für eine Kryptowährung aufgeben. Bevor Du Coins kaufen kannst, musst Du auf Dein Broker-Konto Geld überweisen, am günstigsten geht das per Sepa-Überweisung. 

Broker haben oft eine sehr benutzerfreundliche Oberfläche. Du tippst den Namen oder das Kürzel der Kryptowährung Deiner Wahl ein, außerdem einen Betrag oder die Stückzahl der Coins. Bei Währungen wie Bitcoin, bei denen eine digitale Münze einige Zehntausend Euro kostet, kannst Du auch Bruchstücke erwerben. 

Anschließend klickst Du auf ausführen und der Broker kauft oder verkauft für Dich entsprechend Deiner Order die Coins. Beachte aber: Viele Broker lassen Deine Kryptowährungen für Dich in einem Cold Storage verwahren. Das ist einerseits gut, denn diese Wallets sind offline und Hacker können nicht an die Münzen ran. 

Andererseits kommst auch Du in der Regel nicht an die Münzen ran, kannst sie also normalerweise nicht auf eine externe Wallet übertragen und auch nicht zum Bezahlen einsetzen. Ein Kauf beim Broker kommt also nur infrage, wenn Du Münzen besitzen und liegen lassen möchtest. 

Welche Broker aktuell empfehlenswert sind, findest Du in unserer Bestenliste zu den Krypto-Apps 2023

Wie kann man Kryptowährungen kaufen?

Die einfachste Art, Kryptowährungen zu kaufen, ist es, einen bestimmten Betrag per Sepa-Überweisung auf ein Konto bei einer Krypto-Börse oder einem Krypto-Broker zu transferieren. Das kostet oft nichts, kann aber ein bis drei Bankarbeitstage dauern. Daneben gibt es weitere Möglichkeiten:

Echte Kryptowährung kaufen mit Kreditkarte

Insbesondere bei Krypto-Börsen ist ein Kauf per Kreditkarte häufig möglich. Das hat den Vorteil, dass Du unmittelbar Dein Konto aufladen und Kryptowährungen kaufen kannst. Allerdings liegen die Gebühren für eine solche Kreditkartenzahlung relativ hoch. Bis zu 3,5 Prozent des Überweisungsbetrags sind schon mal drin. Überlege Dir also genau, ob Dir diese schnellere Variante, Coins zu kaufen, auch ihr Geld wert ist. Mehr dazu liest Du im Artikel Bitcoin mit Kreditkarte kaufen

Echte Kryptowährung kaufen mit Paypal

Wie die Kreditkarte ist auch Paypal eine gute Möglichkeit, Dein Konto bei der Krypto-Börse quasi in Echtzeit aufzuladen. Verbreitet ist die Zahlweise Paypal allerdings bislang eher in den USA. In Deutschland gibt es nur wenige Broker, die die Paypal-Zahlung anbieten, darunter Etoro. Du zahlst für die Einzahlung nichts, für die Auszahlung jedoch pauschal 5 US-Dollar. Mehr dazu liest Du im Artikel Bitcoin mit Paypal kaufen.

Krypto-Sparplan einrichten

Wenn es Dir darum geht, monatlich regelmäßig einen kleineren Betrag in digitale Münzen zu investieren, haben die Broker die Nase vorn (vor den Krypto-Börsen). Bei Scalable Free Broker kannst Du zu Beispiel ab 1 Euro im Monat, bei Finanzen.net Zero ab 25 Euro im Monat, ansparen. Bei Krypto-Börsen gibt es dagegen oft nur die Variante, einen größeren Betrag auf einmal anzulegen. 

Eine Alternative für einen Krypto-Sparplan ist es, monatliche Raten in einen sogenannten Krypto-ETN zu stecken. Das ist ein Wertpapier, das die Wertentwicklung von einer Kryptowährung (etwa Bitcoin) oder einer Reihe von Währungen gebündelt nachzeichnet. Mehr dazu erfährst Du zum Beispiel im Ratgeber Krypto-ETNs.

Kryptowährung als CFDs kaufen

CFD ist die Abkürzung für „Contract for Difference“, auf Deutsch: Differenzkontrakt. Du erwirbst in der Regel keine echten Kryptowährungen, sondern gehst einen „Vertrag“ mit Deinem Broker ein. Spekulierst Du auf steigende Preise, spekuliert er auf sinkende – und umgekehrt. Wer am Ende Unrecht hat, zahlt die Differenz des geschätzten zum tatsächlichen Wert an den Gewinner. 

CFDs funktionieren auch mit sog. „Hebel“, engl. Leverage. Dabei kannst Du trotz eines relativ geringen Einsatzes ein Vielfaches gewinnen – aber auch verlieren. Wir halten CFDs für Spekulation und ordnen sie als riskant ein. Daher sollten sich nur erfahrene Trader auf CFD-Kontrakte einlassen. Einsteigern raten wir, immer die echte Währung zu kaufen. Lies mehr im Artikel Was sind CFDs?

Kryptowährung als Zertifikat kaufen

Darüber hinaus kannst Du auch mit Zertifikaten an der Wertentwicklung von Kryptowährungen teilhaben. Neben Krypto-ETPs, die wir uns weiter unten im Artikel detailliert ansehen, gibt es sogenannte Partizipationszertifikate (Partizipationsscheine). 

Diese bilden den Kurs der jeweiligen Kryptowährung ab und funktionieren damit so ähnlich wie CFDs. Der Unterschied ist, dass Partizipationsscheine an der Börse gehandelt werden. Das Risiko, schnell falsch auf Kursbewegungen zu wetten und viel Geld zu verlieren, ist ähnlich hoch wie bei CFDs. Die Gebühren für ein Zertifikat an der Börse sind oft deutlich höher. 

Ein Beispiel für solch ein Zertifikat ist das Open End Partizipationszertifikat auf Bitcoin Cash (ISIN: DE000VL99BC4).  Dieses Zertifikat versucht, den Bitcoin Cash Kurs nachzubilden. Eine Einheit des Zertifikats entspricht dabei 0,1 BCH, also ein Zehntel eines ganzen Bitcoin Cash. Für dieses Zertifikat fällt jährlich eine Gebühr von 1,5 Prozent Deiner Anlage an. Sie eignen sich aber nicht für einen langfristigen Vermögensaufbau.

Denn Partizipationszertifikate gelten im Gegensatz zu ETFs und Aktien nicht als Sondervermögen. Besichert sind sie ebenfalls nicht. Sie eignen sich stattdessen, um auf die Kursentwicklung auch ohne Hebel spekulieren zu können. Unserer Ansicht nach sind Krypto-ETPs dennoch besser geeignet, da diese physisch besichert werden, Du einen Lieferanspruch hast und die Gebühren ähnlich hoch sind.

Welche Kryptowährungen sollte man kaufen?

Welche Kryptowährung Du kaufen solltest, hängt vom Ziel Deiner Investition ab.

Du willst kurzfristige Gewinne erzielen

Vielleicht bist Du ein Trader und möchtest möglichst hohe Gewinne mit kurzzeitigen Positionen erzielen: Dann solltest Du auf Coins setzen, die viel gehandelt werden. So stellst Du sicher, dass Du Deine Coins auch schnell wieder verkaufen kannst. Die Marktkapitalisierung der Coins ist nicht so entscheidend. Beachte: Solche Coins können stark im Wert schwanken, ein Totalverlust Deines Einsatzes ist nicht ausgeschlossen.

Du bist Langfrist-Anleger

Glaubst Du hingegen an eine langfristig positive Entwicklung des Krypto-Marktes, solltest Du Dich auf wenige etablierte Kryptowährungen fokussieren. Hierfür ist es sinnvoll, sich auf drei essenzielle Faktoren zu beziehen:

  • Marktkapitalisierung: Die Kryptowährung sollte nach Marktkapitalisierung zu den 20 bis 50 wertvollsten Kryptowährungen gehören.
  • Historie: Hat der Coin in der Vergangenheit bereits einen Bärenmarkt oder sogar zwei überlebt und anschließend wieder ein neues Allzeithoch erreicht? Sie sollte also mindestens 5 Jahre existieren.
  • Handelsvolumen/Liquidität (Verfügbarkeit): Die Kryptowährung sollte auf möglichst vielen großen Krypto-Börsen wie Binance, Coinbase und Kraken verfügbar sein. Das tägliche Handelsvolumen sollte im Idealfall mehrere hundert Millionen US-Dollar betragen. So stellst Du sicher, dass Du die Kryptowährung jederzeit verkaufen kannst.

In der Regel sind Coins, die ein hohes Handelsvolumen sowie eine hohe Marktkapitalisierung aufweisen, weniger schwankungsanfällig als kleinere Coins. Das macht sie weniger anfällig für große Kursbewegungen. Beispiele für etablierte Coins sind Bitcoin oder Ethereum.

Dich überzeugen neue „Geschäftsideen“ der Bitcoin-Nachfolger

Schließlich kannst Du auch in diejenigen Coins investieren, deren Idee Dich überzeugt. Denn mittlerweile gibt es Hunderte Kryptowährungen. Gemeinsam haben sie, dass sie alle auf einer Blockchain, einem verschlüsselten Register, abgelegt sind. Doch die technischen Fähigkeiten der Blockhain haben sich gewandelt. 

Viele der Bitcoin-Nachfolger wollten etwas besser machen als der Bitcoin, etwa mehr Münz-Überweisungen pro Minute schaffen oder die Blockchain als Grundlage für andere Arten von Transaktionen und Anwendungen nutzen, zum Beispiel die Urheberrechte an digitalen Gütern (NFTs) sichern oder sich in virtuellem Land bewegen. 

Andere Bitcoin-Alternativen haben dagegen kaum andere „Fähigkeiten“ wie Bitcoin selbst. Einige der neben Bitcoin sog. „alternativen“ Coins (Altcoins) sind:

Welche Kryptowährungen sind besonders sicher?

Vornweg: „Sichere“ Kryptowährungen gibt es nicht. Selbst Investitionen in Kryptowährungen aus den Top-10 können in einem Totalverlust enden. Das prominenteste Beispiel dürfte der Terra (LUNA) Coin sein, der im Sommer 2022 binnen weniger Tage von einer Marktkapitalisierung von rund 40 Milliarden US-Dollar um 99 Prozent gefallen war. 

Im Grunde kannst Du Dir als Faustregel jedoch merken, dass Kryptowährungen, die bereits einen Bärenmarkt überlebt haben, sicherer sind als ganz neue Kryptowährungen. Neue Coins mussten sich bisher weniger lang beweisen und haben sich daher nicht nachhaltig bewährt. Sie haben noch nicht gezeigt, dass sie nach einem Bärenmarkt wieder neue Höchststände erreichen können. 

Kryptowährungen, die den Krypto-Winter in den Jahren 2018 und 2022 miterlebt haben und noch heute in den Top 25 sind, sind unter anderem:

Wichtig zu wissen ist, dass einige dieser Coins – wie zum Beispiel XRP – nach 2018 keine neuen Höchststände mehr erreicht haben. Allerdings sind sie auch heute noch relevant. Kryptowährungen wie IOTA (MIOTA) oder Dash (DASH) sind im Vergleich zu den anderen Coins seitdem sogar gänzlich abgestürzt

Wenn Du möglichst sichere Kryptowährungen kaufen willst, solltest Du Dich auf etablierte Coins fokussieren. Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum bieten zwar keine so hohe Rendite wie unbekanntere neue Coins, sind dafür aber auch nicht so volatil wie diese.

Wichtig: Es gibt sehr viele neue Coins, die nur auf dezentralisierten Krypto-Börsen wie Uniswap oder Pancake-Swap handelbar sind. Gerade bei neuen Coins ist es nicht unwahrscheinlich, dass es sich um ein unseriöses Projekt handelt. Wir empfehlen Dir für Deine Analyse Daten-Aggregatoren wie Dextools oder Dexscreener. Auf diesen Plattformen kannst Du die Kurse neuer Coins einsehen und erhältst zudem Informationen über die Struktur der Kryptowährungen.

So kannst Du auf Dextools sehen, ob der Smart Contract einer Kryptowährung verdächtige Funktionen wie eine „Blacklist-Funktion“ enthält. Ist eine solche Funktion implementiert, bedeutet das, dass der Entwickler der Kryptowährung Deine Token markieren kann. Dann kannst Du diese unter Umständen nicht mehr verkaufen. Das wäre der Inbegriff einer unsicheren Kryptowährung.

Krypto-ETPs: Kryptowährungen handeln über Exchange Traded Products

Wenn Du Kryptowährungen besitzen willst, um sie fürs Bezahlen bzw. echte Transaktionen zu nutzen, kommst Du um echte Münzen nicht herum. Geht es Dir aber lediglich darum, an der Wertentwicklung einer oder mehrerer Kryptowährungen teilzuhaben, tun es auch börsengehandelte Wertpapiere (ETPs oder ETNs).

Was ist ein Krypto-ETP?

Ein Krypto-ETP ist ein an der Börse (etwa der Frankfurter Xetra) gehandeltes Wertpapier, das die Wertentwicklung einer oder mehrere Kryptowährungen nachempfindet. Genauer gesagt handelt es sich um ein Wertpapier ähnlich eines Zertifikats, das spezialisierte Krypto-Emittenten wie 21Shares herausgehen. 

Wie funktioniert ein Krypto-ETP?

Anders als bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs), ist Deine Anlage in Krypto-ETPs kein Sondervermögen, sondern Dein Geld zählt im Zweifel zur Insolvenzmasse des ETP-Herausgebers. An sich sind solche ETPs also erstmal riskanter. Allerdings bieten alle der von uns untersuchten ETPs eine sog. physische Hinterlegung der Kryptowährung.

Das heißt, im Falle einer Pleite des Emittenten hast Du als Inhaber des Wertpapiers den Anspruch auf Lieferung Deiner Coins. Bislang ist es noch nicht zu einem Ausfall eines Emittenten gekommen. Ein Risiko verbleibt, dass es am Ende schwer wird, an Dein investiertes Vermögen in Form von Kryptowährungen zu kommen. 

Mehr dazu findest Du in unseren 2023er Bestenlisten der Bitcoin-ETNs und Krypto-ETNs, die mehreren Kryptowährungen gebündelt folgen. 

Krypto-ETP kaufen

Um einen Krypto-ETP zu kaufen, brauchst Du ein Wertpapierdepot, zum Beispiel bei einem günstigen Online-Broker. Achte darauf, dass er Krypto-ETNs auch anbietet. 

Auf Dein Verrechnungskonto beim Broker überweist Du den Betrag, den Du investieren willst. Einmal auf dem Konto, kannst Du mit dem Kauf beginnen. Zunächst musst Du angeben, welchen Krypto-ETN Du kaufen möchtest. Die zugehörige ISIN-Kennnummer findest Du unter anderem in unseren Bestenlisten der Bitcoin– und Krypto-ETNs

Einmal eingegeben, ist der nächste Schritt einzutippen, wie viele Wertpapiere Du haben willst bzw. wie viel Geld Du in den Kauf stecken möchtest. Wenn Du nichts anderes vorgibst und auf „ausführen“ klickst, wird Dein Broker für Dich die ETNs an einer Börse erwerben. Infrage kommt da etwa Xetra, die elektronische Handelsbörse der Börse Frankfurt. 

Viele Broker bieten den ETN-Kauf zu geringen Gebühren an. Aus unserer Liste der besten Online-Broker 2023, gibt es zum Beispiel bei Scalable Free Broker die Möglichkeit, in Krypto-ETNs zu investieren. 

So kannst Du Deine Kryptowährungen sicher verwahren

Bei Krypto-ETPs übernimmt der Emittent die Verwahrung der Coins für Dich. Anders sieht das aus, wenn Du echte Kryptowährungen kaufst. In diesem Fall gilt es, Deine Coins sicher zu verwahren.

Denn Krypto-Börsen und Broker sind keine Banken. Es ist daher keine gute Idee, Deine Kryptowährungen einfach auf der Handelsplattform zu lagern. Zumal Kryptowährungen nicht wie Euro-Guthaben durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt sind.

Bei Neo-Brokern wie Trade Republic oder Finanzen.net Zero kannst Du Deine Coins nicht selbst verwahren. Diese Anbieter arbeiten mit Unternehmen zusammen, die sich auf die Verwahrung der Coins spezialisiert haben. 

Gehen diese Unternehmen pleite, sind Deine Kryptowährungen jedoch ebenfalls Teil der Insolvenzmasse. Dennoch sind Deine Coins in diesem Fall zumindest vor Hackern geschützt, die sich Zugriff auf Deinen Account verschaffen könnten.

Bei Krypto-Börsen musst Du noch vorsichtiger sein. Denn diese sind noch oft unreguliert. Krypto-Börsen ermöglichen es Dir, Deine Coins auf eine eigene Wallet zu transferieren. Umso wichtiger ist es, dass Du Deine Kryptowährungen nicht auf der Krypto-Börse lagerst. Denn sollten Hacker sich Zugriff auf Deinen Account beschaffen, könnten Sie Deine Coins stehlen.

Du solltest Deine Kryptowährungen daher an eine Hardware-Wallet senden. Eine sichere Hardware-Wallet kannst Du bereits für unter 100 Euro kaufen. Wir bezeichnen diese Art von Wallet auch als Cold-Wallet, weil sie den Private-Key (Privater Schlüssel) offline speichert. Das macht Hardware-Wallets so sicher.

Den Private Key musst Du in diesem Fall sicher aufbewahren. Wichtig ist, dass Du kein Foto des privaten Schlüssels schießt oder den Code anderweitig digital speicherst. Denn mit dem Private-Key erhältst Du den Zugriff auf die Coins.

Die besten Plattformen, um Kryptowährungen zu kaufen

Zum Abschluss wollen wir Dir zwei Anbieter vorstellen, bei denen Du Kryptowährungen kaufen kannst.

Bitvavo

Wer wie ein Profi handeln will, aber eine einsteigerfreundliche Benutzeroberfläche bevorzugt, ist bei Bitvavo richtig. Bei der niederländischen Krypto-Börse kannst Du ab 0,25 Prozent des Kaufbetrags über 180 Kryptowährungen handeln und Deine Coins jederzeit gegen eine kleine Gebühr an Deine Hardware-Wallet senden. Einzahlen kannst Du per Überweisung, PayPal, Giropay oder Sofortüberweisung. Die Gebühren hierfür belaufen sich bei den Echtzeitmethoden auf 2 bis 2,5 Prozent.

Trade Republic

Handelst Du größtenteils mit Aktien und ETFs und willst zusätzlich ein wenig Geld in Kryptowährungen investieren, kann sich ein Online-Broker wie Trade Republic lohnen. 

In diesem Fall musst Du kein Konto bei einem zusätzlichen Anbieter erstellen. Du zahlst lediglich eine Gebühr von einem Euro pro Kauf bzw. Verkauf. Im Preis der Kryptowährungen ist allerdings noch zusätzlich ein Spread von 1 Prozent enthalten. Denke jedoch daran, dass Du Deine Kryptowährungen bisher nicht an Deine eigene Wallet senden kannst. Dies sehen wir als Nachteil an.

Was Du aus dem Text mitnehmen kannst

Kryptowährungen kannst Du entweder direkt an einer Krypto-Börse kaufen oder über einen Broker. 

Die Börse hat den Vorteil, dass sie Deine Coins zwar in einer Cold Wallet offline speichert, Du aber an Deine Münzen herankommst und sie für Transaktionen nutzen oder sie in eine andere Wallet übertragen kannst. Die Auswahl an Coins ist oft deutlich größer als bei Brokern. Nachteil: Die Gebühren sind oftmals höher. 

Der Broker hat den Vorteil, dass Du dort vielleicht schon andere Wertpapiere/ETFs liegen – und so alles auf einen Blick hast. Und dass die Kaufgebühren für Krypto normalerweise etwas günstiger sind als an einer Börse. Darüber hinaus bieten einige Broker auch die Möglichkeit, über ETPs im Sparplan anzusparen. Nachteil: Du kannst die Münzen nur gut verwahrt wissen, sie aber nicht für Transaktionen abrufen oder auf eine externe Wallet übertragen. Zudem gibt es oft nur eine Handvoll Kryptowährungen zur Auswahl.

Achte also darauf, ob Du Kryptowährungen nutzen oder sie lediglich gut verwahrt wissen willst. Kaufst Du statt den Münzen selbst spezielle Wertpapiere (ETNs, ETPs), achte darauf, dass sie einen Lieferanspruch auf physische Münzen dabeihaben. Bei einer Pleite des Herausgebers, hast Du so eine Chance, zumindest Teile Deines Einsatzes zurückzubekommen.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Coins Du kaufen sollst, achte auf die technischen Möglichkeiten der Blockchain und evaluiere, ob Dich diese überzeugen. Auch spielt eine rolle, ob Du an kurzfristigen Gewinnen interessiert bist oder lieber langfristig investiert sein möchtest.

In jedem Fall gilt: Wenn Du in Krypto investierst, solltest Du Dich vorab gut informieren und nur Geld anlegen, auf das Du verzichten kannst. Der Handel mit den digitalen Münzen ist wegen der häufigen deutlichen Wertschwankungen sehr riskant.

Häufige Fragen zum Kauf von Kryptowährungen (FAQ)

3 Gründe, warum Anleger Kryptowährungen kaufen

Menschen kaufen Kryptowährungen oft aus einem von drei Gründen: Sie wollen als Trader kurzfristig hohe Gewinne erzielen. Dann setzen sie meist auf neue, sehr volatile Coins. Oder sie wollen zweitens langfristig investiert sein und an den Chancen (Potenzial) der Krypto-Bewegung teilhaben. Dann eignen sich etablierte Coins mit hoher Marktkapitalisierung wie Bitcoin und Ether. Schließlich sind manche Anleger auch von der Idee mancher neuer Coins überzeugt: Solcher Kryptos, die etwa nicht mehr nur als Zahlungsmittel dienen, sondern als Basis für dezentrale Anwendungen, Smart Contracts oder Stablecoins.

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